Es wird durchaus immer schwieriger zu vermitteln, weshalb man #Masseninfektionen mit #Omikron immer noch für eine schlechte Idee hält, aber ich versuche es trotzdem einmal aufzuschreiben.
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Das Gefühl "jetzt infiziere ich mich halt und dann ist es vorbei" hatte ich auch einmal und zwar ganz zu Beginn der Pandemie in Deutschland, als wir mit selbstgebastelter PPA da standen und nicht wussten wie weiter.
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Dieses Gefühl war aber ganz schnell wieder weg, da es sich ebenso schnell abzeichnete, dass #SARS-CoV2 mehr als Pneumonien kann und die Realität in der Praxis rasant einschlug. Ich hatte das zweifelhafte Glück am Anfang der Pandemie meinen ersten Pat. positiv zu testen.
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Quarantäne für mich,die Kernfamilie und 14 Tage langes Bangen, ob die zusammen gestoppelte PPA gehalten hat inklusive. Der Verlauf von Pat. Null war dann, obwohl zuhause auskuriert direkt ein nicht gerade einfacher und sehr langer.Den Namen dafür LC erhielt das Ganze später.
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Schon damals war mir unbegreiflich, wie Epidemiologen und Mediziner auf die Idee kommen konnten die nicht offensichtlich hochgefährdeten Teile der Bevölkerung zu durchseuchen.
Mit einem unbekannten Erreger, der auch nicht als Risikoperson Identifizierte töten kann.
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Mit einem Erreger, der systemische Reaktionen in nahezu allen Organen hervorruft.
Mit einem Erreger, der noch Monate nach der Akutinfektion Probleme machen kann.
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Und obwohl noch nicht mal seriöse Prognosen über die Immunität nach Infektion getroffen werden konnten, forderte man unbeirrt ein solches Vorgehen. Für die allermeisten Mediziner:innen völlig unverständlich und doch wurden diese Stimmen immer gehört.
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Mir ist mein selektiver Blick auf die Pandemie sehr bewusst und klar, dass vor der letzten Deltawelle die meisten Mitmenschen immer noch niemanden nahe kannten, der Covid hatte.
Bei uns hingegen ist Covid19 halt nie weg gewesen, auch nicht in den Sommermonaten.
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Mein Blick muss qua Beruf aber auch selektiver sein.
Ganz praktisch hängt an einer Infektion im Team nicht nur das Wohlergehen des Erkrankten, sondern wenn es dumm läuft, auch ganz ohne Fahrlässigkeit, ggf. das von Patienten.
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Aber Stop, nun sind ja so viele, sogar 3x geimpft und #Omikron ist der Gamechanger auf den wir alle gewartet haben.
Ist Omikron das?
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Haben wir genug Daten, die belegen, dass die erhoffte, robuste Immunität nach Infektion entsteht?
Wissen wir wieviele Menschen doch Langzeit Folgen haben werden?
Wissen wir überhaupt schon wie diese aussehen?
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Wie wird die Quote der 3fach Geimpften sein, die komplikationshaft und schwer erkranken?
Sind schnelle Reinfektionen möglich, auch bei Geimpften?
Was macht Omikron bei Kindern und Jugendlichen?
Wie schützen wir ungeimpfte Kinder, Risikogruppen, Unimpfbare, Non Responder?
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Wie hoch ist die Chance, dass Masseninfektionen die nächste Variante hervorbringen?
Fragen über Fragen, die wenn überhaupt nur partiell beantwortet werden können zum jetzigen Zeitpunkt und trotzdem wird das Experiment gnadenlos durchgezogen.
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Es ist nicht realitätsverweigernd oder gar ängstlich diese Fragen zu stellen und belastbare Antworten darauf haben zu wollen, bevor man dieses Experiment mitgeht.
Ich arbeite tgl. so, dass ein unbekanntes Symptom differentialdiagnostisch erstmal der worst case ist.
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Wenn jemand mit linksthorakalen Schmerzen kommt, dann ist es nicht meine Aufgabe darauf zu bauen, dass es nur ein muskuloskelettales Problem ist, sondern es ist meine Aufgabe gravierende Erkrankungen auszuschließen und zwar sofort.
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Bei Omikron machen wir das gerade andersherum und den Vertrauensvorschuss, den das Konzept, dass sich hier aktuell über 100K Menschen infizieren ohne, dass man dem etwas entgegensetzt, es vielmehr noch für sinnvoll erachtet, steht noch auf tönernen Füßen.
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Nein, ich fühle mich mitnichten wohl in der jetzigen Situation, bin weder Lockdown liebend, noch soziophobisch.
Aber... Ja, ich halte es weiterhin für möglich und sinnvoll so wenige Menschen wie möglich einer Infektion auszusetzen.
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Das ist nicht dogmatisch.
Das ist nicht radikal.
Es entspricht schlichtweg dem, was ich in der Medizin gelernt habe.
Be better safe than sorry. #COVID19#Neuinfektionen
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Die "Wir haben immer recht gehabt und wurden nie gehört" Fraktion, erkläre mir bitte einmal ganz praktisch, wie Focused Protection ohne breit verfügbare Masken, ohne Schnelltests, ohne Impfungen und mit PCR Test Laufzeiten von bis zu 36 Stunden besser hätte klappen können?
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#Corona hat in den Pflegeeinrichtungen gewütet und nicht nur dort.
Alles schon vergessen?
Auch den Zeitstrahl vergessen, in dem wirksame Tools erst peu a peu verfügbar waren?
Masken wurden erst Ende Dezember 2020 an Vulnerable abgegeben.
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Schnelltests für Laien wurden ab 2/2021 zugelassen.
Die Impfkampagne startete mit vereinzelten Impfungen am 26.12.2020.
Pflegeeinrichtungen und v. a. auch ambulante Pflegedienste waren suboptimal bis grottenschlecht mit PPA versorgt, genauso wie Praxen monatelang
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In meiner Verwandtschaft waren nun in den letzten 3 Wochen 7 (!) Personen in 5 verschiedenen Haushalten, in 3 verschiedenen Städten an #Covid19 erkrankt. 5 davon berufstätig. Alle mindestens eine Woche arbeitsunfähig.
2 Berufstätige hatten dieses Jahr schon das 2.Mal #Corona.
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Das muss man sich tatsächlich leisten können als Gesellschaft und offenbar können wir uns die hohen Krankenstände eben nicht leisten.
Die Antwort der Politik und von Funktionären aller Sparten lautet Beschimpfung der faulen Leute, Kürzung der Lohnfortzahlung, Teilzeit AU.
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Ernsthaft. Warum machen die Leute das mit?
Lassen sich durchseuchen und krank machen, im Krankheitsfall als Minderleistende verunglimpfen und akzeptieren nie dagewesene Einschnitte in den sozialen Sicherungssystemen.
Nie hätte ich für möglich gehalten, dass so ein mega Fail
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An alle
"Die sind nicht krank1!!11" KommentatorInnen:
Doch sind sie.
Ärztys sind nach 6 Jahren Studium plus FA Ausbildung durchaus befähigt das festzustellen.
Ihr solltet Euch nicht über die #COVID19 Durchseuchungsopfer aufregen, sondern über die politische Entscheidung dazu. 1/x
Im Resultat sind alle betroffen.
Stichworte hierzu sind Lage der Wirtschaft, Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung, Diskussionen über Lohnfortzahlung, Streichen von Behandlungen bei Älteren oder nicht kurativ Behandelbaren usw.
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Egal wie jung und fit man ist, gesund und arbeitsfähig kann für ausnahmslos jede/n schnell vorbei sein. Und selbst wenn nur zeitlich begrenzt, führt es oft zu Brüchen in der Biographie, von denen sich Betroffene oft nie mehr vollständig erholen.
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Kaum steigen die #Corona Zahlen erneut an ist sie da die Kollaboration von Medien, ExpertInnen und Politik.
Der Tenor lautet #COVID19 ist harmlos, selbst für Vulnerable, denn die können sich schützen, Infektionen sind egal bis wünschenswert, die ITS nicht belastet.
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Kein Grund zur Sorge. Sie kennen das ja bereits aus den Jahren 2022 und 2023 usw. und so fort.
Eine KiÄ behauptet man sehe die Ungefährlichkeit von Covid19 für Kinder daran, dass es keinen Kinderimpfstoff mehr gäbe.
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Ein Allgemeinmediziner sieht seine Pat. außer Stande sich jahreszeitlich angemessen zu kleiden und darin ein Problem.
Eine Professorin für Krankenhaus hygiene erfindet ihren Job neu und empfiehlt die Verteilung von Covid19 auf der Arbeit, solange man noch hingehen kann.
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Die #Ampel hielt es für klug sich den Querdenkern anzubiedern und etablierte statt differenzierter Konzepte zum Infektionsschutz einen trumpistischen Umgang mit #Corona, in der naiven Hoffnung,
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dass ein Großteil der Bevölkerung mit der Zeit die Pandemiejahre einfach vergisst und die sog. Maßnahmengegner:innen sich beruhigen.
@Karl_Lauterbach, in dessen Ressort Infektionsschutz fällt meint "von #Corona will niemand mehr etwas hören".
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Das mag alles richtig sein, aber durch Ignoranz gehen Probleme im Leben selten einfach weg und werden oftmals immer schlimmer.
Es gibt derzeit viele, markige Sprüche von Aufarbeitung und auch staatsmännische Appelle die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden.
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Zu den Impfungen gegen #Corona:
Ganz persönlich vertrage ich diese extrem schlecht, aber ich reagiere auch auf andere Impfstoffe heftig.
Diese Impfreaktionen nehme ich für den Impfschutz gerne in Kauf.
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Das sind Impfreaktionen, die individuell sehr unterschiedlich sind.
Davon abzugrenzen sind seltene Impfschäden und ja die gibt es auch bei Impfungen gegen Covid19. Betroffene müssen adäquate medizinische und finanzielle Unterstützung bekommen.
Das steht außer Frage.
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Zu Post Vac: Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine Impfung mit hoher Immunogenität autoimmune Kaskaden auslösen kann und wenn das so ist, dann muss auch diesen Betroffenen selbstverständlich geholfen werden.
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