#Putin¦s Äußerungen vom 7. Juli bei einem Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden der Duma über den Krieg mit #Ukraine, dass "jeder wissen sollte, dass wir im Großen und Ganzen noch nichts Ernsthaftes begonnen haben", bedeuten mehr als eine gg den Westen gerichtete Drohgebärde.👇🏼
#Putin inszeniert seinen Krieg gg #Ukraine als Weltereignis. Er soll wie ein weltkriegerischer Konflikt aussehen, der (auch) ohne Waffengang ausgetragen werde: stattdessen sollten wirtschaftliche u soziale Güter u Beziehungen zu informellen Waffen u Kriegsschauplätzen werden.👇🏼
Dazu definiert Putin die Sanktionen gg Russland als eine gigantische Selbstschädigung des Westens, zugleich warnt er vor einer Verschärfung der Sanktionen: als Reaktion könnte er zB seinen Getreuen #Haftar in #Libyen anweisen, libysche Erdölexporte nach Europa zu unterbrechen.👇🏼
Oder er könnte den Erdölexport aus #Kasachstan via Novorossijsk am Schwarzen Meer, der zurzeit durch Beschluss eines russischen Gerichts blockiert ist, unbegrenzt verlängern; er könnte versuchen, durch Verknappung den Ölpreis auf über $500 pro Fass in die Höhe zu treiben.👇🏼
O er könnte entgegen allen Versprechungen („Russland ist immer noch in der Lage, die Energiesicherheit Europas in vollem Umfang zu gewährleisten“) verfügen, dass die Gasversorgung über NordStream1 gedrosselt o nach der zehntägigen Wartungspause ganz eingestellt bliebe.👇🏼
Oder er könnte Verbündete wie #Algerien dazu bringen, seine Gaslieferungen nach Europa nicht zu erhöhen, wenn nicht gar zu drosseln. Dies würde v a Portugal, Spanien, Italien u Frankreich treffen. In jedem Fall solle der Ukrainekrieg so seinen Charakter als Weltereignis wahren.
Der russ. AM Sergej #Lawrow sieht Vorbereitungen des Westens für militärische Maßnahmen gegen #Russland u die Bildung einer Koalition v EU und NATO für den Krieg mit Russland. Faktisch gestand er das Scheitern des russ. Plans ein, Europa aus dem „Westen“ (≈NATO) herauszulösen.👇🏼
Eine der ideologischen Grundannahmen des System #Putin ist, dass der Westen in Gestalt der NATO eine Hegemonie über Europa aufgebaut u so Europa zu einem Gegner Russlands gemacht habe. Ziel russischer Politik müsse es deshalb sein, Europa v Westen pol., ök. u mil. abzukoppeln.👇🏼
Doch was #Putin in 4 Monaten Krieg gg #Ukraine erreicht hat,ist die Umwertung des Konzeptes Westen: Weg v einer US-geführten Antithese gg den „Ostblock“, hin zu einer Chiffre für ein breites gesellschaftspol. Projekt,das auf die Schaffung u Sicherstellung einer offenen Ordnung,👇🏼
„Der Westen hat uns den totalen Krieg erklärt, er hat der gesamten russischen Welt den totalen Krieg erklärt, daraus macht niemand mehr einen Hehl", sagte der russ. AM Lawrow laut TASS. Die westl. Länder würden alles daransetzen,die Völker der ehemaligen Sowjetunion zu spalten.👇🏼
Seit #Putin¦s Machtantritt 1999 hat sich die Idee von e. „russischen Welt“,die bislang die Vorstellung v einer kulturhistorischen, zivilisatorischen Gemeinschaft „russisch sprechender“ u/o „russisch denkender“ Menschen bezeichnet hatte,zu einem geopol. Irredentismus verfestigt.👇🏼
Russische Politologen verstehen nun unter russischer Welt einen „objektiv existierenden Raum“, der formal in etwa deckungsgleich ist mit dem geogr. Raum in den Grenzen des russischen Reiches 1914. Manche allerdings sehen die Grenzen sogar noch weiter auf dem Balkan abgesteckt.👇🏼
#Putin, der heute vor 22 Jahren erstmals Präsident der Russischen Föderation geworden war, hatte nach dem Scheitern der 1. Phase des Krieg #Russland|s gg #Ukraine den Tsg des Siegs am 9.5. gewiss auserkoren, um das Erreichen der Ziele einer „2. Phase“ des Kriegs zu feiern: 👇🏼
Die Eroberung der Oblaste Donezk und Luhansk innerhalb ihrer Verwaltungsgrenzen; die Schaffung eines Landkorridors vom #Donbass nach Transnistrien; Aufnahme der Donbass-Volksrepubliken in die Russ. Föderation: Ausdehnung der Verwaltungsgrenzen der Krim auf den besetzten Süden.👇🏼
Russland sollte nun über ein einheitliches Verwaltungsgebiet v Donbass bis Transnistrien verfügen. Jeder Versuch v Ukraine, die Kontrolle über die besetzten Gebiete im Donbass und in der Südukraine zurückzugewinnen, könnte dann v Russland als "Aggression" gg Russland u damit👇🏼
Die grausigen Massaker russl. Truppen an Zivilisten im nordwestl. v Kiew gelegenen Ort #Bucha in #Ukraine dokumentieren den endgültigen moralischen Bankrott des russ. Staats. Sie sind mehr als ein Exzess marodierender Soldaten: Sie sind fixer Teil einer mil. operativen Praxis.👇🏼
Erstmals in der 2. Phase des 1. Tschetschenienkriegs, als russl. Truppen nach der Einnahme v Grosny kleinere Orte angriffen u im Dorf Samaschki am 7./8.4.1995 ein Massaker verübten, wurde die „#Satschistka“ (зачистка „Verräumung“, „Wegräumung“) zu einem militärischen Ausdruck.👇🏼
Eine Satschistka ist mehr als eine militärische Operation. Sie kombiniert Denkweisen, Überzeugungen u Verhaltensmuster, die hemmungslose Gewalt mit einem nachhallenden Subtext v Reinigung u Säuberung erlauben, alles mit mechanischer Gleichgültigkeit organisiert u durchgeführt.👇🏼
Religion als Integrationsfaktor? Laut einer Befragung durch das INSA-Institut in Erfurt glauben 54% der Deutschen, dass aus dem „christlichen Kulturkreis“ fliehende Menschen in Deutschland sich leichter integrieren liessen als Geflohene aus „anderen Kulturkreisen“.👇🏼
Je älter die Befragten sind u je weiter rechts der Mitte sie stehen, desto grösser ist die Zustimmung. Diese Einstellung ist aber wohl eher dadurch bedingt, in welcher Weise Menschen bereit sind, Geflohene u Zuwanderer in ihre Kommunikationsgemeinschaften u -Räume aufzunehmen.👇🏼
Denn zahlreiche empirische Forschungen bestätigen, dass es in der Breite keine wirkungsmächtige kausale o funktionale Beziehung zw religiösen u kulturellen Weltbildern u Praxen auf der einen und sozialen Verhaltensweisen im Rahmen der Integration auf der anderen Seite gibt.👇🏼
#Russland erhöht stufenweise die Konflikttemperatur in der Ost-#Ukraine. Auf die Scharmützel entlang der Kontaktlinie folgt nun die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Donezk nach Russland. Offenbar erwartet Russland, dass die Kriegsszone anfänglich hier liegen werde. 1/7
Immer deutlicher treten die zwei Grundziele des neuen revisionistischen russischen Nationalismus hervor: zum einen die Sicherstellung einer Unangreifbarkeit des „russländischen Staats“, zum anderen die Sicherstellung seiner vermeintlichen historischen Rechtsansprüche. 2/7
Der Nationalismus ist insofern revisionistisch, als er die Ergebnisse des Zusammenbruchs der Sowjetunion, der zuungunsten des russländischen Staatsverbands erfolgt sei, korrigieren möchte. Im Dezember 2022 wird sich zum 100. Mal die Gründung der UdSSR jähren. 3/7