Wollt ihr wissen, wie die @agesnews (AGES), die staatseigene Firma, derzeit mit der Pandemiebekämpfung betraut, mit den Daten getesteter Personen umgeht?
Dann hört euch die Story an, welche meine Partnerin gestern erlebt hat. Euch wird, wie mir, der Mund offen stehen. 1 Thread.
Gestern 21:15. Meine Partnerin, erst seit kurzem in Österreich, geht ins Ernst Happel Stadion für einen Antigen-Test.
Es geht schnell und unkompliziert.
"Muss ich hier auf das Ergebnis warten?" Fragt sie.
"Das Ergebnis wird ihnen per SMS/Mail zugeschickt, sie können gehen".
Sie geht.
Und wartet.
Eine Stunde.
Zwei Stunden.
Das Ergebnis ist immer noch nicht da. Nicht per Mail und nicht per SMS.
Die Party, auf die sie eingeladen wurde, muss sie sausen lassen. Wir gehen stattdessen ins Beisl um Eck auf ein paar Getränke. (ps.: Freundin is geimpft).
"Vielleicht sind die dort einfach unterbesetzt", sage ich und wir beschließen auf das Ergebnis zu warten. Die Teststelle im Stadion arbeitet schließlich die ganze Nacht durch.
Es ist jetzt 10:20 Uhr. Ergebnis ist keins eingelangt. Wir versuchen bei der AGES-Hotline anzurufen.
Wir sind eine halbe Stunde in der Schleife.
Es geht jetzt gar nicht mehr um das Ergebnis an sich, sondern um die Tatsache, dass wir schlicht nicht wissen, was mit dem Abstrich und ihren persönlichen Daten passiert ist.
Wieso kommt keine Antwort?? WTF??
Wir erinnern uns: In Tirol gab es ein Datenleck mit Daten von Personen, die sich auf Corona testen ließen.
Und ganz nebenbei: Was, wenn meine Freundin positiv war?? Wenn ja, sollte sie doch so schnell wie nur möglich davon unterrichtet werden.
Ich komme nach ewiger Warterei endlich bei der Hotline durch.
Frage, was denn mit dem Test passiert sei.
"Da müssens die Teststraße kontaktiern".
Okay, gibt's 1 Telefonnummer?
"Die hab ich nicht."
Und was soll ich jetzt machen??
"Die Teststraße kontaktieren".
Der Obige Dialog ist kein Joke. Es hat sich genau so abgespielt.
Also angenommen jetzt, meine Freundin wäre positiv.
Sie würde das Virus weiterverbreiten.
Und hinsichtlich "Kontaktierens die Teststraße": Da ist vll wer positiv und es wird ihr gesagt, mir nix dir nix ...
... nochmal zur Teststraße zu fahren?
Und angenommen, die Person wäre gar nicht in Wien zuhause. Müsste sie dann allen ernstes (eventuell positiv) bis nach Wien zurückfahren??
Und wie zum Teufel soll das bitte funktionieren, dass 1 Test einfach so verloren wird?? WTF?!?!
Ich hab das der Dame so auch am Telefon gesagt.
"I kann nix tuan, wendens sich an wen andern" hat sie dann noch gesagt.
Und dann?
Sie hat aufgelegt.
I shit you fucking not.
Die Corona-Hotline des österr. Staates wirft BürgerInnen aus der Leitung, wenn sie vll. positiv sind.
Und nun?
Wir wissen nicht, an wen wir uns wenden sollen.
Die Hotline hat uns allen Ernstes behandelt wie irgendwelche Störfaktoren.
Was ist mit den Patientendaten meiner Freundin? Was ist mit dem Ergebnis?
Und vor allem: Wohin jetzt?
So, jetzt auch noch beim Befundservice der Stadt Wien angerufen.
Angeblich war meine Freundin nie beim Test. Lol wtf?
"Ein Kollege hat vll einen Fehler gemacht, außerdem will die Stadt Wien eh lieber, dass die Leute PCR-Tests machen" - so die lapidare Antwort.
Ach ja, an alle Corona-Leugner, Impfverweigerer und sonstige Intelligenzferne, die diesen Thread für ihre Verschwörungstheorien nutzen wollen:
Testen is super, Impfen auch.
Ihr seid alle deppat wie ein Stück Brot.
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Wie schnell Slowenien derzeit in Richtung eines autoritären Staats nach Vorbild Orban marschiert, zeigt die gestrige Gedenkfeier für gefalle Domobranci (slowenische faschistische NS-Kollaborationsarmee, den Eid schworen sie auf Hitler). Die Feier wurde von d. Regierung abgehalten
Die Domobranci (= "Heimwehr") war eine offen nationalsozialistische Kollaborationsarmee.
Am Bild sehen wir Domobranci-Führer Leon Rupnik mit NS-Größen in Slowenien beim Fahneneid auf das Deutsche Reich am 20. April 1944 (jep, an Hitlers Geburtstag).
Die rechtsextreme Regierung unter Premier Janez Janša betreibt eine Politik der Rehabilitierung und Ehrung der Domobranci. Im ganzen Land kommt es mehr und mehr zur Aufstellung faschistischer Denkmäler.
Bis vor wenigen Jahren wäre das in Slowenien komplett undenkbar gewesen.
Am Mittwoch dem 6.10. startet in Wien das japanische Filmfestival "Japannual". Dort zu sehen sind 1 Haufen guter Filme, aber auf einen möchte ich ganz besonders hinweisen.
Der Film heist "Ushiku" und ist eine Dokumentation über das japanische Immigrationsregime.
Ein Thread.
”Ushiku” ist der Name eines kleinen Ortes in Japan. Ein Ort ohnne Besonderheiten.
Außer einer: In Ushiku steht japans größtes und berüchtigstes Abschiebegefängnis.
In den letzten Jahren starben dort mehrere Inhaftierte, viele mehr erlitten schwerste Verletzungen.
Der Mann, der am Bild von den Wärtern Misshandelt ist, ist Deniz. Ein Kurdischer Flüchtling aus der Türkei.
Deniz ist einer der ersten Flüchtlinge, die es wagten, aus der Zelle heraus Widerstand gegen die Zustände zu leisten. Er wurde jahrelang eingesperrt und gefoltert.
Was mich, seit ich aus Tokyo zurück bin, an Wien vll am meisten stört: Der Autolärm.
In Tokyo kann man¸, obwohl Megacity, problemlos zentral wohnen und so gut wie niemals fährt ein Auto an der Wohnung vorbei.
Wieso? Nun, ich versuch's ein wenig zu erklären, kurzer Thread.
Autos und sogar Kutschen kamen erst relativ spät nach Japan. Ebenso war Land knapp bzw. im Besitz des Adels, weswegen grundsätzlich sehr eng gebaut wurde.
Kurz gesagt: Es ging nicht darum um Autos/Straßen drumherum eine Stadt zu bauen, sondern darum Platz zu sparen.
Auch als die Industrialisierung in Japan schon voll im Gange war, änderte sich daran nicht so viel. Ein gutes Beispiel ist das Erdbeben von 1923, als ein Großteil Tokyos abbrannte (siehe Bild). Beim Aufbau wurde das Auto trotzdem nicht in den Vordergrund gestellt.
Eine Sache, die für mich bis heute schwer zu verstehen bzw. akzeptieren ist: Das es so viele Leute gibt, für die ihre Politisierung nach links auch mit einer Emanzipation aus rassistischen/rechten Familienverhältnissen einhergegangen ist. Ein kurzer Thread/Diskussion. 1/x
Ich komm aus einem linken/antifaschistischen Familienumfeld. Nicht nur die Eltern - meine Großeltern kämpften als jugoslawische PartisanInnen an der Waffe oder. halfen diesen. Diese Hilfe führte zB. zur Gestapo-Haft meiner Oma.
Andere Verwandte waren im KZ.
Es waren (kärntner) SlowenInnen, und noch lange nicht alle meiner Verwandten waren KommunistInnen oder verstanden sich als links. Mein Opa war zb. erzkonservativer, patriarchaler Katholik. Aber Slowene zu sein bedeutete im NS den sicheren Tod. Weswegen er gegen die Nazis war.
I've got some questions for non-native japanese speakers/learners (natives are welcome to contribute to this thread, too).
It's about 漢語 vocab if there is a possibility to learn it without dull rote memorisation. It's a topic I've been thinking about since years.
Thread 1/x.
First of all: I speak five languages. 2 germanic (german native, english learned), 2 slavic (slovene native, serbocroatian learned) and have some okay-ish passive command of italian/spanish.
And, of course, Japanese.
I honestly can't even remember how I really learned english and serbo-croatian. It just "kinda happened".
Well, of course I know what helped: They are similar languages, so the amount of vocab and grammar I had to learn anew was comperatively low.
Leugnung bzw. auch Glorifizierung des Faschismus ist in Japan Staatsideologie.
"Korea war nie 1 Kolonie Japans. Zwangsarbeit, Deportationen, Vergewaltigungen, Entführungen und Folter gab es nicht".
So Ex-Außenminister und derzeitiger LDP-Abgeordneter Masahisa Sato am 12.1.2020.
Man stelle sich vor, ein/e hochrangige/r deutsche PolitikerIn würde einfach so sagen: "Deutschland hat Polen nie überfallen. Es gab keine Zwangsarbeiter. Es gab keine Konzentrationslager und keine Gaskammern. Alles Lüge".
Natürlich hat Masahisa Sato auch beste Verbindungen in die extreme Rechte. So versuchte er 2011 mit Nobuyuki Suzuki (Bild), Chef der offen faschistischen "National Party of Japan", auf die koreanische Insel Jukdo zu reisen, Propaganda für JP Gebietsansprüche.