2/ In der #Energiekrise sind die Erdgas- und Strompreise massiv angestiegen. Dies betrifft unmittelbar auch Wasserstoff. Wir stellen zwei spiegelbildliche Fragen:
1) Kann Wasserstoff helfen, die Energiekrise zu bewältigen? 2) Hilft die Energiekrise beim Hochlauf von Wasserstoff?
3/ Wir diskutieren beide Fragen in 5 Knackpunkten und betrachten dabei die Verfügbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit von grünem Wasserstoff.
Eine kurze Zusammenfassung 👇
4/ 1️⃣ Wann wird ausreichend grüner Wasserstoff verfügbar sein?
Der #Markthochlauf der #Elektrolyse braucht Zeit, trotz exponentiellen Wachstums. Grüner Wasserstoff bleibt zunächst sehr knapp und kann daher nur einen geringen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise leisten.
5/ Gleichwohl muss der Markthochlauf jetzt beginnen, um die Erreichung der ambitionierten 2030-Ausbauziele und damit die mittelfristige Verfügbarkeit sicherzustellen.
6/ 2️⃣ Woher kommt grüner Wasserstoff in Zukunft und was kostet er?
Bis 2025-2030 dominiert die inländische stromnetzgebundene Wasserstoffproduktion. Die Kosten dieser Lieferkette sind durch gestiegene Strompreise erhöht, können aber bereits bis 2030 sinken.
7/ #Wasserstoffimporte via Schiff und Pipeline können ab etwa 2030 in substanziellen Mengen realisiert werden. Insbesondere Pipelines können günstig sein, die Kostenabschätzungen sind jedoch unsicher. Die Bildung eines Wasserstoffpreises bleibt komplex.
8/ 3️⃣ Wird grüner Wasserstoff durch die Krise wettbewerbsfähig mit #Erdgas?
Nein. Zwar reduziert sich die Kostenlücke durch die erhöhten Erdgaspreise, jedoch werden die CO₂-Preise voraussichtlich erst nach 2030 hoch genug sein, um Kostenparität zu erreichen.
9/ 4️⃣ Wird #Ammoniak der erste Business Case für grünen Wasserstoff?
Einer der wichtigsten ersten Einsatzbereiche für Wasserstoff ist Ammoniak. Hier könnte grüner Wasserstoff bereits um 2030 mit inländischem grauem Wasserstoff wettbewerbsfähig sein (mit CO₂-Bepreisung).
10/ Das gilt jedoch zunächst nur aufgrund der hohen Erdgaspreise in Deutschland und der EU. Importe von fossilem Ammoniak via Schiff bleiben deutlich günstiger als Ammoniak aus inländisch produziertem grünem Wasserstoff.
11/ 5️⃣ Wackelt die "blaue Wasserstoffbrücke" durch die Krise?
Ja. Die Kosten für blauen Wasserstoff sind stark gestiegen und liegen bald nah an denen von grünem Wasserstoff. Die Wettbewerbsfähigkeit von blauem Wasserstoff ist zudem stark von Regulatorik abhängig.
12/ Hinzu kommen Unsicherheiten im Hinblick auf die Größe und Dauer eines potenziellen Marktes für blauen Wasserstoff, die sich aus der Unsicherheit über die Wasserstoffnachfrage und der Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff ergeben (stranded assests).
Die Studie basiert auf folgenden drei wissenschaftlichen Papieren:
14/ A. Odenweller, F. Ueckerdt, G. F. Nemet, M. Jensterle, G. Luderer (2022): Probabilistic feasibility space of scaling up green hydrogen supply. Nature Energy. nature.com/articles/s4156…
15/ J. F. George, V. P. Müller, J. Winkler, M. Ragwitz (2022): Is blue hydrogen a bridging technology? - The limits of a CO2 price and the role of state-induced price components for green hydrogen production in Germany. Energy Policy. doi.org/10.1016/j.enpo…
16/ F. Ueckerdt, P. Verpoort, R. Anantharaman, C. Bauer, F. Beck, T. Longden, S. Roussanaly (in review): On the cost competitiveness of blue and green hydrogen. Preprint. doi.org/10.21203/rs.3.…
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2/ #GreenHydrogen, produced from renewable electricity via electrolysis, is vital for the #EnergyTransition. In the #EnergyCrisis hydrogen is also considered an option to limit Europe's fossil fuel imports.
However, scaling up supply is a huge challenge!
3/ There's a lot of momentum in electrolysis project announcements. This is also much needed because global capacity needs to grow a staggering 6,000-8,000-fold from 2021-2050 to meet #NetZero scenarios. Yet, most projects still lack an FID, making them uncertain.