Vulcano ist eine von Diehl und Leonardo neu entwickelte Munition für 155mm Geschütze. Ursprünglich für die Marine entwickelt, wartet diese Munition mit besonderen Eigenschaften auf:
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Reichweite: mit 70km Reichweite, eher 80km (Mündungsgeschwindigkeit) bei der PzH2000, hat die PzH2000 nun die gleiche Reichweite wie die HIMARS und MARSII Systeme.
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Präzision: Die Munition wird entweder im GPS- oder SAL-Modus genutzt. Im GPS-Modus haben die Geschosse die gleiche Präzision wie HIMARS.
Im SAL-Modus (Laserzielmarkierung) hat sie eine Präzision von +/- 1m, manche Quellen nennen +/-3m.
M.W. ist +/- 1m korrekt.
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Schussfrequenz: Die Vulcano-Munition wird in einer hohen Parabel verschossen und "gleitet" dann ins Ziel. Also ist die Belastung für das Rohr noch höher als bisher. Das senkt die Schussfrequenz, die dennoch im Rahmen einer Salve á 6 Schuss pro Minute liegen sollte.
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Ziele (jetzt kommts): Im SAL-Modus trifft die Vulcano-Munition auch bewegliche Ziele. Alle bisherigen Systeme, also 155mm Artillerie, HIMARS und MARSII, eignen sich vor allem für stationäre Ziele.
PzH2000 ab sofort auch für Bewegtziele.
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Unterm Strich bekommt die Ukraine 3 neue Fähigkeiten: 1. Hochpräzision auf Bewegtziele zu Land. 2. Hochpräzision auf Bewegtziele zur See. 3. "Kostengünstige" Alternative zu HIMARS/MARSII.
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Der 3. Punkt ist in sich besonders, da die HIMARS- und MARSII-Systeme durch den Nachschub an pods eingeschränkt sind.
PzH2000 mit Vulcano wird "nur" durch die Produktion von Leonardo eingeschränkt. Logistik im Vergleich zu HIMARS ist ein Kinderspiel.
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Grundsätzlich ist diese Munition JBMOU-konform, genügt also dem NATO-Standard und könnte theoretisch bei allen 155mm NATO-Geschützen nachgerüstet werden.
Dem stehen unzählige Tests entgegen, Update des Feuerleitrechners etc., damit es verlässlich ist.
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Für die PzH2000-Systeme ist die Erprobung durch die BW abgeschlossen. Alle Systeme - auch in der 🇺🇦 - sind zur Nutzung der Munition vorbereitet.
🇫🇷 ist dran für Caesar, aber da fehlen mir leider Informationen zu den Ergebnissen. Zu allen weiteren ist nichts bekannt.
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Es bleibt abzuwarten, wie der Verschleiß der PzH2000 durch die neue Vulcano-Munition ist. Und wie sich die Handhabe für die Ukrainer ergibt.
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Von den reinen Leistungsdaten her ergeben sich neue Möglichkeiten für die Ukraine, um russischen Nachschub punktuell sogar komplett zu unterbinden.
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Es wird spannend, wie die Ukrainer diese Munition einsetzen. Und wie sich die Munition im Gefecht bewährt.
Speziell ob neue Feuerlösungen im Verbund mit HIMARS/MARSII entstehen.
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Vermutung 1
Dank der Vulcano-Munition könnte die Ukraine mit allen anderen Systemen den russischen Nachschub im Süden während der Rasputiza nahezu 100%ig unterbinden.
Die #Ukraine hebt zuerst gezielt alle bekannten russischen Flugabwehr-Stellungen aus. In der Folge sind mehr ukrainische Flugeinsätze möglich und weniger russische.
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Vermutung 3:
Bisher bremsten Nachschub und Kosten für HIMARS/MARSII die großangelegte Zerstörung russischer Artillerie.
Mit genug Vulcano-Munition könnten die Ukrainer ein "Tontaubenschießen" auf russ. Artillerie in größeren Stil beginnen.
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Vermutung 4:
Die Ukraine zerstört mehr russische schwere Waffen, sodass Russland keine ordentliche offene Feldschlacht mit Panzern führen kann.
Letztlich wäre dann die #Ukraine im offenen Feld sogar überlegen.
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Fazit:
Es wird richtig spannend. Finden die Russen kein Mittel zur Abwehr oder Ausschaltung der PzH2000, dann wird das ein bombiger Herbst/Winter/Frühling für die Russen.
Zu wenig Nachschub = Hunger
Hunger ist schrecklich.
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@soldat_technik Nach mehreren Nachfragen:
Nein, diese Munition ist nicht kriegsentscheidend.
Aber - und daher die Euphorie - diese Munition "verdoppelt" die Stärke der Ukrainer auf die zwei größten Schwachstellen der Russen, nämlich Nachschub und Präzision.
100+km ist nun bestätigt. Nachdem ich keine offiziellen Quellen mehr fand.
„Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ (von Clausewitz)
#Putin zwang der #Ukraine seinen Willen auf, indem er (erneut) die Ukraine angegriffen hat. Trotz des Verlaufs und aller Fehlschläge ist die russische Übermacht erdrückend.
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In dieser Situation gibt es für Putin keinen Grund für Verhandlungen um ein Kriegsende (Diplomatie, Verhandlungen finden im Hintergrund immer statt).
Heißt: er erreicht durch Krieg mehr, als ohne. Und wenn es 10 Jahre dauert: er wird gewinnen. Stand Ende Mai 2022.
Wir sind an einem Punkt, an dem man sich klar werden muß, dass dieser Kanzler nicht für diese Lage geeignet ist.
Nicht weil er schlecht oder unfähig ist. Vermutlich wäre #Scholz sogar ein Spitzen @Bundeskanzler zu Friedenszeiten. Ein Mini-🧵 1
In der Antike scharte man sich unter einem Anführer im Krieg. Aus gutem Grund, weil Kriegs- und Friedenzeiten sich so sehr unterscheiden.
Auf Heute übertragen bleibt festzustellen: die Anforderungen an einen Friedenskanzler sind gänzlich andere, als an einen Kriegskanzler. 2
Doch dann ist ein #Misstrauensvotum der falsche Weg und eine zu große Hürde. Denn der Friedenskanzler ist ja gar nicht "der Falsche" per se. Er ist der Falsche in dieser Lage. Ungeeignet.
Müssen wir uns mit der Realität abfinden, dass wir einen Kriegskanzler in 🇩🇪 brauchen? 3
Für #Putin gibt es keine rote Linie zum Einsatz nuklearer Waffen. Die Diskussion hierzu ist eine Scheindiskussion.
Für ihn gilt: Falls brutale Gewalt nicht reicht, dann hast Du nicht genug davon eingesetzt.
Dazu zählen explizit auch Nuklearwaffen.
Warum das so ist, ist einfach erklärt. Spätestens seit Otto von Habsburg wissen wir, dass #Putin ein "Gangster" (Zitat), also ein gewissenloser Verbrecher ist.
Für jeden Zweifler hat Putin das spätestens in diesem Krieg beklemmend "eindrucksvoll" bewiesen.
Rationale: #WandelDurchHandel refers to the idea of asking for broader concessions from the trading partner which are necessary for trade.
Such concession can be compliance with purity levels of raw materials, seals of approval for products (CE), but also of an order-theoretical nature, i.e. independent courts, recognition of the international court of justice, etc.
Grundüberlegung: #WandelDurchHandel bezeichnet die Idee, dass man vom Handelspartner weitergehende Konzessionen einfordert, die für den Handel erforderlich sind.
Solche Konzession können die Einhaltung von Reinheitsgraden von Rohstoffen sein, Gütesiegel bei Produkten (CE), aber auch ordnungstheoretischer Natur, also unabhängige Gerichte, Anerkennung des internationalen Gerichtshofs etc.