Heute ist wieder #LNG-Party! Diesmal in #Lubmin. Das Terminal wird eröffnet vom @Bundeskanzler himself, zusammen mit @ManuelaSchwesig und @MiKellner vom @BMWK. Dabei ist gar nicht klar, ob das #LNG-Terminalschiff sicher ist; der Brandschutz ist ungenügend. Thread (1/12)
Zuständig für den Brandschutz ist laut Genehmigungsentwurf die Freiwillige Feuerwehr in #Lubmin, gemeinsam mit Personal des #LNG-Terminalschiffs. Erst später soll eine Werksfeuerwehr gegründet werden. Eine Frist ist dafür nicht genannt. (2/x)
Nichts gegen die Freiwillige Feuerwehr #Lubmin, aber für einen größeren Störfall eines #LNG-Terminalschiffs scheint sie mir nicht geeignet ausgerüstet zu sein. Ein paar Bilder von der Website der Feuerwehr. ↪️feuerwehr-seebad-lubmin.de (3/x)
Ein Vergleich: Die Vorgaben für den Brandschutz für das #LNG-Terminalschiff in #Wilhelmshaven sind deutlich umfangreicher. Während es in #Lubmin eine (!) Seite mit Auflagen gibt, sind es in #Wilhelmshaven 12 Seiten mit detaillierten Vorgaben. (4/x)
In #Wilhelmshaven (im Bild Auszug aus der Genehmigung) wird zum Beispiel von den Behörden angeordnet, dass immer ein Feuerlöschschlepper in der Nähe sein muss, wenn ein #LNG-Umschlag stattfindet bzw. ein #LNG-Tanker an der #FSRU liegt. (5/x)
Dazu Fehlanzeige in der Genehmigung für #Lubmin! Dabei sind hier die Umschlagvorgänge viel komplizierter und gefährlicher: Das #LNG muss mit Shuttle-Schiffen von einem Tanker vor #Rügen bis in den Hafen von #Lubmin gebracht werden. Dazu sind die Verhältnisse sehr beengt. (6/x)
Im Vergleich zu #Wilhelmshaven ist das Betriebskonzept in #Lubmin damit deutlich risikoreicher. Warum hier die Behörden von @ManuelaSchwesig nicht wie in #Niedersachsen die ständige Anwesenheit eines Feuerlöschschiffs anordnen? Rätselhaft. (7/x)
Hinzu kommt, dass die Störfallszenarien in #Lubmin offenbar noch gar nicht abschließend geprüft sind. Dies geht aus einer weiteren Nebenbestimmung der Genehmigung hervor. Ein Gutachten soll erst noch nachgereicht werden, ohne Frist! (8/x)
Eine unglaubliche Schlampigkeit in einer Genehmigung für einen Störfallbetrieb dieser Klasse! Die Behörden nehmen damit ein unkalkulierbares Risiko in Kauf. (9/x)
Hinzu kommt die hohe Lärmbelastung durch die #FSRU, über die die Anwohner*innen klagen. Die Ursache ist ungeklärt, hier scheinen technische Schwierigkeiten zu bestehen, die noch nicht aufgeklärt sind. (10/x)
Dass der @Bundeskanzler zusammen mit @ManuelaSchwesig und dem @BMWK ein solches Projekt persönlich eröffnet und feiert, zeugt von großer Verantwortungslosigkeit. In #Lubmin heute eine solche Party zu feiern, ist völlig unangemessen. (11/x)
Wir fordern, dass der gefährliche Betrieb des #LNG-Terminalschiffs in #Lubmin sofort gestoppt wird. Die Feier muss abgesagt werden. Zunächst müssen die Sicherheits- und Brandschutzfragen geklärt werden. (12/12)
Aktuell füllen sich die #Gasspeicher. Welchen Anteil daran hat das #LNG-Terminal #Wilhelmshaven? Das lässt sich aus den Daten zur Einspeisung der @bnetza sowie den Daten von @GIEBrussels zu Speicherfüllständen ermitteln. (1/4)
Die Auswertung für die vergangenen Tage seit Inbetriebnahme des #LNG-Terminals #Wilhelmshaven, Anteil des Terminals an der eingespeicherten #Gas-Menge in Deutschland pro Tag:
Die Einspeismengen aus dem #LNG-Terminal betrugen dabei 45 bis 106 GWh/d. Die eingespeicherten #Gas-Mengen betrugen in diesem Zeitraum 320 bis 924 GWh/d. Die maximale Kapazität der #FSRU in #Wilhelmshaven gibt @uniper_energy gegenüber @GIEBrussels mit 155 GWh/d an. (3/x)
Der Reihe nach: Umweltminister Till #Backhaus hat gestern per Pressemitteilung bekannt gegeben, dass eine Genehmigung für einen „Probebetrieb“ des #LNG-Terminals erteilt wurde. (2/x) ↪️ regierung-mv.de/Landesregierun…
Tatsächlich ist ein Probebetrieb laut #BImSchG nur für eine „Prüfung der Betriebstüchtigkeit“ erlaubt. Ein kommerzieller Betrieb ist aber nicht möglich. Genau das soll aber laut @ndr geschehen: Täglich soll 4 Stunden #Gas eingespeist werden. (3/x)
Morgen soll der @KfW-Verwaltungsrat eine Finanzierungs-Leitinie verabschieden, die auch Projekt erlaubt, die dem 1,5 Grad-Ziel widersprechen. Solche Neuzusagen sollen bis zum 14.09.2024 möglich sein. Auch jenseits dieser Regelung ist die Leitlinie hochproblematisch. Thread (1/5)
Denn auch weit über 2024 hinaus sollen Neuzusagen für viele #Gas-Projekte möglich bleiben. Dazu gehören #LNG-Importterminals, Kauf und Neubau von #LNG-Tankern oder Handelsfinanzierungen für #Öl und #Gas. (2/x)
Alleine die @KFW-IPEX darf dafür ein stattliches Budget ausgeben. Für #Gas-Projekte sind das bis 2050 kumuliert fast 15 Mrd €. (3/x)
Am Samstag soll bei einem großen Medien-Event symbolisch der #Gas-Hahn für die #LNG-Terminals aufgedreht werden. Mit großem Besteck: Der @Bundeskanzler, @c_lindner und Robert #Habeck kommen. Aber wie weit sind die ersten drei Projekte? Kurze Übersicht im Thread (1/5).
Am weitesten ist #Wilhelmshaven. Es liegen Entwürfe der Genehmigungen vor. Das #LNG-Terminalschiff (#FSRU) Höegh #Esperanza dümpelt aktuell allerdings noch im Golf von Biskaya. Das ist nicht um die Ecke - ob es noch rechtzeitig kommt? (2/x)
Das Projekt in #Brunsbüttel ist weit von der Inbetriebnahme. Eine Genehmigung ist für die erste Phase nicht geplant (was nebenbei gesagt rechtswidrig ist), die #FSRU Höegh #Gannet liegt noch in der Damen-Werft in #Brest. Inbetriebnahme sicher nicht vor Januar. (3/x)
Gerade konnte ich den Entwurf der #BImSch-Genehmigung für das #LNG-Terminalschiff Höegh #Esperanza in #Wilhelmshaven lesen. Ein Wahnsinn. Wir konnten das noch nicht ausführlich bewerten, dennoch ein Thread zu ersten Beobachtungen in Sachen #Klimaschutz. (1/10) @Umwelthilfe
Der Betrieb der #FSRU wird nicht befristet. Nur das Enddatum 31.12.2043 aus dem #LNG-Beschleunigungsgesetz wird übernommen. Damit kann @uniper_energy die #Esperanza für 21 Jahre mit fossilem #Gas betreiben. (2/x)
Der Genehmigungsbescheid des zuständigen Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Oldenburg hat 118 Seiten. Um #Klimaziele geht es überhaupt erst ab Seite 102. (3/x)
📢 LEAK: Nächste Woche am 15.12. entscheidet die @KfW bei ihrer Verwaltungsratssitzung über neue Finanzierungs-Leitlinien u.a. für #Öl- und #Gas-Projekte. Darin verabschiedet sie sich vom 1,5 Grad-Ziel und vom #Glasgow-Statement. Thread (1/8). @Umwelthilfe@urgewald
First things first: Ganz explizit möchte die @KfW zeitlich befristet Projekte auch dann finanzieren, "wenn sie nicht kompatibel mit einem 1,5 Grad-Pfad sind." Und: "In dem Ausnahmezeitraum wird die Begrenzung auf 1,5 Grad-kompatible Zusagen ausgesetzt." (2/x)
Das ist starker Tobak. Gehen wir die Leitlinie einmal systematisch durch. Begründet werden die Ausnahmen zunächst wie alle fossilen Projekte in dieser Zeit: Mit dem Ersatz russischer Energielieferungen. (3/x)