Ich habe ein größeres systemtheoretisches Störgefühl gerade: Wenn Wissenschafts- & Politikbetrieb am Beispiel eines Berichtes so eng verzahnt sind wie vielleicht bisher nie, die unterschiedlichen "Systemanforderungen" in der Diskussion aber wenig thematisiert werden. 1/6
Vielleicht ließe sich ja etwas Gutes daraus mitnehmen, #dreaming: Dass zugelieferte Berichte, von Teams besetzt so, wie es im "System Politik" läuft (auch: wer steht für solche Arbeit zur Verfügung aus #Science), öfter genauer auf den Prüfstand kommen? Kind of review. 2/6
Das "Wer steht denn zur Verfügung" mit welchen Kapazitäten. Oder dass bestimmte Aufträge mit sehr expliziten Präambeln versehen werden? Quasi ein noch gezielteres Eingehen auf unterschiedliche Systemanforderungen & die Bruchstellen. 3/6
Schnittstelle Politik-Wissenschaft & die Crashs, ja ohnehin ein riesiges Thema. Was läuft da je warum anders ? + Wen trifft die Diskussion jetzt wie? Und wäre es besser gewesen, den Bericht jetzt nicht zu haben? Wirft er ja noch einmal ein großes Schlaglicht auf das Problem. 4/6
Möglicherweise liegt das Ausmaß meines Störgefühls bei Beobachtung der Diskussion auch daran, dass ich hier eine Art Weltenwandlerin bin - lange Zeit im aktuellen Journalismus und jetzt eben (weil Erfahrung parallel in #Science einige Jahre) in einer Wissenschaftsredaktion. 5/6
Ah und Twitter ist nicht real life und kein Abbild der gesellschaftlichen Diskussion. Weiß man eigentlich. Aber immer die Gefahr, dass es untergeht... (und ja, dies war aus dem Genre Kommentar und nicht Bericht.) 6/6
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Ich bin gestern geflogen ✈️. Neben mir saß ein Mann - gleich alt - mit Maske hängend unter der Nase. Ich lese immer wieder über solche Situationen. Was tun? Bei uns lief es so: Schon beim Hinsetzen angespannte Lage. Ich FFP2, er OP hängend oder sogar gar nicht. 🧵
Ich sagte - erstmal nichts. Wir hatten beide das gleiche Bändchen am Arm, offensichtlich waren wir auf demselben OpenAir-Festival, auch ein bisschen Urlaub im EU-Ausland. Nach einer Zeit fragte ich, wie er es fand. Das hätte ich auch sonst gemacht.
Wir sprachen länger. Er erzählte, dass er eigentlich einen anderen Flieger nehmen wollte, aber am Terminal eingeschlafen war & hatte ihn dann verpasst. Ich hatte mein Konzertbändchen ungünstig "behandelt" & Probleme bei der Einlasskontrolle. Es war eine lustige Unterhaltung.
Warum verbreitet sich eine eigentliche Nicht-„Nachricht“ mit unnötiger Überspitzung nach einem Tag plötzlich in so einigen Medien? Ein paar generelle Punkte. Es gibt einen Faktor, den man „Konkurrenzbeobachtung“ nennen kann. (ein kleiner🧵)
Heißt; Je mehr Medien etwas machen, umso größer wird der Druck, da auch drauf zu schauen. „Andere machen das“ als Relevanzfaktor. Eine große Rolle spielen hier große Medien / Leitmedien / Medien mit großem Namen. Und Nachrichtenagenturen (können ein großer Beschleuniger sein).
Dann, Zeitpunkt: Zum Wochenende etwa / abends / früh / gibt es mehr Ausspielfläche / Platz für Themen, Bei weniger Terminen / Pressekonferenzen. Gleichzeitig sind Redaktionen dünner besetzt. Das verstärkt die Rolle von Konkurrenzbeobachtung. Sie bekommt dann schlicht mehr Raum.
Ein paar Zeilen zum Thema Impfnebenwirkungen #COVID19 / der Fall Matthes. Warum es bei all dem Wirbel aber auch ein Beispiel ist, dass inzwischen doch einiges gut läuft. (+ Stichwort auch Journalismus #Corona) 🧵⤵️
Als die „Studie“ vorletzte Woche über einen MDR-Beitrag hoch kochte, es gebe eine massive Untererfassung schwerer Nebenwirkungen, gab es Menschen, die sich direkt an eine kritische Einordnung machten. Siehe hier.
Oder hier. Wichtige Orientierung, für die, die sich nicht auf den ersten Blick auskennen. Die nach fundierten Einordnungen suchen. Und wichtig, um Dynamiken auch hier bei Twitter auszubremsen.
Ein 🧵über den #IPCCReport und teils nicht oder fast nicht stattgefundene mediale Abdeckung. (Ich hatte gestern großen Frust). Hintergründe journalistischer Auswahlprozesse: 1/
Dass der Bericht #IPCC (3. Teil, 6. Sachstandsbericht) kommt und dass er höchst relevant ist, wie sollte gehandelt werden in der größten Krise weltweit, dass dazu ein weltweit abgestimmtes Dokument, das quasi das gesamte aktuelle Wissen bündelt, ist lange bekannt. Nach 2/
klassischen "Nachrichtenfaktoren", die Prinzipien der Aufmerksamkeitsökonomie bündeln, maximale Punktzahl, zumindest bei denen, die gesellschaftliche Relevanz spiegeln. Betroffenheit, Folgen, Nähe, Beteiligung, Kontroverse... (siehe u.a. netzwerkrecherche.org/handwerk/studi…) 3/
Schließe mich an.
„Es ist nur logisch, dass unterschiedliche Familien unterschiedlich auf das Pandemiegeschehen an den Schulen blicken. Dass die einen sich Sorgen machen um ihre Kinder, auch wenn sie längst geimpft sein mögen.“ … 1/4)
„Und dass andere weniger Angst haben und das Risiko einer Corona-Infektion bei Kindern für überschaubar halten.“ … „Es gibt genügend Gründe, die Politik für ihr Pandemiemanagement an Schulen zu kritisieren, für die in Teilen immer noch dramatisch schlechte Ausstattung, für (2/4)
den Mangel an Lüftern, Masken, Tests und einer funktionierenden digitalen Infrastruktur. Wegen des Bekenntnisses zu offenen Schulen aber eine politisch verordnete Durchseuchungsstrategie zum Wohle der Wirtschaft zu beschwören, das ist reine Polemik.“ (3/4)
Freude am Morgen. Neuer CODAG-Bericht mit Zahlen & Analysen zu einigen aktuell diskutierten Themen. (Und wenn mir einer vor 2 Jahren gesagt hätte, dass ich zum Samstagskaffee Hospitalisierungs- und Übersterblichkeitszahlen lese, nun ja 🙈) covid19.statistik.uni-muenchen.de/pdfs/codag-ber…
Spannend u.a.- Analyse Hospitalisierungsinzidenz SL/BY. Steigender Anteil „mit Corona“ & nicht „wegen“ (was ja in die Kategorie Good News fällt). Sie sagt so also vor allem etwas (was 🤔) über die Auslastung der Kliniken aus. Dazu auch diese Recherche: swr.de/swraktuell/rhe… 2/3
Zur Frage „was genau sagt sie aus? 🤔“, und was könnte man da haben? Verweis auf diese sehr gute Analyse - Stichwort Datenlage in D. Dennoch: Ist nunmal aktuell wie es ist, müssen die Zahlen also in dem Kontext bewertet & genutzt werden, wie er ist 🤷🏼♀️. 3/3