Was mich, seit ich aus Tokyo zurück bin, an Wien vll am meisten stört: Der Autolärm.
In Tokyo kann man¸, obwohl Megacity, problemlos zentral wohnen und so gut wie niemals fährt ein Auto an der Wohnung vorbei.
Wieso? Nun, ich versuch's ein wenig zu erklären, kurzer Thread.
Autos und sogar Kutschen kamen erst relativ spät nach Japan. Ebenso war Land knapp bzw. im Besitz des Adels, weswegen grundsätzlich sehr eng gebaut wurde.
Kurz gesagt: Es ging nicht darum um Autos/Straßen drumherum eine Stadt zu bauen, sondern darum Platz zu sparen.
Auch als die Industrialisierung in Japan schon voll im Gange war, änderte sich daran nicht so viel. Ein gutes Beispiel ist das Erdbeben von 1923, als ein Großteil Tokyos abbrannte (siehe Bild). Beim Aufbau wurde das Auto trotzdem nicht in den Vordergrund gestellt.
In Tokyo ein Auto zu besitzen ist TEUER. Die Abgaben sind horrend, noch dazu MUSS man beim Kauf einen Parkplatz für das Auto vorweisen können. Und da Grund im Tokyo teuer ist, können sich nur die wohlhabendsten einen kleinen Parkplatz vor dem Haus leisten.
Außerdem: Autofahren in Tokyo ist so richtig nervig. Klar, es gibt sehr wohl die großen mehrspurigen Ringstraßen, Stadtautobahnen und so weiter. Und daneben zu leben ist wirklich kein Spaß.
Ich zeig euch mal die Hood in der ich gewohnt habe. SEHR zentral und in ich hatte alles was ich brauchte (inklusive ranziger Punkerschuppen) in Gehweite.
Und ja, man "könnte" mit dem Auto in meine Gasse fahren. Aber es kam öfter vor, das Autos einfach steckenblieben.
Gegenden wie die da oben sind in Tokyo nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Das Normalste der Welt sozusagen. Oftmals ein wenig Spießig, aber dafür halt sehr heimelig und es hat Dorfatmosphäre.
Und keine beschissenen Autos.
Und jetzt die große Frage: "Wie soll das gehen ohne Auto? Verreisen die Leute etwa auch nie?"
Klar tun sie das.
Aber hey. Tokyo, ach was, ganz Japan hat ein zwar etwas teures, aber dafür wahnsinnig gutes Öffi-System. Hier eine (unvollständige!) Tokioter U-Bahn Karte.
Ein Auto besitzen nur etwas mehr als 20% der EinwohnerInnen ein Auto. Der Großteil davon lebt in den sehr ländlichen Randgebieten der Stadt.
Die Erziehung zum Zug fängt schon im Kindergarten an: Man geht gemeinsam Tickets kaufen, lernt wie man sich anstellt und wartet, etc etc
Man kann viel an Japan bemängeln.
Aber der öffentliche Verkehr und die schiere Autofeindlichkeit die in den meisten großen Städten vorherrscht sind es sicher nicht.
Und zu guter letzt: Wohne zz gerade an einer Haupteinfahrtsstraße nach Wien. Unter meinem Fenster ist's wie 1 Autobahn, es ist unpackbar. Wer zum Teufel baut sowas? Warum? Wieso?? WTF!?
In 2 Wochen ist Umzug in einen Bezirk wo nur Anrainer parken dürfen. Ich kann's kaum erwarten.
Übrigens, hier noch ein schönes Spaziergangs-Video aus meinem Lieblingsstadtteil, genannt Koenji. Hier ist's gut zu sehen, dass auch dort wo Autos fahren dürfen, deren Anzahl trotzdem relativ niedrig ist.
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Eine Sache, die für mich bis heute schwer zu verstehen bzw. akzeptieren ist: Das es so viele Leute gibt, für die ihre Politisierung nach links auch mit einer Emanzipation aus rassistischen/rechten Familienverhältnissen einhergegangen ist. Ein kurzer Thread/Diskussion. 1/x
Ich komm aus einem linken/antifaschistischen Familienumfeld. Nicht nur die Eltern - meine Großeltern kämpften als jugoslawische PartisanInnen an der Waffe oder. halfen diesen. Diese Hilfe führte zB. zur Gestapo-Haft meiner Oma.
Andere Verwandte waren im KZ.
Es waren (kärntner) SlowenInnen, und noch lange nicht alle meiner Verwandten waren KommunistInnen oder verstanden sich als links. Mein Opa war zb. erzkonservativer, patriarchaler Katholik. Aber Slowene zu sein bedeutete im NS den sicheren Tod. Weswegen er gegen die Nazis war.
I've got some questions for non-native japanese speakers/learners (natives are welcome to contribute to this thread, too).
It's about 漢語 vocab if there is a possibility to learn it without dull rote memorisation. It's a topic I've been thinking about since years.
Thread 1/x.
First of all: I speak five languages. 2 germanic (german native, english learned), 2 slavic (slovene native, serbocroatian learned) and have some okay-ish passive command of italian/spanish.
And, of course, Japanese.
I honestly can't even remember how I really learned english and serbo-croatian. It just "kinda happened".
Well, of course I know what helped: They are similar languages, so the amount of vocab and grammar I had to learn anew was comperatively low.
Leugnung bzw. auch Glorifizierung des Faschismus ist in Japan Staatsideologie.
"Korea war nie 1 Kolonie Japans. Zwangsarbeit, Deportationen, Vergewaltigungen, Entführungen und Folter gab es nicht".
So Ex-Außenminister und derzeitiger LDP-Abgeordneter Masahisa Sato am 12.1.2020.
Man stelle sich vor, ein/e hochrangige/r deutsche PolitikerIn würde einfach so sagen: "Deutschland hat Polen nie überfallen. Es gab keine Zwangsarbeiter. Es gab keine Konzentrationslager und keine Gaskammern. Alles Lüge".
Natürlich hat Masahisa Sato auch beste Verbindungen in die extreme Rechte. So versuchte er 2011 mit Nobuyuki Suzuki (Bild), Chef der offen faschistischen "National Party of Japan", auf die koreanische Insel Jukdo zu reisen, Propaganda für JP Gebietsansprüche.
I want to tell you a story about a female town council member who was raped by the town's mayor. His victim lost her job and was humiliated again.
This didn't happen in 50s USA. It happened today in JAPAN. A horrifying story. Thread, please read. #草津町の新井祥子町議を支持します
The town of Kusatsu is a small one. The population is just above 6000 people. Pretty much the only thing it's known for are it's hot springs, called "onsen" in Japanese.
But Kusatsu is also a place where the other, very dark reality of this "Japan" is visible. In 2015, the female town council member Shoko Arai was raped. The rapist was Nobutada Kuroiwa (see photo). He raped Shoko Arai in his office.
Was in Europa besetzte Häuser sind, nämlich Zentren eines alternativen, linken gesellschaftlichen Lebensentwurfs sowie linker Politik, das waren in Japan lange Zeit selbstverwaltete StudentInnenheime. Ein Thread dazu, wie immer mit vielen Bildern. Es wird spannend :)
In den 50ern erstritten sich linke StudentInnenorganisationen (AstA, öH-Style) Autonomie über die Studiheime. Sogar die Miete wurde selbst bestimmt und war dementsprechend niedrig. In den wenigen noch bestehenden Heimen liegt sie heute oft nur bei 20-30 Euro pro Monat.
Bis in die 80er gab es über 100 selbstverwaltete Studiheime. Nicht alle politisch, aber viele. Diese wurden zu den Zentren der militanten Linken Studibewegung der 60er und 70er. Neben den Heimen gab wurden ganze Campus-Trakte besetzt und wurden eine No-Go Area für die Polizei.
Was im Westen die Hasskappe ist, ist in Japan der Helm. DAS Symbol der radikalen, militanten Linken, insbesondere in den 60ern. Das japanische Wort dafür ist "Geba-heru", ein Lehnwort aus dem Deutschen(!) und bedeutet "Gewalthelm". Ein kleiner Thread bzw. Galerie. Viel Spaß.
Markenzeichen des "Geba-heru": Jede Gruppe hat(te) ihren eigenen Helm, mit der Aufschrift der Gruppe und einheitlicher Farbe. Auf aufgetreten wird gemeinsam, wie auf den Bildern ersichtlich.