Nach Einbahnöffnungen für den Radverkehr und Bestandsverbesserungen im Kreuzungs- und Streckenbereich wenden wir uns heute zu Beginn den Fahrradstraßen und fahrradfreundlichen Straßen zu. 2/
Wir beginnen gleich mit einem Aufreger: die Blechturmgasse soll fahrradfreundlich werden. Damit die Schrägparkplätze erhalten werden können, wird allerdings der Gehsteig um ein paar Zentimeter verschmälert. Freut weder die Fußgänger*innen noch Steuerzahler's Geldbörsl. 3/
Dieser "Lückenschluss" kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass am Margareten- und Wiedner Gürtel eine riesengroße Lücke zwischen Eichenstraße und Argentinierstraße klafft! 4/
Next: die wichtige Radroute Kleine Neugasse - Mittersteig wird zur fahrradfreundlichen Straße.
Positiv hervorzuheben: endlich werden Fahrbahnschwellen entlang der zu bevorrangenden Radroute angeordnet, und nicht - wie bisher - wahllos über die gesamte Kreuzung! 5/
Auch die Davidgasse (10.) wird abschnittsweise fahrradfreundlich, und wohl die Einbahn für den Radverkehr geöffnet. Ein Tropfen auf den heißen Stein im Rad-Entwicklungsland Favoriten. (Graz plant gerade, *alle* Einbahnen zu öffnen!) 6/
Die Kaistraße entlang des Liesingbachs wird fahrradfreundlich. Die Einbahn ist bereits für den Radverkehr geöffnet. Entweder kommt eine Nachrangtafel für den einmündenden Kfz-Verkehr und/oder eine Parkspur kommt weg. Was das mit "Bau"programm zu tun hat, sei dahingestellt? 7/
Der äußerste Teil der Goldschlagstraße (14.) wird radfreundlich. In Verbindung mit der Erweiterung des Reinlparks (autofreier (?) Schulvorplatz, s. weiter unten) und der Wohnstraße bei der Sargfabrik wird das jetzt langsam eine richtig angenehme Radverbindung. 8/
Mit dem Döblinger Gürtel und der Kürschnergasse gibt's auch zwei neue Fahrradstraßen. Naja, ein Parkplatz mit beidseitigen Schrägparkern und fehlendem Gehsteig und eine Sackgasse, in denen man ab jetzt nebeneinander fahren darf. Hüft's nix, schadt's nix. 9/
Das waren jetzt also 7 Fahrrad- oder fahrradfreundliche Straßen, insgesamt knapp 2,7 km. Aber noch immer keine baulich getrennten Radwege dabei. Die kommen jetzt.
Die Kleine Sperlgasse und die Cottagegasse hatten wir gestern schon. Was kommt noch? 10/
In der Davidgasse (10.) kommt entlang des Arthaberparks ein gemischter Geh- und Radweg bzw. ein Radweg. Mit der Einbahnöffnung westlich davon kommt man dann sogar bis zur Radverkehrswüste Laxenburger Straße. 11/
Die Alberner Hafenzufahrtsstraße in Simmering (naja, gerade noch in Wien) bekommt einen Radweg. Angeblich eine wichtige Freizeit- und Pendler*innenroute Richtung Schwechat. 12/
In der Altmannsdorfer Straße werden 50 m Einrichtungsradweg errichtet, die in einen bestehenden, aber noch nicht ausgeschilderten Radweg münden. 13/
Gleich ums Eck soll auch auf der Breitenfurter Straße ein Zweirichtungsradweg kommen - ist schon vorbereitet.
Das ist übrigens keine 50 m von d Stelle entfernt, an der kürzlich ein Radfahrer von einem Lkw getötet wurde. Hier fehlt noch immer die schützende Radinfrastruktur! 14/
In der Deutschordenstraße (14.) wird der neue Schulcampus an die Auhofstaße angeschlossen, allerdings mittels Geh- und Radweg. Leider fehlt der Anschluss an die Linzer Straße, und dort eine (kinder)gerechte Radinfrastruktur. 15/
In der Karlingergasse ist ein Einrichtungsradweg statt des bestehenden Radfahrsteifens bergauf geplant. Das hätte man einfacher und günstiger haben können - der ganze Straßenzug wurde kürzlich erst umgebaut. Massive Mängel gibt's immer noch in der westlichen Karlingergasse. 16/
In d Jörgerstraße (17./18.) kommt ein neuer Radweg - leider nur im 1. Häuserblock.
Besonders skurril: die Visualisierung zeigt jenen Teil, der - bis auf ein paar Bäume - fast unverändert bleibt, inkl. Radfahrstreifen zwischen Kfz-Fahrstreifen. Leider gar nicht 8-80-tauglich. 17/
Am äußeren Währinger Gürtel gibt's einen Lückenschluss von der Schulgasse zum Gürtelradweg auf der Innenseite. Schaut ganz praktisch aus. 18/
In der Pötzleinsdorfer bzw. Gersthofer Straße wird eine über 1 km lange, sichere Radinfrastruktur geschaffen. Leider am Gehsteig (geht sich aber tatsächlich nicht anders aus), aber wenigstens nicht benützungspflichtig, wenn die Visualisierung stimmt. 19/
Die Heiligenstädter Brücke wird saniert, bekommt eine Behelfsbrücke für den Kfz-Verkehr, die nach Ende d Bauarbeiten f d Fuß- und Radverkehr zur Verfügung steht. Eigentlich also ein Autoprojekt. Trotzdem eine enorme Verbesserung zum jetzigen "Zustand"! 20/ wien.gv.at/stadtentwicklu…
Gleich angrenzend noch zwei wichtige Projekte: Gunoldstraße (aktuell ein Horror), und Muthgasse (wobei hier noch eine Lücke bleibt) - in beiden kommt ein Zweirichtungsradweg. Gemeinsam mit der Lorenz-Müller-Gasse (je nach Ausführung) eine tolle neue Verbindung! 21/
Auch noch im 19.: endlich tut sich was auf der Krottenbachstraße, auch wenn sich der Bezirksvorsteher mit Händen und Füßen dagegen wehrt. Mit der Cottagesgasse ums Eck (jeweils Zweirichtungsradwege) ein guter Beginn! 22/
Im nördlichen Teil der Donaustadtstraße (22.) gibt's im gegenteil zum südlichen tatsächlich teilweise noch gar keine Radinfrastruktur. Die Schrägparker in der Nebenfahrbahn werden zu Längsparkern und machen so Platz für einen Zweirichtungsradweg. 23/
Die dringend notwendige Verlängerung des Radwegs in der Wagramer Straße - 1. Etappe bis zum Donauzentrum. Endlich nicht mehr mit der Kirche ums Kreuz fahren. Mittelfristig auf beiden Seiten der Wagramer Straße notwendig (ab der Reichsbrücke). 24/
Zum Abschluss noch mal Breitenfurter Straße (23.): ein unvollständiger "Lückenschluss" inmitten eines Fleckerlteppichs. 25/
Das waren die 18 Projekte (von 44), wo tatsächlich neue Radwege geschaffen werden, wo vorher noch keine waren. Länge: 5,1 km! 26/
Drei Projekte fehlen jetzt noch: die Sanierung des Kagraner Stegs (was auch immer das im Bauprogramm zu suchen hat), der verkehrsberuhigte Schulvorplatz in der Goldschlagstraße (autofrei?), und … 27/
.. d Breitenleer Straße, wo d Radverkehr über 700m auf d Busspur mitgeführt wird. Das schaut i d Visualisierung nett aus, ist i d Praxis aber völlig unattraktiv und für ungeübte, unsichere oder ängstliche Menschen (also genau für die, die man aufs Rad bringen will) ein No-Go. 28/
Fazit: viele kleinere Qualitätsverbesserungen, wichtige größere Projekte im 19. und 22. Bezirk, für Superlative wie „Mega“ aber viel zu wenig. Und weit entfernt davon, was im Wahlkampf angekündigt wurde. 29/29
Korrektur: Schelleingasse, nicht Blechturmgasse!
(Wie komm ich auf Blechturmgasse? 🤔)
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Ok. Sattelt eure Räder, wir schauen uns das Radbauprogramm von @stadtwien und @fahrradwien an.
Die @SP_Wien überschlägt sich ja in Superlativen, aber was ist dran an der „größten Mega-Radwegoffensive Wiens“?
Ein Thread 🧵 1/
Gleich vorweg: die Analyse basiert auf den Informationen, die aktuell verfügbar sind, v.a. der Liste von @fahrradwien. Die Beschreibung einiger Bauvorhaben ist so schwammig, dass nur gemutmaßt werden kann, was geplant ist. 2/ fahrradwien.at/radwegoffensiv…
Auch gleich vorweg: es geht nur um Bauvorhaben im Hauptradnetz. Das ist der Raster an durchgängigen Radverbindungen, der von der MA18 über die Stadt gelegt wird. Die Infrastruktur dort wird von der Stadt finanziert. 3/ wien.gv.at/stadtentwicklu…
Gut, nach 5 Minuten war klar, dass @ullisima an der "Stadtstraße" in der aktuellen Dimensionierung und Trassierung festhalten will, komme was wolle. Die restlichen knapp 1 1/2 Stunden haben aber spannende Einblicke in das Mindset der Stadtregierung gestattet. 2/
Keine Angst, ich werde bzw. kann jetzt keine Interna ausplaudern - alle vorgebrachten Behauptungen und Argumente waren schon zigmal in den Medien zu lesen und zu hören. 3/
Wiedermal ein Faktencheck zu @BgmLudwig - diesmal zu seinen Tweets in Zusammenhang mit der Gemeinderatssitzung inkl. dringlicher Anfrage von @gruenewien betreffend den Einschüchterungsversuchen der @Stadt_Wien gegenüber der Klimabewegung. wien.kavedo.com/share.php?d=20…
Na gut. Dann schauen wir uns mal die Argumentation von @BgmLudwig genauer an. Da wird ganz schnell klar, dass es dem Bürgermeister keineswegs um eine sachliche Diskussion geht, sondern um die wiederholte Verbreitung von Falschinformationen - ein Thread🧵
Die rechtlichen Schritte, die @BgmLudwig hier ankündigt, setzen zu wollen, hab ich schon am eigenen Leib erfahren: eine Klagsdrohung vom @SP_Wien-Anwalt, die jeglicher Grundlage entbehrt. @Stadt_Wien, die #Klimamusterstadt, die Klimaschutz kriminalisiert.
Late to the party, I know. Aber ich hab jetzt auch den Drohbrief im Auftrag der @Stadt_Wien bekommen. Und ich hab Fragen.
1⃣ Woher hat Jarolim Partner meine Adresse? Aus dem Melderegister jedenfalls nicht, dann wäre sie richtig geschrieben und mein Titel beim Namen dabei.
2⃣ Nach Information der @stadtwien "beteiligen Sie sich [..] an der Behinderung der Bauführung zur Errichtung der Stadtstraße Aspern." Wie denn? Indem ich wissenschaftlich fundierte Fakten aufzeige, die ev. gegen den Bau sprechen? Oder reicht der Hashtag #LobauBleibt im Namen?
3⃣ Wieso bekomme ich den Drohbrief der @Stadt_Wien überhaupt? Ich war - shame on me - noch kein einziges Mal auf der besetzten Baustelle. Bevor jetzt jemand mit "mentaler Unterstützung" kommt - in dem Brief steht explizit, ich würde d Baustelle besetzen. oe1.orf.at/player/2021121…
Der @BgmLudwig verbreitet schon wieder Falschinformationen! Hier ein kurzer Faktencheck für den heutigen @falter_at.morgen. 1/
1. Kopenhagen verfügt über 350 km baulich getrennte Radwege (curb segregated cycle tracks) [1]. Das Radwegenetz in Transdanubien ist 109 km lang [2]. Also 1/3 davon. Und selbst davon ist 1/3 Mischverkehr mit Fußgängern. 2/
[1] en.wikipedia.org/wiki/Cycling_i…
[2] data.gv.at/katalog/datase…
2. Die Seestadt Aspern wird im Endausbau 20.000 Bewohner haben, und nicht 60.000! Wenn @BgmLudwig meint, dass für 60.000 Einwohner*innen 4 Fahrspuren notwendig seien, dann reichen für die 20.000, die es tatsächlich sein werden, ja eh 2 🤡. 3/ wien.gv.at/stadtentwicklu…