TW: Rassismus, Mord
Heute gedenken wir #OuryJalloh, der vor 18 Jahren, am 07.01.2005, in Polizeigewahrsam in Dessau ermordet wurde. Zuvor hatten Polizeibeamten ihn in einer Polizeizelle an Händen und Füßen fixiert und körperlich misshandelt, schließlich wurde er verbrannt.
Zahlreiche Gutachten, die von der Initiative #OuryJalloh und seiner Familie in Auftrag gegeben wurde, sprechen gegen die von Polizei, Justiz und Politik verbreiteten These, Oury Jalloh solle sich selbst angezündet haben und für einen Mord.
Trotzdem wurden mehrere Untersuchungsausschüsse abgelehnt und keiner der verantwortlichen Beamten hat in den letzten 18 Jahren Konsequenzen für den Mord erfahren.
Wieder einmal wird deutlich, dass weder Justiz noch Staat interessiert daran sind, rassistische Morde, vor allem wenn sie durch Polizeibeamt*innen ausgeführt werden, aufzuklären. #OuryJalloh
Doch eben diese Morde sind keine Einzelfälle oder Ausnahmen, sondern die Folge von strukturellem Rassismus, der alle Institutionen durchzieht. #OuryJalloh
Es darf nicht sein, dass Polizeibeamt*innen weiterhin ohne Konsequenzen People of Color ermorden können und dabei von Politik und Justiz den Rücken freigehalten bekommen. Der Rassismus in Institutionen und in unserer Gesellschaft muss konsequent bekämpft werden! #OuryJalloh
Wir sind in Gedanken bei #OuryJalloh, seinen Freund*innen und seiner Familie und fordern heute, wie an jedem anderen Tag: Gerechtigkeit für Oury Jalloh und allen Opfern rassistischer Polizeigewalt. #OURYJALLOHDASWARMORD
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Vergangenen Dienstag ist der 38-jährige #Johnson in Polizeigewahrsam in #Braunschweig gestorben. Er war in der Nacht auf den 01.01. von Polizisten festgenommen worden, eine Ärztin fand ihn bewusstlos in der Zelle, die sie betrat, um Johnson Blut abzunehmen.
Laut Staatsanwaltschaft starb er in der Nacht auf Dienstag im Krankenhaus. Im Laufe der Woche soll eine Obduktion die Todesursache von #Johnson klären.
Nur wenige Tage nach dem 18. Jahrestag vom Mord an Oury Jalloh erreichen uns wieder einmal Nachrichten, dass eine Person of Color in Polizeigewahrsam ums Leben kommt.
Gestern hat die #OceanViking 37 Menschen aus einem überbesetzten Schlauchboot gerettet. Die italienischen Behörden haben kurz nach der Rettung dem Schiff den Hafen von #Ancona als sicheren Hafen zugewiesen.
Der Hafen ist etwa 4 Tage von der Rettungsstelle weg - 1575km - und das Wetter soll sich verschlechtern. Auch die #GeoBarents hat gestern 73 Menschen aus Seenot gerettet, und auch sie sollen nach #Ancona fahren.
Für die #GeoBarents bedeutet das eine etwa 3,5-tägige Reise in voraussichtlich schlechtem Wetter. @SOSMedGermany und @msf_de hatten deshalb angefragt, ob ein näherer Hafen zugewiesen werden kann - doch die italienischen Behörden weigern sich.
TW: Tod
Die Außengrenzen der EU töten weiter! Das No Borders Team und Medien aus #Polen berichtet von dem Tod einer 30-jährigen Frau aus Syrien im polnisch-belarussischen Grenzgebiet.
Während sich die Behörden in #Polen und #Belarus gegenseitig die Verantwortung zuschieben, berichtet der Vater der Verstorbenen, dass ihrem Tod ein Pushback aus Polen zurück auf die belarussische Seite des Grenzzaunes vorausgegangen sei.
Das No Borders Team schreibt dazu: "Wir werden die Opfer der Grenzen nicht vergessen. Und auch nicht diejenigen, die sie getötet haben." Die junge Frau könnte noch leben, das Abschottungsregime der EU und ihrer Mitgliedsstaaten ist für ihren Tod verantwortlich! #Polen#Belarus
Es ist soweit: Gestern ist die Polizei mit mehreren Hundertschaften im Dorf #Lützerath aufgefahren, um den Kohlebaggern den Weg zu bereiten. Der Räumungsversuch steht nun unmittelbar bevor. #LuetziBleibt
#Lützerath ist ein Dorf im Rheinland, das für die Profite des internationalen Großkonzerns RWE zerstört werden soll. #LuetziBleibt#Luetzerath
In einer gemeinsamen Kraftanstrengung wollen Politik und Kohlekonzern einmal mehr eine Schneise der Zerstörung schlagen, um 650 Millionen Tonnen Braunkohle zu verfeuern - Kohle, die Studien zufolge nicht mehr benötigt wird.
Vor wenigen Tagen veröffentlichte @LHreports, dass ein fliehender Mann an der bulgarischen Grenze von europäischen Beamten mit scharfer Munition angeschossen wurde. Sie haben Videobeweise, die den Vorfall am 3. Oktober zeigen.
Dies ist das erste Mal, dass der Beschuss von europäischer Seite auf Video festgehalten wurde.
Eine Gruppe junger Männer hatte versucht, in der EU Asyl zu beantragen, stattdessen wurden sie Opfer eines illegalen #Pushbacks über die bulgarisch-türkische Grenze in die Türkei.
Aus Protest warfen sie mit Steinen in Richtung Grenze, dann ertönten Schüsse und ein Mann fiel auf den Boden. Er überlebte den Schuss, trägt aber lebensverändernde Folgen davon.
Kannst du dir vorstellen, vor Gericht zu stehen und die Sprache nicht zu verstehen?
Im Fall gegen die @IuventaCrew wurden weniger als 3 % der Akten in die Muttersprache der Angeklagten übersetzt. Wie können sie sich verteidigen, wenn sie nicht verstehen, was gegen sie vorliegt?
Sie sind weder die Einzigen, deren Rechte verletzt werden, noch diejenigen, die am stärksten betroffen sind. Jeden Tag werden überall in der EU Menschen mit Gerichtsverfahren konfrontiert, die nicht angemessen übersetzt und gedolmetscht werden. #NoTranslationNoJustice
Damit ist es unmöglich, sich zu verteidigen.
Dies ist nicht nur ein systematischer Verstoß gegen ein Grundrecht, sondern auch eine weitere Facette des Kampfes der EU gegen Menschen auf der Flucht. #NoTranslationNoJustice