Thread by @Darkfloppy1

Sehr geehrte @fdpbt, aber im besonderen @marcobuschmann und @kristina_lutke.
Ich weiß sie werden aktuell mit Fragen zur Legalisierung von Cannabis zugeschüttet. Dennoch möchte ich ihnen in diesem Thread die Beweggründe darlegen und ihnen so einen Einblick bieten. (1/13)

Viele Konsumenten wünschen sich als ersten Schritt eine sofortige Entkriminalisierung von Cannabis. Ich weiß aus Sicht eines Politikers kommt dies quasi einem Freifahrtsschein gleich. Doch ist das wirklich so? Wollen die Konsumenten einen Freifahrtsschein? (2/13)

Die letzte Reform des BtmGs liegt schon 27 Jahre zurück. Hierbei wurde der Besitz geringer Mengen zum Eigenkonsum gewürdigt und es kann zu einer Einstellung eines Verfahrens kommen. Doch ist das wirklich so? (3/13)

Nach der Umsetzung dieser Änderung hat sich die Verfolgung der Konsumenten stark gewandelt. Waren bisher Schmuggler eher im Mittelpunkt der Ermittlungen, so konzentrierte man sich nun mehr auf die Nutzer. (4/13)

Diese Konzentration gipfelte dann in denen heute immer wieder erwähnten 300.000 Strafverfahren.
Ja es stimmt. Nicht alle Verfahren führen zu einer Verurteilung, doch die Tragweite der Problematik ist wesentlich weiter. (5/13)

Mitte der 90er Jahre wurde ein Ersatzstrafrecht geschaffen, dass zu einem Verlust des Führerscheins führen kann auch wenn man nicht unter Einfluss der Substanz ein Fahrzeug geführt hat oder nur mit einer geringen Menge aufgegriffen wurde. (6/13)

Der viel zu niedrig angesetzte Grenzwert stellt quasi ein Konsumverbot dar.
Die sozialen aber auch die finanziellen Schäden sind immens. Jugendliche dürfen keinen Führerschein machen, Erwerbstätige müssen um ihren Job bangen, (7/13)

für Personen in strukturschwachen Gegenden kann die Versorgung mit dem Nötigsten unmöglich gemacht werden.
Dies ist noch nicht alles. Durch die Einführung des kleinen Strafrechtregisters sind nun auch Personen, die im sozialen, aber auch Bildungsbereich stark betroffen. (8/13)

Ein Verfahren im Zusammenhang mit nur geringen Mengen Cannabis kann zu einem faktischen Berufsverbot führen. Ein massives Problem für unser Sozial- und Bildungssystem, aber auch für unsere Wirtschaft. (9/13)

Das Zusammenspiel dieser Faktoren stellt eine massive Bedrohung für die im Allgemeinen als unauffällig zu bewertenden Konsumenten dar.
Deshalb frage ich sie. Wie kann es sein, dass sich die freien Liberalen, (10/13)

die sich die Wahrung der Grund- und Freiheitsrechte als eines ihrer wichtigsten Ziele gesetzt haben, diese Ungerechtigkeit nicht direkt angehen und immer wieder auf die Formulierung des Koalitionsvertrages verweisen? (11/13)

Sollte es nicht Aufgabe ihrer Partei sein diese Probleme aufzuzeigen und die Grundrechte in unserem Land wiederherzustellen?
Sehr geehrte @fdpbt, @marcobuschmann und @kristine_lutke den Menschen, die eine #EntkriminalisierungSOFORT fordern geht es nicht um den Rausch. (12/13)

Es geht um nichts anderes als um die Beendigung der Verfolgung und die Wiedererlangung der uns als Bürger der Bundesrepublik Deutschland zustehenden Grundrechte.
(13/13)

@threadreaderapp unroll