(Weil das einige Male falsch verstanden wurde und von mir vlt. auch unklar formuliert: Ich bin nicht Teil des Teams und außer mit privat geleisteten Spenden nicht involviert. Ich habe neben dem und meinen persönlichen Überzeugungen hier keine Rolle inne.)
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Ich sehe ein schwieriges Narrativ anschwellen: "Spendet Geld, keine Sachspenden." Ich finde das gefährlich unterkomplex.
Das Problem sind nicht Sachspenden. Sondern: Menschen, die sich nicht informieren, was fehlt, und einfach ihren Kleiderschrank o.ä. entrümpeln wollen. 1/10
Um das so deutlich wie nur möglich zu sagen: Wer sich nicht involvieren oder informieren kann oder will, macht *überhaupt nichts* falsch, wenn er oder sie Geld spendet.
Das heißt aber nicht, dass die Menschen, die das nicht tun, das täten. Im Gegenteil: Diese Menschen haben 2/10
oft enorm viele Informationen – und diese meist nicht aus Theorie, sondern eigener Erfahrung – die sie dazu bringen, eben kein Geld zu spenden, sondern Zeit oder benötigtes Material.
Ich werde jetzt keine der vielen unterirdischen Geschichten hier erzählen, die ich aus 3/10
Wir haben zusammen Anwaltspost auseinandergenommen, stundenlang über Halbsätze debattiert, früh, spät, nachts, feiertags, urlaubs. Wir haben uns Sicherheit gegeben, wo wir unsicher waren. Mut, wo wir nicht wussten, ob wir uns verrennen. Ruhe, wenn uns etwas rasend gemacht hat.
Wir haben tausendmal die gleichen Passwörter geteilt, viele dumme Fragen, und am Ende sogar Tränen.
Nichts davon tut man, weil man einfach nur einen Job machen möchte oder gutes Geld verdienen. Sondern, weil man als Reporter*innen im gleichen Boot sitzt.
Wir waren individuell in der Art, wie wir arbeiten und woran, und gerade deswegen gut. Wir haben über unserer Gewichtsklasse geboxt, so hat es unser Ex-US-Chef Ben mal gesagt...
Anfang August hatten @x_xjochen und ich nach monatelanger Recherche die rechte Vergangenheit eines Professors für Sicherheitspolitik an der Hochschule der Bundespolizei öffentlich gemacht. Die wusste bis dato trotz Sicherheitsüberprüfung nichts davon – und versprach Aufklärung.
Wir fragten wieder nach. Und wieder. Vergangene Woche nun ein letzter Versuch – schließlich wussten wir, dass intern seit Monaten ermittelt und dutzende Menschen befragt wurden – diesmal mit deutlicheren Worten und dem Hinweis, dass wir uns nicht länger vertrösten lassen wollten:
Wer sich in D. mal selbst um Flüchtlinge gekümmert hat, weiß ganz praktisch: Da liegt soooo vieles im Argen — aber das hier, ein System, dass viele Jurist*innen "Berliner Erpressung" nennen, hat eine andere Qualität. Recherche von @LaurenzPM@fragdenstaat@ARDKontraste und uns:
Was passiert: Statt klarer, nachvollziehbarer Anwendung von Recht & Gesetz schließt @AuswaertigesAmt systematisch, tausendfach Deals mit Schutzsuchenden zum Familiennachzug. Die werden erst vor Gericht und dort dann in einen Vergleich gezwungen. Und das VG Berlin macht mit.
Anfang des Monats hatten @x_xjochen & ich die rechte Vergangenheit eines Professors für Sicherheitspolitik an der Hochschule der Bundespolizei öffentlich gemacht. Der hat die wichtigste Denkfabrik der "Neuen Rechten" mitgegründet, von einem "Ethnosuizid" geschrieben und fand, >>
die Bundeswehr müsse sich auf die Lösung "ethnischer Konflikte" im Inneren einstellen. All das war der Bundespolizei nicht bekannt – trotz Sicherheitsüberprüfung durch den Verfassungsschutz.
Die Bundespolizei prüft das derzeit. Jetzt ist der Fall in der Bundespolitik angekommen:
Ich bin dort aufgewachsen & die Bilder aus #Zwönitz überraschen mich null. Diese Szene ist im Erzgebirge seit Jahrzehnten stabil in der Größe, vernetzt, anschlussfähig, trainiert, gewaltbereit – und verharmlost.
Heute wird öfter gefilmt. Aber geduldet wird sie seit Jahrzehnten.
Wir haben überlegt, was wir anziehen. Weil es sein konnte, dass du den letzten Bus verpasst, 45 Minuten in dein Dorf laufen musst und eben nicht weißt, welcher Kleinwagen mit zu lauten Auspuff und vier Kerlen drin neben dir anhält.
Wir haben Kassetten falsch beschriftet und CDs auf unbeschriftete Rohlinge gebrannt, damit nicht "Die Ärzte" draufsteht, wenn jemand den Walkman oder Discman (hach!) abzieht.
Wir haben uns von unseren Eltern Bomberjacken gewünscht, weil die alle anhatten.