Das #Entlastungspaket sieht für Lohnsteuerpflichtige eine einmalige Energiepreispauschale von 300 Euro pro Kopf vor, die unabhängig von Einkommen oder Steuersatz gezahlt wird.
Für Kinder und Empfänger*innen von Transferleistungen gibt es 100 Euro.
Der von der FDP geforderte #Tankrabatt kommt nicht. Aber Benzin wird trotzdem billiger, denn die Energiesteuer für Kraftstoffe wird für 3 Monate auf das EU-Mindestniveau gesenkt.
Dadurch müsste ein Liter Diesel um 17 Cent billiger werden, ein Liter Benzin um 35 Cent.
Überraschend ist diese Ankündigung im #Entlastungspaket: Der Preis für ein Monatsticket im ÖPNV soll für drei Monate lang bundesweit auf 9 Euro pro Monat gesenkt werden.
Vorschläge zur Begrenzung von Benzinpreisen oder zur Abschöpfung von Übergewinnen, die in frühren Entwürfen zu finden waren, tauchen in der Endfassung des Entlastungspakets nicht mehr auf.
Auch die Forderung der Grünen, neue Gasheizungen schon ab 2023 zu verbieten, hat es nicht ins finale Papier geschafft. Fehlinvestitionen dürfen also weitergehen.
Interessant: @c_lindner nennt beim Einfluss der Energiesteuersenkung nur den Effekt auf den Netto-Preis pro Liter. Weil aber auch auf die Energiesteuer noch Mehrtsteuer anfällt, müsste die reale Preissenkung an der Tankstelle um 19 % höher ausfallen.
Aber offenbar ist schon eingeplant, dass die Mineralölkonzerne zumindest diese Differenz von 5 Cent pro Liter Benzin und 3 Cent pro Liter Diesel nicht an die Kunden weitergeben...
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Weil dieser Thread ja doch einige Aufmerksamkeit gefunden hat, möchte ich noch kurz auf drei häufige Fragen oder Anmerkungen eingehen, die es dazu gab, nämlich zum externen Energiebedarf von Raffinerien, zum Spotmarkt und zu Möglichkeiten der Gewinnabschöpfung. (14/x)
1. Sind die Kosten der Raffinerien stark gestiegen, weil sie viel Strom und Erdgas benötigen? Davon gehe ich nicht aus. In der entsprechenden EU-Richtlinie steht, dass der Energiebedarf der Raffinerien komplett aus dem Rohöl gedeckt werden kann: (15/x) eippcb.jrc.ec.europa.eu/sites/default/…
In der Praxis wird trotzdem eine gewisse Menge Strom und Erdgas zugekauft, aber dies spielt bei den Gesamtkosten eine untergeordnete Rolle. Für die Herstellung eines Liters Benzin oder Diesel benötigt die Raffinerie etwa 1 kWh Energie. (16/x)
Wer genau profitiert eigentlich am meisten vom jüngsten Anstieg des Diesel- und Benzinpreises? Dazu ein kleiner Thread mit einem Ergebnis, das mich selbst überrascht hat. (1/10)
Der Dieselpreis ist seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine von 1,67 auf 2,31 Euro gestiegen, also um 64 Cent pro Liter. Beim Superbenzin liegt der Preis mit 2,26 Euro pro Liter aktuell 45 Cent höher als am 23. Februar. (Quelle: benzinpreis-aktuell.de) (2/10)
Der Rohölpreis (Sorte Brent) ist seit Beginn des Kriegs aber nur von 85 auf 103 Euro pro Barrel (159 Liter) gestiegen; das entspricht einer Steigerung um 12 Cent pro Liter. (Quelle: finanzen.net) (3/10)
Der #Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte die geplanten Lockerungen an einen "stabilen Abfall" der Hospitalisierungen geknüpft.
Darum ein kurzer Hinweis an die Politik: Aktuell hat die Hospitalisierungsinzidenz den höchsten Stand seit ihrer Einführung erreicht. (1/2)
Auch im letzten MPK-Beschluss stand übrigens, dass die Lockerungen "auf der gegenwärtigen Lageinschätzung" (= sinkende Zahlen) "und Prognose" (= weiter sinkenden Zahlen) basieren und vor jedem Schritt überprüft werden soll, ob er "lageangemessen" ist... bundesregierung.de/resource/blob/…
Deutliche Verschiebung: Holzöfen produzieren inzwischen fast so viel Feinstaub (PM2,5) wie der Verkehr, wo der Ausstoß aus den Motoren stark zurückgegangen ist.
Als Konsequenz fordert @Umweltbundesamt-Präsident @DirkMessner, künftig darauf zu "verzichten, Holz zu verbrennen".
Weil es Rückfragen gab (und das Thema in der Pressemitteilung gar nicht vorkommt), hier zur Info das komplette Statement von @DirkMessner zum Thema Kaminöfen aus der heutigen UBA-Pressekonferenz:
So, jetzt hat @Karl_Lauterbach begründet, wie er auf den Impfstoffmangel im ersten Quartal gekommen ist. Kurzfassung: Mich überzeugt die Rechnung weiterhin nicht wirklich.
Langfassung: Siehe Thread. (1/10)
Zuerst zum Bedarf:
Lauterbach geht davon aus, dass bis zum Ende des ersten Quartals 70 Millionen Impfstoff-Dosen benötigt werden, davon 50 Millionen für Booster und 20 Millionen für Erst- und Zweitimpfungen. Das scheint mir faktisch unmöglich. (2/10)
Denn bisher geboostert sind Stand heute 23 Millionen Menschen. Mit weiteren 50 Millionen zusätzlichen Boostern käme man also auf 73 Millionen Geboosterte. Das wären 88 % der Gesamtbevölkerung (inkl. Kindern). (3/10)
Neuer Rekord: Mit fast 1,5 Millionen sind gestern in Deutschland so viele #Corona-Impfdosen verabreicht worden wie nie zuvor. Der 7-Tage-Mittelwert liegt nur noch knapp unterhalb von einer Million Impfungen pro Tag.
Mit 23 Millionen ist die Zahl der geboosterten Menschen jetzt ziemlich genau so hoch wie die Zahl derjenigen, die vor sechs Monaten ihre Zweitimpfung erhalten hatten.
Neben dem Rekord von 1,3 Millionen Booster-Impfungen ist gestern ein plötzlicher Anstieg bei den Erstimpfungen sichtbar - von 90.000 vor einer Woche auf 97.000 (plus noch ausstehenden Nachmeldungen) gestern.