Es gibt übrigens Filmaufnahmen vom #Ulrichsberg-Treffen 2008. Also genau jenem, an dem der neue Kärntner Verfassungsschutz-Chef Stephan Tauschitz 1 Rede hielt. Schön zu sehen: Die vielen Neonazis, sowie auch Berichte von Leuten, die von eben diesen angegriffen wurden.
Keine Sorge: Ich poste eh noch ein paar Bilder und Erklärungen aus dem Video selber (für alle, die Schaufaul sind).
Aber zuerst die Links zum ORF-Beitrag:
Teil 1:
Teil 2:
Im Video zu sehen ist zum Beispiel auch Milivoj Ašner, ein weltweit gesuchter Ustascha-Kriegsverbrecher. Er flüchtete 2005 nach Kärnten und wurde dort bis zu seinem Tod von Haider protegiert. 2006 besuchte er das Ulrichsbergtreffen.
Tauschitz' erste bekannte Teilnahme: 2005
Zu sehen sind auch Aufnahmen vom berühmten "Kameradschaftsabend" einem Tag vor dem eigentlichen UBerg-Treffen in Krumpendorf. Dort hielt Haider seine Lobrede auf die SS und traf sich jahrelang der ganz harte Kern. "Sieg Heil"-Tattoos waren kein Problem für den Verfassungsschutz.
Was man im Video aber sieht: Festnahmen von antifaschistischen GegendemonstrantInnen.
In den vielen Jahren der Antifa-Kampagne gab es fast ein Dutzend Gerichtsverhandlungen und einen riesigen Haufen Anzeigen gegen AntifaschistInnen.
Gegen die Nazis wurden ALLE eingestellt.
Wenn ihr glaubt, das sei jetzt schon alles gewesen?
Aber wo denn, nie und nimmer!! Unpackbar viel Material zum Ulrichsberg gibt es auf u-berg.at runterzuladen. Demoberichte, Fotos, Geschichte des Ulrichsbergs usw. usf. Auch ein ganzes Buch gibt's gratis zum download
Und bevor wer deppat fragt:
Jepp, ich war sogar selber schon am Ulrichsbergtreffen. Mehrmals, als Jungjournalist gemeinsam mit meinem Vater.
Und jedes einzelne mal wurde ich von Faschos angespuckt und geschlagen.
Die Polizei und der VS? Gaben den Schweinen dann die Hand.
Übrigens: Es zahlt sich wirklich aus, das Video komplett anzusehen. Also BEIDE Teile (nicht nur Teil zwei, den man innerhalb Twitters anschauen kann).
Nehmt euch die 10 Minuten, sie bieten einen tollen, informativen Einblick in die politische Realität Kärntens.
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In meinem allerletzten Uniseminar vor dem Abschluss befasse ich mich mit einem richtigen Herzensthema.
Es geht um selbstverwaltete, linke studentische Räume in Japan.
Ein Teil linker Bewegungsgeschichte- und Gegenwart, der außerhalb Japans kaum Beachtung findet. Ein Thread.
Am Anfang etwas historisches Vorwissen.
1948 wurde in Japan das "Alljapanische Föderation studentischer Selbstverwaltungsräte" gegründet. Im Westen ist die Organisation eher unter ihrer Abkürzung "Zengakuren" (全学連) bekannt. (Bild is aus den 60ern btw).
Diese "Selbstverwaltungsräte" wurden nach dem Krieg vor allem von kommunistischen Soziologie-StudentInnen gegründet. Sie waren eine Gegenthese zu den vom faschistischen JP Staat installierten staatstreuen StudentInnenorganisationen, welche 1945 aufgelöst wurden (siehe Bilder)
Vor einer Woche oder so hab ich hier auf Twitter mal nachgefragt, ob's sowas wie ne akadem. Definition autonomer Räume bzw. der dahinterliegenden Idee von "Autonomie" gibt.
Hab dann Hakim Beys "Temporary Autonomous Zone" empfohlen bekommen und, well: es is Kacke. 1 paar Gedanken.
Kurz gesagt: Das ganze liest sich wie ein Fiebertraum eines auf LSD hängengebliebenen Hippies.
Da geht's von Marx über Schamanismus und Drogen hin zu besetzten Häusern und Musik und was weiss ich noch was.
Eine Studie ist das nicht, sondern halt sowas wie ein Manifest.
Manifeste können zwar hilfreich in der Forschung sein, sind aber per se keine Definitionen.
Und Hakim Beys Manifest ist ganz besonders das, was wozu wir in Österreich "waach" sagen. Also ein wenig ziemlich gaga und verschwurbelt.
Wie schnell Slowenien derzeit in Richtung eines autoritären Staats nach Vorbild Orban marschiert, zeigt die gestrige Gedenkfeier für gefalle Domobranci (slowenische faschistische NS-Kollaborationsarmee, den Eid schworen sie auf Hitler). Die Feier wurde von d. Regierung abgehalten
Die Domobranci (= "Heimwehr") war eine offen nationalsozialistische Kollaborationsarmee.
Am Bild sehen wir Domobranci-Führer Leon Rupnik mit NS-Größen in Slowenien beim Fahneneid auf das Deutsche Reich am 20. April 1944 (jep, an Hitlers Geburtstag).
Die rechtsextreme Regierung unter Premier Janez Janša betreibt eine Politik der Rehabilitierung und Ehrung der Domobranci. Im ganzen Land kommt es mehr und mehr zur Aufstellung faschistischer Denkmäler.
Bis vor wenigen Jahren wäre das in Slowenien komplett undenkbar gewesen.
Wollt ihr wissen, wie die @agesnews (AGES), die staatseigene Firma, derzeit mit der Pandemiebekämpfung betraut, mit den Daten getesteter Personen umgeht?
Dann hört euch die Story an, welche meine Partnerin gestern erlebt hat. Euch wird, wie mir, der Mund offen stehen. 1 Thread.
Gestern 21:15. Meine Partnerin, erst seit kurzem in Österreich, geht ins Ernst Happel Stadion für einen Antigen-Test.
Es geht schnell und unkompliziert.
"Muss ich hier auf das Ergebnis warten?" Fragt sie.
"Das Ergebnis wird ihnen per SMS/Mail zugeschickt, sie können gehen".
Sie geht.
Und wartet.
Eine Stunde.
Zwei Stunden.
Das Ergebnis ist immer noch nicht da. Nicht per Mail und nicht per SMS.
Die Party, auf die sie eingeladen wurde, muss sie sausen lassen. Wir gehen stattdessen ins Beisl um Eck auf ein paar Getränke. (ps.: Freundin is geimpft).
Am Mittwoch dem 6.10. startet in Wien das japanische Filmfestival "Japannual". Dort zu sehen sind 1 Haufen guter Filme, aber auf einen möchte ich ganz besonders hinweisen.
Der Film heist "Ushiku" und ist eine Dokumentation über das japanische Immigrationsregime.
Ein Thread.
”Ushiku” ist der Name eines kleinen Ortes in Japan. Ein Ort ohnne Besonderheiten.
Außer einer: In Ushiku steht japans größtes und berüchtigstes Abschiebegefängnis.
In den letzten Jahren starben dort mehrere Inhaftierte, viele mehr erlitten schwerste Verletzungen.
Der Mann, der am Bild von den Wärtern Misshandelt ist, ist Deniz. Ein Kurdischer Flüchtling aus der Türkei.
Deniz ist einer der ersten Flüchtlinge, die es wagten, aus der Zelle heraus Widerstand gegen die Zustände zu leisten. Er wurde jahrelang eingesperrt und gefoltert.
Was mich, seit ich aus Tokyo zurück bin, an Wien vll am meisten stört: Der Autolärm.
In Tokyo kann man¸, obwohl Megacity, problemlos zentral wohnen und so gut wie niemals fährt ein Auto an der Wohnung vorbei.
Wieso? Nun, ich versuch's ein wenig zu erklären, kurzer Thread.
Autos und sogar Kutschen kamen erst relativ spät nach Japan. Ebenso war Land knapp bzw. im Besitz des Adels, weswegen grundsätzlich sehr eng gebaut wurde.
Kurz gesagt: Es ging nicht darum um Autos/Straßen drumherum eine Stadt zu bauen, sondern darum Platz zu sparen.
Auch als die Industrialisierung in Japan schon voll im Gange war, änderte sich daran nicht so viel. Ein gutes Beispiel ist das Erdbeben von 1923, als ein Großteil Tokyos abbrannte (siehe Bild). Beim Aufbau wurde das Auto trotzdem nicht in den Vordergrund gestellt.