Auch in der aktuellen Diskussion
über Entlastungen gibt es wieder zwei grundverschieden Ansätze, die entsprechend verschiedenartige Geldflüsse und Dynamiken verursachen.
1/N
Bei den Energiekosten fragt man also, ob man
(A) Jeden Liter Sprit,Öl... eff. subventionieren (z.B. durch Steuersenkung)
(B) Jede Person (oder jede bedürftige Person) mit einem bestimmten Betrag entlasten.
2/N
Wird (A) jeder Liter verbilligt, profitieren vor allem diejenigen, die besonders viel verbrauchen. Wer ein Auto mit 10 Liter je 100 km fährt, profitiert dann gut dreimal so viel, wie eine Person, die ein Drei-Liter Auto sparsam fährt.
3/N
Wird (B) jeder Person z.B. ein Energiegeld ausgezahlt, dann profitieren vor allem diejenigen, die besonders sparsam sind. Für die ist das Energiegeld u.U. höher als die Energiemehrkosten. Wer viel verbraucht, hat zumindest eine gewisse Entlastung.
4/N
Der Vorschlag, die Steuer zu senken oder an der Tankstelle einen Rabatt zu gewähren - beides auf staatliche Kosten - kommt vor allen denjenigen zugute, die viel verbrauchen.
(5/N)
Der Vorschlag, jede Person zu unterstützen, zB durch ein Energiegeld pro Kopf, kommt vor allem den ärmeren und den sparsameren zugute, da diese zumeist weniger als im Mittelwert viel verbrauchen.
(4/N)
Zu guter Letzt stellt sich die Frage, warum wir gerade über Spritpreise, und weniger über Lebensmittel und Mieten sprechen.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
In Sachen COVID gab es in letzter Zeit von meiner Seite wenig zu sagen, da wir aktuell keine präzisen Vorhersagen machen können. Das liegt daran, dass wir (a) nicht genau wissen, wie stark gelockert wird und (b) nicht genau wissen, wie gut die eff. Immunität gegen #BA2 in DE ist.
Aktuell sind die Vorhersagen wesentlich ungenauer. Die Lockerungen haben ja zwei Komponenten - die gesetzlichen Regeln geben den Rahmen, die persönlichen Entscheidungen bestimmen in dem Rahmen, wie groß der R-Wert dann wirklich wird.
(i/N) frontiersin.org/articles/10.33…
Was motiviert eher, Energiesparen gegen Putin oder Energiesparen gegen Klimawandel?
Anscheinend gibt es gerade (leider) neue Argumente für alte Punkte.
"Energiesparen gegen Putin" ist der Titel von zeit.de/wirtschaft/202… @tinagroll
Daher meine Frage nach Ihrer/Eurer Motivation:
In jedem Fall die Kernpunkte: 1. Weniger Mobilität. Weniger/langsamer/garnicht Autofahren, wenn irgend möglich 2. Weniger Heizen. Jedes Grad weniger bringt ca. 6 % Einsparung. Das ist bares Geld. Stoßlüften statt Fenster kippen. 3. Mehr veg. Essen 4. Weniger "Konsum"
Aber ist das realistisch? Auf welcher Stufe steht die Heizung bei Ihnen/Euch tagsüber typischerweise? de.wikipedia.org/wiki/Thermosta…
Derzeit wird diskutiert, ob Lockdowns vielleicht keine Wirkung gehabt haben könnten. Ursprung der Überlegung ist: In Ländern mit hohem Level an Beschränkungen (nach Oxford Stringency Index) sieht man nicht weniger sondern eher mehr COVID-19 Todesfälle (in der ersten Welle).
(1/N)
Das ist erst mal eine Korrelation, keine Kausalität. Die zentrale Frage, die sich stellt: Führt der Lockdown (hohes Level der Beschränkung) zu mehr Todesfällen, oder führen hohe Level an Todesfällen (bzw. hohe Inzidenz) dazu, dass starke Beschränkungen ergriffen werden?
(2/N)
Oder ist beides nur korreliert, aber kausal gibt es kaum einen Zusammenhang?
Die Herangehensweise, die wir und andere Arbeitsgruppen wählen (z.B. science.org/doi/10.1126/sc…), um die Frage der Wirksamkeit von Maßnahmen wie z.B. Lockdowns zu untersuchen, ist eine also andere:
(3/N)
In Dänemark sieht ma, dass die vorherige Immunisierung gegen schweren Verlauf hilft. - In blau die Inzidenz, in hell- und dunkelrot die Hospitalisierung und Intensivbelegung - so skaliert, dass die Winterwelle (Jan 2021) die selbe Höhe hat. 1/N
Jetzt steigt die Inzidenz (blaue) wesentlich stärker als die Hospitalisierungen (rot).
Das sind die selben Daten wie oben, nur seit September aufgetragen. Es gibt etwa 3-5 mal weniger Hospitalisierung je beobachtetem Fall, beim aktuellen Immunitätsstatus in DK.
(2/N)
Aber: Man sieht auch, dass die Hospitalisierung in DK jetzt wieder so hoch ist wie im letzten Winter (rund 600 Neuaufnahmen je Millionen).
Die Neuinfektionen sind derzeit entspr. um ein Vielfaches höher als damals (aktuell ca. 3500 pro Mill. pro Tag). ourworldindata.org/explorers/coro… 3/N
Die Inzidenzen steigen in vielen europäischen Ländern deutlich an.
Der effektive R-Wert ist typischerweise zwischen 1,3 und 2. Die Fallzahlen steigen also um einen Faktor 2 bis 4 je Woche.
(1/N)
In Deutschland steigt die Gesamt-Inzidenz noch nicht. Aber man sieht den Anstieg von Omikron – mit etwa einem Faktor 2-3 je Woche.
Der Anstieg der Omikron-Fallzahlen ist noch vom Rückgang der Delta-Welle verdeckt (und durch die mäßige Datenlage über den Jahreswechsel).
(i/N)
Ein Blick auf die Nachbarländer lässt erwarten, dass hier die Inzidenz in allen Bundesländern bald deutlich steigt. Mit den aktuellen Vorsichtsmaßnahmen und dem Boostern kann man den Anstieg abbremsen, aber wahrscheinlich nicht verhindern.
(i/N)
Wie werden sich die #Omikron-Fallzahlen entwickeln, und wie sieht die entsprechende Krankenhausbelastung aus?
Ein langer Thread über unseren Preprint: arxiv.org/abs/2112.12062
(1/N)
Für alle, die hieraus vielleicht zitieren: Bitte die Quellen verlinken.
Ich spreche für mich selbst, nicht für einen Expertenrat. Mir ist Transparenz sehr wichtig, deswegen die Ausführung hier. Sie spiegeln den aktuellen Stand meines Wissens wieder.
(z/N)
Omikron ist im Detail aktuell schwer vorhersehbar, da wir zum einen wenig über die aktuellen Omikron-Fallzahlen in Deutschland wissen, und da wir wenig darüber wissen, wie gut genau genesene und geimpfte gegen einen schweren Verlauf geschützt sind.
(2/N)