Eine Labor-Studie behauptet, an Leberzelllien nachgewiesen zu haben, dass der mRNA Impfstoff in die DNA integriert.
Hier ⬇️ findet sich eine ausführliche Erklärung dazu, warum die Studie eher nicht das zeigt, was sie behauptet.
Als Ergänzung von mir noch einige weitere Punkte:
Hier ⬇️ findet sich eine ausführliche Erklärung dazu, warum die Studie eher nicht das zeigt, was sie behauptet.
Als Ergänzung von mir noch einige weitere Punkte:
https://twitter.com/ENirenberg/status/1497377274336743424
1️⃣ Die Studie erfolgte im Reagenzglas an einer seit 40 Jahren im Labor vermehrten Krebszelllinie. Diese Zellen sind null vergleichbar mit gesunden Leberzellen, vor allem weil sie Krebszellen sind und ganz viele Dinge tun, die normale Zellen nicht tun.
2️⃣ Die Studie erfolgte an genau einer Zelllinie. Das entspricht nicht der guten wissenschaftlichen Praxis und lässt daher keine Aussagen zur Allgemeingültigkeit zu.
3️⃣ Es wird mit sehr hohen Konzentrationen gearbeitet, die mMn nicht annähernd plausibel begründet werden.
3️⃣ Es wird mit sehr hohen Konzentrationen gearbeitet, die mMn nicht annähernd plausibel begründet werden.
4️⃣ PCR ist mE nicht ausreichend als Beweis für eine Integration und Genom. PCR weist sensibel Fragmente nach, egal wo diese sich befinden.
PCR ist zudem anfällig für Kontamination und kann auch unspezifische Ergebnisse erzeugen, wenn Primer nicht optimiert sind. Für einen
PCR ist zudem anfällig für Kontamination und kann auch unspezifische Ergebnisse erzeugen, wenn Primer nicht optimiert sind. Für einen
Nachweis der Integration bräuchte man zB. eine Sequencingmethode, die auch den genomischen Kontext erfasst oder FISH, mit der spezielle Sonden gezielte Sequenzen in Chromosomen angefärbt werden und in Fluoreszenzmikroskop direkt erkannt werden können.
5️⃣ Zudem hat die Studie keine gute Statistik. Hier werden Daten aus 5 Replikaten mittels parametrischer Tests ausgewertet. Parametrische Tests setzen eine Normalverteilung der Daten voraus. Diese ist bei 5 Datenpunkten schwer voraus zu setzen, zumindest müsste darauf getestet
werden. Dies haben die Autoren aber nicht ausgewiesen. Parametrische Tests haben die Eigenschaft, einen Unterschied mit weniger Strenge als bei nicht parametrische Tests als signifikant zu bewerten.
6️⃣ Außerdem weisen die Autoren keine Korrektur für Multiples Testen aus,
6️⃣ Außerdem weisen die Autoren keine Korrektur für Multiples Testen aus,
obwohl zT. mehr als nur zwei Gruppen miteinander vergleichen werden.
7️⃣ Die biologischen Unterschiede sind zudem zT so minimal, dass man sich selbst bei sauberer Statistik fragen müsste, wie relevant die Messwerte für einen biologischen Effekt überhaupt sind. Generell ist
7️⃣ Die biologischen Unterschiede sind zudem zT so minimal, dass man sich selbst bei sauberer Statistik fragen müsste, wie relevant die Messwerte für einen biologischen Effekt überhaupt sind. Generell ist
neben der Statistik nämlich auch die Stärke eines Effektes biologisch relevant.
Fazit: man kann im Labor viel zweifelhaftes machen, wenn man sich den Limitationen der eigenen Methodik nicht bewusst ist. Ich persönlich halte das Papier für nicht überzeugend.
Als Reviewer würde
Fazit: man kann im Labor viel zweifelhaftes machen, wenn man sich den Limitationen der eigenen Methodik nicht bewusst ist. Ich persönlich halte das Papier für nicht überzeugend.
Als Reviewer würde
ich zumindest eine zweite Zelllinie und eine korrekte Statistik, sowie eine komplementäre Methode zum Nachweis der tatsächlichen Integration ins Genom fordern.
Leider haben einige Sparten von MDPI in den letzten Jahren schon massive Qualitätsprobleme bei der Peer Review…
Leider haben einige Sparten von MDPI in den letzten Jahren schon massive Qualitätsprobleme bei der Peer Review…
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