Problematische Aussagen von Jörg Baberowski zur Anerkennung des #Holodomor als #Genozid durch den Bundestag:
„Das ist für die Selbstverständigung der Deutschen keine so gute Sache, dass man den #Holocaust sozusagen entsorgt, indem man sich jetzt auch… 1/6 share.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-…
…mit dem Holodomor identifiziert. Das ist eine Angelegenheit der Ukrainer, dir das als ihren nationalen Mythos brauchen; wir brauchen das nicht.“
Wieso „entsorgen“ wir das Gedenken an die deutsche Judenmord in der Ukraine, wenn wir auch den Holodomor ins Blickfeld rücken?
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Bemerkenswert auch die Aussage, der deutsche Vernichtungsfeldzug habe sich „nicht gegen die Ukrainer“ gerichtet, „sondern gegen den Bolschewismus und vor allem gegen die Juden“. Das stimmt einerseits, unterschlägt andererseits aber, dass die Deutschen in den besetzten
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sowjetischen Gebieten u.a. planmäßig Hunderttausende verhungern ließen. Aus dem Kriegsgefangenenlager Darnica am Stadtrand von Kiew wurden im Herbst 1941 täglich Hunderte Krepierte herausgetragen. Welche Massenverbrechen mit der Besatzung verbunden waren, hat gerade
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Tatjana @tonsmeyer dargelegt. Es ist zwar eine bittere Ironie, dass erst der Krieg Russlands gegen die Ukraine seit 2014 und nun die Großinvasion seit Februar die Aufmerksamkeit der hiesigen Öffentlichkeit auf die deutschen Kriegsverbrechen in der Ukraine gelenkt hat - nur
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Alice #Schwarzer & Co sehen weiterhin nur Russen als Opfer des deutschen Vernichtungskrieges. Doch kann man dem größeren Teil der hiesigen Öffentlichkeit zutrauen, mehr als ein Menschheitsverbrechen aufzunehmen.
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@ulrikeguerot hat von Osteuropa keine Ahnung, also hat sie sich für ihr Buch Hauke Ritz als Co-Autoren engagiert: einen Philosophen, der in #Moskau sein drittes Rom gefunden hat und #Russland|s #Patriotismus lobt. Passt das zu Guérot, die doch die Nationen überwinden möchte?
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Sehr gut sogar: Die gemeinsame Klammer ist ihr #Antiamerikanismus. Dass die rassistische Propaganda-Schnurre von den US-Biowaffenlaboren im Buch auftaucht, überrascht nicht, wenn man die bisherigen Äußerungen von Ritz liest und anhört.
Schaut man sich z.B. sein Gespräch mit Michael Meyen an (der auch #KroneSchmalz hostete), so findet man darin ein Kondensat der russischen Staatspropaganda wieder - von der Behauptung, die Ukraine gehöre zum russischen Kulturraum bis zur Behauptung,
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@Yascha_Mounk, der bereits forderte, Migranten härter als Deutsche zu bestrafen, hat letzte Woche in @zeitonline über die #CancelCulture geschrieben - und dabei ein Musterbeispiel für die Verzerrungen in dieser Debatte verfasst.
Mounk antwortet auf einen Text von @adriandaub, wonach das Gerede von der Cancel Culture Ausdruck einer Hysterie sei, die von dubiosen Stiftungen geschürt werde. Mounks Gegenargumente stützen sich einerseits auf klassische Mobbingfälle unter seinen Studis - und zum anderen auf
Umfragen zweier Organisationen, aus denen hervorgehe, dass zwischen 60 und 80% der US-Studis angeben, Selbstzensur zu üben. Eine der beiden ist die Foundation for Individual Rights and Expression, die ihre Mittel v.a. von konservativer Seite bekommt wie dem Charles Koch Institute
Warum, liebe @NZZ, hakt ihr bei Alice #Schwarzer nicht nach, wenn diese von "27 Millionen toten Russen" im WK2 spricht? Immerhin beruht auf dieser Fehlwahrnehmung wesentlich ihre Einstellung zum #Angriffskrieg gegen die #Ukraine: Gegenüber #Russland hätten eine historische
Verantwortung. Gegenüber den Ukrainern, die nun erneut angegriffen und ermordet werden etwa nicht? Ein solche Position lässt sich nur einnehmen, wenn man die Geschichte des Zweiten Weltkrieges so sieht wie Putin - oder eben Schwarzer.
Das Interview in der NZZ bietet weitere Klopper. Wie schon kürzlich bei @maischberger verwahrt sie sich gegen die vermeintliche "Polemik" seitens der Ukrainer - und greift dann selbst zur tatsächlichen Polemik, mit der sie die Haltung der Gegenseite perfide verzerrt.
"Dann könnte sich ein kleinerer, noch härterer Kern für Entführungen und Mordanschläge begeistern." Es ist schon bemerkenswert schlicht argumentiert, wie @PeterRNeumann die Entstehung der #RAF aus der Studentenbewegung schematisch auf die Gegenwart überträgt - ohne die völlig
unterschiedlichen lebensgeschichtlichen Prägungen der Akteure damals und heute sowie die unterschiedlichen politischen, sozialen und gesellschaftlichen Kontexte auch nur zu erwähnen.
"Bereits vor drei Jahren warnte ich" vor gewaltsamen Absplitterungen. Wenn wir mal als aktuellen
Vergleich Pegida nehmen, erkennen wir, dass es keine drei Jahre braucht, um vom "Radikalismus" zur Gewalt überzugehen. Wäre es nicht sinnvoll, eine drei Jahre alte Prognose, die sich nicht bewahrheitet hat, mal auf ihre Plausibilität zu überprüfen?
Die Ratschläge, wie sich eine
Nachdem der Botschafter #Russland|s letztes Jahr in der @welt seine Lügen über den #Maidan ausbreiten durfte, wählt er für seine Lügen zum #Holodomor die @jungewelt als Plattform.
Einige Anmerkungen zu seinen Geschichtsfälschungen zur Hungersnot in der #Ukraine:
Zwar stimmt es, dass die Hungersnot nicht auf die Ukraine beschränkt war, geradezu zynisch ist aber der darauf bezogene Satz "Der Hunger war massenhaft und suchte sich seine Opfer nicht aus."
Der Hunger sicher nicht, aber das Politbüro in Moskau. Denn als im Winter 1932/33 wie
schon im Jahr zuvor massenhaft Menschen aus der Ukraine und dem damals ukrainisch geprägten Nordkaukasus nach Norden flohen, wurden auf Anweisung von Molotov und Stalin Ende Januar 1933 die Grenzen nach Russland geschlossen. Die Geheimpolizei wies man an, den Verkauf von
Wenn man schon Vergleiche mit dem 2.WK zieht, warum dann nicht mit Blick auf die #Ukraine? Auch #Kiew wurde letztlich nicht verteidigt. Den Panzergraben an der Degtjarevskaja nutzten die Deutschen als Sperre, hinter der sie die Juden für das Massaker von #BabynJar versammelten 1/
Was wäre gewesen, wenn die SU kapituliert hätte? Oder die Rote Armee weniger heftigen Widerstand geleistet? Der ermöglichte Hunderttausenden die Flucht.
Wie in Kiew saßen auch in Paris viele Jüdinnen und Juden in der Falle (Bild: Paris Sommer 42; BArch, Bild 183–N.0619–506). 2/
Allein im Juli 42 deportierten die Deutschen aus Paris 13.152 Menschen ins Gas. In Kiew erschossen sie schon in den ersten Wochen der Besatzung etwa 40.000.
In seinem Tweet unterschlägt Herr Bohn diese Folgen. Stattdessen nutzt er das Jakob-Augstein-Argument: Macht mir mein
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