@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel Ja. Aber ist es Aufgabe des Historiker-_Verbandes_ als Verband solches Faktenchecking zu betreiben - quasi als "Oberlehrer" der Geschichtskultur? Historiker:innen als Historiker_innen ja, aber der Verband weckt damit nur schiefe Erwartungen - und das in mehrerer Hinsicht. /2
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel 1/ Vorab: Was dem verband m.E. als Aufgabe durchaus zukäme, wäre - auf der Basis einer ganzen reihe von Fällen und per Resolution o.ä. - allgemein auf problematischen Tendenzen in der Geschichtskultur und Teilen von ihr aufmerksam zu machen, sie zu problematisieren, und .../3
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel 2/... eine Debatte anzustoßen oder zu beleben, in welcher gerade auch unter Beteiligung der Disziplin über nötige Konsequenzen für sie selbst (etwa den Stellenwert von Public History im Studium) und für die Geschichtskultur (etwa: Lehrer:innenbildung, Beratungssysteme in ÖR .../3
Nun aber: Das im Einzelfall zu thematsieren, weckt m.E. problematische Erwartungen/erzeugt problematische Eindrücke in mehrer Hinsicht:
[0.1 Das in jedem Fall zu tun, überstiege die Kraft des Verbandes; 0.2 Wenn er mal nicht eingriffe, wäre .../4
1. Es kann den Eindruck erwecken/bestärken, es könnte so etwas wie eine medien-externe Qualiätssicherungs-Instanz geben, gewissermaßen eine beratungs- und Gatekeeping-Instanz. Ist das .../5
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel@Kraemer_HB 4/... demokratisch? 2. Diese Rolle wäre auch noch gewissermaßen gratis von den Historiker:innen zu übernehmen - und das qua Verband. 3. Die Vorstellung, irgendeine mediale Präsentation von geschichte könnte "abgesegnet" und somit aller Diskussion enthoben sein. Das hielte .../6
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel@Kraemer_HB 5/... ich für besonders fatal. Geschichts ist immer perspektivisch, selektiv, argumentativ - und somit nie "klinisch rein", nie richtig ODER falsch. Sie ist auch nicht frei von Kriterien - aber die sind nicht einfach im Vorfeld anzuwenden, sondern angesichts von Fehlern, .../7
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel@Kraemer_HB 6/... begrenzten Perspektiven, problematischen Konzepten etc. zu diskutieren. Allein der Gestus einer offiziösen Siegel-Verteilung ist also ein Bärendienst für die Geschichtskultur und die eigene Disziplin.
Das heißt übrigens nicht, dass man nicht auch im Vorfeld auf .../8
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel@Kraemer_HB 7/... Fehler etc. hinweisen und sie bereinigen sollte. Das bleibt sinnvoll, aber doch im Diskurs der Macher:innen mit Berater:innen etc., also vornehmlich in den Medien. Aber auch nachdem ist keine geschichte einfach "gut", sondern der Diskussion bedürftig.
Die Konsequenz .../9
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel@Kraemer_HB 8/... dürfte alspo nicht lauten: Fehler benennen, markieren, zufrieden sein, sondern: Fehler benennen (nicht als Verband, aber als Historiker:innen), begründen, ihre Bedeutung aufzeigen, sie durchaus auch korrigieren wollen (aber transparent), u. ihre Problematik diskutieren.
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Die aktuelle "Corona-Schulinformation 2022 -003" von @PrienKarin legt fest, dass in Schule keine Absonderung für Kontaktpersonen mehr nötig sei. Das widerspricht meiner Lesung nach explizit sowohl dem Landes-Absonderungserlass (schleswig-holstein.de/DE/Landesregie…) als auch der.../2
2/... höhere Geltung beanspruchen als eine Allgemeinverfügung und ein Erlass - oder?
Als Schulleitung in S-H würde ich mir jede Abweichung von Erlass/Allgemeinverfügung (= Beschulung von Kontaktpersonen ohne Absonderung) schriftlich anweisen lassen, um auf der rechtlich .../4
@PankowerPflanze Nein. Ich kann das mal für Hamburg skizzieren -- und ein paar (durchaus kritische) Aspekte anfügen. Vorweg aber: ich bin durchaus dagegen, dass Lehramtsstudierende so früh wie möglich und möglichst umfangreich unterrichten. "Erfahrung" ist gerade nicht alles. Wohl aber .../2
@PankowerPflanze 1/... brauchen wir frühe Praxisbezüge - nur eben nicht, um irgendwie früh "unterrichten zu lernen", "handlungssicher" zu werden und irgendwelche Routinen aufzubauen, sondern um die Perspektive auf Unterricht zu wechseln.
Erfahrungen mit Unterricht haben wir (fast) alle .../3
@PankowerPflanze 2/... immer schon - als Lernende (Schüler:innen). Wenn man nun einfach "in der Praxis aus der Praxis für die Praxis" lernt, wird man recht früh handlungssicher werden - in einem Unterricht, wie er heute üblich ist, unter gegenwärtigen Bedingungen. Dass der heutige Unterricht ../4
@m_brandtner@L_Petersdotter@Pollos_Hermario Das ist ein Thema, das die Bildungs- und Schulgeschichte durchzieht - bis in die Didaktiken hinein: Geht es bei Schule um konkrete Vorbereitung auf genau bekannte Herausforderungen der jeweils aktuellen Gesellschaft (so etwas wie "Anleitung") - oder um eine vom konkreten .../2
@m_brandtner@L_Petersdotter@Pollos_Hermario 1/... Alltag und seinen (kontingenten) An- und Herausforderungen abgelöste, abstrahierte Befähigung zum eigenständigen Umgang mit sich verändernden Gesellschaften und Herausforderungen, oder noch abstrakter (?) um allgemeine Persönlichkeitsbildung, gerade auch in Räumen, .../3
@m_brandtner@L_Petersdotter@Pollos_Hermario 2/... von diesem Alltag abgekoppelt, bewahrt sind.
Man merkt schnell: Das als Alternative zu formulieren, ist selbst Teil des Problems. Dennoch bleibt die Frage nach diesen Funktionen und ihrem Verhältnis virulent.
Diese Frage unterliegt auch der derzeit im angelsächsischen .../4
@robertparzer@geierandrea2017@greeny_nicolini JEIN. Es wäre (ist) absolut falsch, so etwas als Mittel zur "Vermittlung" von Wissen über diese Vergangenheit, über die Weiße Rose etc. einzusetzen. Es als MEDIUM der Geschichtskultur zu thematisieren, ist notwendig im GU.
Selbst eine kritische Diskussion, die solche .../2
@robertparzer@geierandrea2017@greeny_nicolini 1/... medialen Produkte scharf kritisiert, wird sie nicht von der Bildfläche verschwinden lassen, sondern allenfalls aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängen. Die gehören zu unserer Geschichts- (und Erinnerungs-)kultur - auch wenn man den im "-Kultur-"Begriff enthaltenen .../3
@robertparzer@geierandrea2017@greeny_nicolini 2/... Aspekt der "Pflege" von Geschichte und Erinnerung immer wieder einmal vermisst.
Es kann also nicht darum gehen, diese Dinge zu vermeiden, aber ebenso wenig, um GU die "richtige" Geschichte einfach dagegen zu setzen (oder gar zeitlich "davor") als das vermeintlich von .../4
@s_lvesque@ArthurJChapman Thanks. I have pondered this. It is again about binary thinking in asking historical questions. This is not to say that such questions are irrelevant, insignificant or futile? All these argumentations (not only the indivdual article by Evans linked here, but also all the .../2
@s_lvesque@ArthurJChapman 1/... it reacts to; and, e.g., also the discussion on 'how to' assess and remember the German Kaiserreich of the last days) are very necessary in that they interrelate phenomena. Done prudently (and many of them, even disagreeing with each other, are), they help to sharpen .../3
@s_lvesque@ArthurJChapman 2/... our perception, categorization, etc. What I think is problematic is the concrete form of a binary. Is someone X (or not), was sth Y (or not). Whatever even a diffentiated conclusion will be, it will override the differentiation and effectively negate the (presumed) .../4