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Jan 5 18 tweets 4 min read
An alle Betroffenen von #MECFS, #PostVac und #LongCovid!

Rechnet in der nächsten Zeit weiterhin mit unfeinen Angriffen gegen unsere Community aus der Psychiatrisierer-Fraktion. Lasst uns Ruhe bewahren und uns nicht selbst schaden, indem wir auf die Provokationen reagieren! 🧵
Jede Form von verbaler Gewalt, die von einem Betroffenen ausgeht, schadet der gesamten Community. Ihr tut damit niemandem einen Gefallen, außer denen, die uns attackieren.

Daher bitte ich jede*n von uns, von Doxxing, Stalking (Fotos etc.) und derartigen Aktionen abzusehen.
Bitte auch keine unpassenden historischen Vergleiche oder persönlichen, verbalen Angriffe auf die BPS-Proponenten und Psychosomatiker*innen. Ich verstehe, dass das bei den Provokationen, die wir im Moment erleben, schwer fällt. Daher denkt bitte immer daran: Sie tun das, weil
sie keine sachlichen Argumente gegen uns haben!

Immer wieder kommen sie stattdessen mit dem "militante Patienten-Aktivisten" - Narrativ. Dem dürfen wir keinerlei Futter geben, auch wenn es in der Summe völlig absurd ist.
Die Patient*innen-Community distanziert sich auf's Entschiedenste von jeder Form von Gewalt und persönlicher Verfolgung (auch wenn wir seit Jahrzehnten von diesen Leuten diffamiert und durch Fehlbehandlungen geschädigt werden).

Wir können nicht verhindern,
dass einzelne Mist bauen oder straffällig werden. Dies sollte in jedem Fall zur Anzeige gebracht und auf juristischem Wege geahndet werden. Keinesfalls kann man solche Vorfälle jedoch der gesamten Community anlasten - was die BPS-Vertreter hocherfreut tun würden.
Bei welcher anderen Erkrankung gibt es das, dass Ärzte Patient*innen öffentlich provozieren und deren verletzte, wütende Reaktionen dann als "Beweis" heranziehen, dass diese irrational und psychisch krank sind? Dennoch ist dies bei ME/CFS immer wieder zu beobachten.
Lasst uns dieses Spiel nicht mitspielen!

In diesem Zusammenhang auch wieder relevant:

Wir haben die Fakten auf unserer Seite, also lasst uns bitte solche Provokationen lieber mit Links zu Studien, den LL der NICE, CDC, WHO usw. überfluten, das ärgert die mehr als jede Beleidigung und zeigt auch Außenstehenden, wer im Unrecht ist!
Ebenfalls ist es nicht schädlich, Screenshots von Diffamierungen gegen Patient*innen und Allys/Ärzt*innen zu machen. Es zeigt zumindest, dass die vermeintlichen Drohungen und Angriffe nicht so schlimm sind, dass sie aufhören würden, uns öffentlich zu provozieren.
Wir sind durch unsere Erkrankung sehr stark belastet und haben fast alle erlebt, dass wir von Ärztys nicht ernst genommen, falsch diagnostiziert und schädlich behandelt wurden. Viele von uns sind traumatisiert durch wiederholtes medical gaslighting und falsche Psychiatrisierung.
Jetzt sehen wir einen Arzt in mächtiger Position, der sich öffentlich massiv dafür stark macht, dass wir weiter falsch (schädlich!) behandelt werden dürfen und weiter gegaslightet werden. Seine Wortwahl wird dabei immer toxischer und aggressiver uns gegenüber. Er verhöhnt die
wenigen Ärzt*innen, die sich für eine Verbesserung unserer Situation einsetzen. Im deutschen Sprachraum tut er sich mit besonderer Grausamkeit und ekelhafter Offenheit der Verachtung gegenüber Schwerkranken hervor. Es gibt sowas aber immer wieder mal in/aus der MedBubble.
Die Schlaueren können nur besser verschleiern, dass sie gegen die Erkrankten kämpfen, statt gegen die Krankheit.

Es ist total verständlich, dass Patient*innen, die z.T. Jahrzehnte von Ärztys ausgelacht, verspottet oder "nur" ignoriert und fortgeschickt wurden, durch sowas sehr
wütend und verletzt sind. Einige schlagen dann bind um sich, das ist eine verständliche Reaktion und ein Zeichen von medical trauma. Lasst uns dennoch versuchen, uns in geschlossenen Gruppen gegenseitig zu stützen und auch mal Dampf abzulassen, und lassen wir diese Leute
einfach verhungern (dann hören sie am schnellsten auf mit den Provokationen).

Je mehr die sich abmühen, uns zu provozieren oder psychisch zuzusetzen, desto mehr sieht man, dass sie sonst keine Waffen haben.

Je mehr sich die evidenz-basierte, biologische Sicht auf ME/CFS und
LC/PV durchsetzt, desto schlimmer wird es werden mit Angriffen auf unsere Community.

Das sind gestandene Ärzte, die nichts besseres zu tun haben, als besonders vulnerable Patient*innen zu quälen, die sowieso schon mehr stigmatisiert werden als viele andere chronisch Erkrankte.
Natürlich ist das total erbärmlich und moralisch verkommen, das zu sehen macht einen auch einfach fassungslos.

Lasst sie uns einfach kühl verachten und ignorieren, das kostet am wenigsten Energie und ärgert die am meisten.

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Ein 🧵
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