Thread by @coolservativ

Ich wurde gebeten, meine kuratierten Tweets zum Ukraine-Konflikt zukünftig in mehrere Threads aufzuteilen, damit die Lesbarkeit erhöht wird. Tatsächlich ist der alte Thread überlang geworden. Daher werde ich jetzt täglich einen neuen Thread anlegen. Los geht's. #UkraineKrieg

Diese Meldung habe ich gestern nicht aufgenommen. Für mich klang das einfach zu schön, um wahr zu sein. Eine große russische Landungsflotte vor Odessa dreht plötzlich ab, weil sie beschossen wurde? Das liest sich doch wie Propaganda. Dachte ich.

https://twitter.com/olex_scherba/status/1498587998627282945?s=20&t=v4Ccj75_dDsGwp6ufGXb0A

In der Zwischenzeit sind aber Informationen und Bilder reingekommen, die diese Geschichte plausibel erscheinen lassen. Seit Tagen bereitet sich Odessa mit großer Unterstützung der Bevölkerung vor. Der Strand wird u.a. mit Sandsack-Stellungen befestigt.

An manchen Stellen wird sogar der Strand abgetragen, um eine Landung zu erschweren. Die Bugklappe der relativ großen Landungsschiffe braucht eben Sand auf den sie fällt, damit die Fahrzeuge herausfahren können. Auch Minen und Sperrwerke wurden errichtet.

Daher erscheint es durchaus plausibel, dass der Kommandeur der Landung situativ auf einen Abbruch entschieden hat. Die Aufklärung der Russen ging wohl davon aus, dass keine Gegenwehr am Strand sein wird. Falsch gedacht. Und: Das zeigt, wie wertvoll der Einsatz jedes Bürgers ist.

Schlechte Nachrichten aus Kherson. Berichte mehren sich, dass die Stadt wohl in der Hand der Russen ist. Auf dem zentralen Platz Khersons parken russische Militärfahrzeuge (Video). Angeblich soll die Kommunalverwaltung die Übergabe der Stadt verhandeln.

Nach Angaben der staatlichen ukrainischen Grenzschutzagentur kehrten 80.000 Menschen aus dem Ausland in ihr Heimatland zurück. Die Agentur sagt, dass die überwiegende Mehrheit der Bürger, die nach dem 24. Februar in die Ukraine zurückkehrten, Männer waren. By @EuromaidanPress.

Ein Blick auf die Lage (Stand: 1:00 Uhr). Der Fall von Kherson ist ein schwerer Schlag und zeigt, dass sich die Südfront in Auflösung befindet. Nun haben die Russen mehr Handlungsmöglichkeiten, "um das Feld von hinten aufzurollen" und nach Westen, Norden u. Nordosten vorzustoßen.

Das können und dürfen die Ukrainer nicht zulassen, da sonst auch die exzellente Verteidigung im Nordosten ins Wanken gerät. Sie werden vermutlich Drohnenangriffe verlagern,um den Vormarsch bei immer länger werdenden Nachschubwegen abzubremsen, bis eine neue Front organisiert ist.

Die Drohnen würden dann allerdings an den Brennpunkten Kiew u. Kharkiv fehlen, was der großen russischen Offensive, die wir für die kommenden 72 Stunden erwarten dürfen, zusätzlichen Schwung verleitet. Eine ausgesprochen schwierige Lage. So o. so, der Nachschub ist der Schlüssel.

Russland wird nur erfolgreich sein, wenn die Streitkräfte ihre max. Feuerkraft u. Beweglichkeit ausspielen können. Der Nachschub ist bereits jetzt mangelhaft. Das ist der Bottleneck, an dem man ansetzen muss. Gehen Munition u. Sprit aus, egalisiert sich die Materialüberlegenheit.

Start your day right. Gestern geäußerte Befürchtungen, dass jetzt die Drohnen aufgrund zunehmender Einsatzgebiete knapp werden können, kontert heute Morgen der Verteidigungsminister sofort, indem er verkündet, es seinen weitere beschafft wurden. Das ist sehr hilfreich.

Dass das keine Propaganda-Lügen sind, zeigen SiPo-Blogger. Sie haben in den vergangenen Tagen zwei A400M der türkischen Luftwaffe beobachtet, die nach Rzeszow, Polen geflogen sind.
Jetzt ist ihr Auftrag aufgeklärt. Die Drohnen wurden dann über Polen in die Ukraine eingeführt.

Aber nicht nur Nachschub und neue Waffensysteme werden eingeführt. Auch tausende Ausländer, die sich aus aller Herren Länder der Verteidigung der Ukraine anschließen werden eingeflogen. Sie sollen in einer internationalen Legion zusammengefasst werden.

Aber auch der Feind hilft weiter gut mit, den Kampfwert der ukrainischen Einheiten zu erhöhen. Im Video zu sehen: Ein erbeutetet BMD-2 (sogar mit der gefährlichen 9M113 Panzerabwehrlenkwaffe auf dem Dach) schleppt einen erbeuteten BTR-D zum Auftanken.

Für mich ein Schlüssel für den Erfolg der Ukrainer: Das Aufbringen und zerstören von Nachschubkonvois im rückwärtigen Gebiet. Im Video zu sehen: Ukrainische Kombattanten haben durch 1 Hinterhalt (Reifen zerschossen) drei Lkw und Reperaturfahrzeug erbeutet.

Solche Bilder v. eroberten Depots zeigen, dass d. ukr. Armee 1 ernsthafter Gegner bleibt. Die 128. Gebirgsangriffs-Brigade erbeutete Material d. RUS-Armee, darunter T-72B3M (u.a. mit Minenwalze), Lastwagen mit Mörsergranaten u. 2 BTR-80/82 Fahrzeuge. Alles im brauchbaren Zustand.

Auch das was wir hier im Video sehen, ist ungewöhnlich und deutet auf einen Überraschungsangriff hinter der Front hin. Eine russische mobile Funkstation R-166-0.5, die neuste Variante mit bis zu 1.000 km Reichweite, wurde erbeutet. Genauer Ort unbekannt.

Natürlich müssen auch die Ukrainer Fahrzeuge aufgeben, die von Russen erbeutet werden. Es wird aber deutlich, dass die Russen-Konvois nirgendwo absolut sicher sind. Nur weil ein Gebiet auf der Karte rot eingefärbt ist, heißt das nicht das es da keine gelben Farbtupfer mehr gibt.

In Konotop haben RUS-Parlamentäre über die Kapitulation der Stadt verhandelt. Naja, Ihr Verhandlungsangebot war: "Kapituliert, oder wir legen die Stadt in Schutt und Asche". Die Ukrainer lehnten ab. Beachte: Der 1. Soldat hat zwei Granaten in den Händen.

Alle schauen gebannt nach Kiew und Charkiw, was verständlich ist. Wichtiger für die Gesamtlage ist allerdings der Blick nach Süden. Hier erzielt die russische Armee ihre bisher größten Erfolge. Kherson ist erobert, aber nicht gefallen, wie das Video zeigt:

Flussaufwärts von Kherson liegt die Stadt Enerhodar, das bisher noch nicht von den Russen kontrolliert wird. Damit das so bleibt, stellen sich ihre Bewohner den Russen in den Weg und errichten Barrikaden. In der Stadt befindet sich Europas größtes AKW.

Die Videos vom Widerstand der Ukrainer gegen die Invasoren sind nur stellvertretend. Es sind aktuell dutzende solcher Aufnahmen aus allen Landesteilen im Umlauf. Aber nicht nur die Menschen beugen sich nicht, auch die ukrainischen Türen leisten Widerstand:

Meine Güte! Was macht der russische Soldat da im besetzen #Melitopol? Zu viele Hollywood-Filme geschaut? Eine verschlossene Tür mit einem Sturmgewehr aufschießen, klappt nämlich nur im Blockbuster gut. Normalerweise nutzt man dafür Sprengstoff oder spezielle Schrotflinten. 🥲

Einschub: Können wir dem trauen, was wir sehen? Auch ich habe schon Videos gelöscht, weil sie nicht das zeigen, was sie sollen. In diesem Informationschaos ist Geolokalisation der Schlüssel zu validen Videos. Wie das geht, zeigt uns eine CNN-Reporterin:

https://twitter.com/konradweber/status/1498915092901122050?s=20&t=3Kp98o2IRpHv9dyMcg6bbQ

Bei Horliwka im Oblast Donezk sollen die ukrainischen Streitkräfte zum ersten Mal während des Krieges eine Offensive durchgeführt haben. Offenbar konnte der Feind zurückgedrängt werden.

Charkiv verwandelt sich in eine Trümmerlandschaft. Es ist keine Differenzierung mehr erkennbar. Ob Vororte oder historisches Stadtzentrum, ob militärische oder nicht-militärische, ob zivile oder staatliche Gedäude, alles wird von den Russen bombardiert.

Die Schule für Soziologie der nationalen Wassyl-Karasin-Universität nach einem Angriff. Vermutlich galt der Beschuss dem regionalen Büro des Innenministeriums gegenüber. Video von Anton Gerashenko, ein Berater des ukrainischen Innenministers.

#Charkiw

Transparenztweet: Offenbar waren die Bedenken der abgebenden EU-Länder und technische Schwierigkeiten zu groß, um Kampfjets der ukrainischen Luftwaffe zu überlassen. Ich habe daher einen entsprechenden Tweet gelöscht.

Früher am Tag: Moment des Luftangriffs auf das Gebäude des Stadtrats von Charkiw:

Im Krieg der Bilder, die häufig erbeutetes RUS-Kriegsgerät zeigen, scheinen d. Russen zu reagieren. So tauchen immer mehr Videos auf, die angebliche ukrainische Fälschungen entlarven. Tatsächlich zeigen diese Gegenüberstellungen Fälschungen. Die Videos wurden mit CGI manipuliert.

Ich habe schon einige dieser "vergleichenden" Videos gesehen, die ukrainische Fälschungen belegen sollen. Das Problem: Bisher kannte ich die Ausgangsbilder nicht. Ich sehe sie immer zum ersten Mal. Das kann ein Zufall sein. Ich glaube das aber nicht...

Die Intention ist klar: Die zahlreichen Videos, die verlassene Panzer zeigen, sind sehr unvorteilhaft für die RUS-Armee. Denn sie belegen taktische Fehler, mangenden Nachschub und 1 anfällige Technik. Offenbar versucht man jetzt die Glaubwürdigkeit solcher Videos zu beschädigen.

Auf den Punkt! @MarkHertling, ehemaliger Befehlshaber der US Army in Europa: „Russlands Armee verletzt fast alle Kriegsprinzipien.“
Und einiges davon ist nicht mehr zu korrigieren und vieles nur sehr langsam...

JETZT: Berichte über einen großen Bombentreffer im Zentrum von #Kiew.

Das ist der Schlüssel um die Russen in die Knie zu zwingen. Und je weiter sie auch ins Land vordringen, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich hierzu für die Ukrainer. Im Video zu sehen: Ein Hinterhalt auf einen Nachschubkonvoi bei Kherson war erfolgreich.

An mehreren Stellen konnten russische Offensiven gestoppt werden. Der Versuch Charkiw einzukreisen scheint vorerst abgebrochen zu sein. Das deutet auf Verluste und Nachschubprobleme hin. Russische Einheiten halten bei Bohodukhiv, Chuguiv and Shevchenkove (Region Charkiw) an.

Umkreisungsversuche von Sumy, Lebedyn und Okhtyrka wurden abgewehrt. Um Kiew scheint sich die Lage sogar zu entspannen. Die östlichen russischen Spitzen kommen nicht so recht vorwärts und stehen bei Kozelets und Nova Basan. Im Westen wurde Makariv von den Russen zurückerobert.

Die Konvois um Kiew herum stehen im Stau. Es gibt wohl große Treibstoffprobleme. Der Verlust von Makariv wiegt schwer für die Russen, nur im Westen haben sie momentan viele Truppen für den Sturm auf Kiew. Wollen sie in die Stadt, müssen sie jetzt wieder zuerst den Ort einnehmen.

Im Süden sah man heute am Tag kaum Fortschritte. Mariupol kämpft. Das sieht alles nicht mehr nach einem Plan aus.
Die Russen haben das Problem: Widerstand nachhaltig brechen geht nur mit mehr Einheiten. Mehr Einheiten brauchen aber mehr Nachschub, der ja schon jetzt nicht da ist.

Mal schauen, was die kommende Nacht zeigt. Auf jedenfall müssen wir leider erwarten, dass Putin die Luftwaffe in den kommenden Tagen noch stärker einsetzen wird und wir mehr Bombardierungen der Städte sehen werden. Er muss jetzt aber so langsam die Entscheidung herbeiführen.

Bilder vom Luftangriff auf Kiew. Ein U-Bahnhof wurde getroffen. Auch der Hauptbahnhof soll betroffen sein. Orte an denen früher am Tag viele Zivilisten waren, um aus der Stadt zu kommen oder Schutz zu suchen. 😔

Erste Bilder aus dem Hauptbahnhof zeigen glücklicherweise keine großen Schäden.

Um die obige Aussage etwas zu relativen. Der Erfolg des Tages ist natürlich die Einnahme von Kherson, worüber ich schon heute Vormittag schrieb. Jetzt ist es auch bestätigt. Ansonsten gab es nur wenig Fortschritt und starke Kämpfe um Tokmak östlich davon.
nytimes.com/live/2022/03/0…

Logistik - rollt. Zumindest bei den Ukrainern. Wir sehen förmlich eine Luftbrücke von internationalen Militärmaschinen, die Waffen und Ausrüstung nach Rzeszow in Südostpolen bringen. Dort werden sie von der Ukraine übernommen.

https://twitter.com/Gerjon_/status/1499103849805668356?s=20&t=lzZFMY44bvDdmv0xIBRbgA

ABER: Es gibt ein neues Problem. Es wird erwartet, dass die Truppen von Putin-Kumpel Lukaschenko in den kommenden Tagen versuchen werden, diesen Nachschubweg entlang der polnisch-ukrainischen Grenze abzuschneiden. Es wurden Truppenbewegungen ganz im Südwesten Belarus' gesichtet.

Nicht nur die Bilder von erbeuteten Fahrzeugen dürften die Russen verärgern. Als Folge werden auch Wikipedia-Artikel angepasst. Wie derjenige zum modernsten Luftlandepanzer BMD-4, über den die Russen bisher exklusiv verfügten. Er wird jetzt auch in der ukrainischen Armee genutzt.

Und hier kommt die Top 4 der teuersten russischen Verluste durch Fahrzeugaufgabe:

1⃣ Tor-M2 = 25 Mio. US-Dollar
2⃣ Pantsir S1 = 14 Mio. US-Dollar
3⃣ TOS-1A = 6,5 Mio. US-Dollar
4⃣ T-90 = 4,5 Mio. US-Dollar

Für diesen Unsinn muss eine russische Oma lange stricken...

@DefenceU

Relativ günstig sind Tanklaster. Aber offenbar werden diese für die Russen immer wertvoller. Ukrainer haben entdeckt, dass diese getarnt werden, damit sie keine große Aufmerksamkeit erzeugen.
Die Russen würden das nicht machen, wenn sie nicht ernsthafte Treibstoffprobleme hätten.

Das RUS-Verteidigungsministerium veröffentlicht pathetische Bildkacheln, die auf die Sonderkennzeichen der eingesetzten Soldaten "V(ostok = Osten)" und "Z(apad = Westen)" Bezug nehmen. Das passt zur Social Media Offensive, die wir bemerken.

Bild 1: "V - Die Aufgabe wird beendet"

Unterdessen haben die Ukrainer sichtlich Freude daran, russische Panzer zu erbeuten. Im Video zu sehen: Kleine Spritztour auf einem russischen Panzer.

Aber das alles ist kein Spaß, auch wenn man in einem kurzen Moment während des Krieges lachen kann und muss. Das zeigen diese apokalyptischen Bilder von einem kürzlichen Luftangriff auf die Stadt Zhytomir. Zu hören: "Das ist also der russische Frieden".

Here we go. 👌

https://twitter.com/EuromaidanPress/status/1499139230227828737?s=20&t=EN8b8iE-qqL9_v2X5uyerA

Diese ukrainische Spezialkräfte (vermutlich Alpha Gruppe) hinter feindlichen Linien haben verstanden, wozu der Verteidigungsminister aufgerufen hat.

JETZT: Es gibt unbestätigte Berichte über schwere Kämpfe in der südukrainischen Stadt Kherson. Ukrainische Militär- und Paramilitärkräfte versuchen offenbar, die Stadt zurückzuerobern.

Scheint sich nicht zu bestätigten. Offenbar erheben sich noch punktuell ukrainische Einheiten, weil der Bürgermeister die Übergabe der Stadt verkündet hat. Wir warten auf weitere Infos.

US-Nachrichtendienstbeamte: Russland hat etwa 3 bis 5 Prozent seiner in der Ukraine eingesetzten Panzer, Flugzeuge, Artillerie und anderer Geräte verloren. Die ukrainischen Verluste betragen etwa 10 Prozent des Gesamtbestands an Gerät. By @CNN.

Video zeigt kürzliche Luftschläge im Norden Kiews.

Weiteres Video. #Kiew

Bombenkrieg über #Kiew live im Fernsehen, mit @charliecbs von @cbsnews.