Wer 3 Wohnungen erbt, zahlt #Erbschaftsteuer - wer 300 Wohnungen erbt, zahlt keine. Bisschen ungerecht, oder?? Wir schauen uns an, wie eine Landesregierung diese merkwürdige Regelung begründet. In der Hauptrolle: mal wieder die #Arbeitsplätze!👇🧵finanzwende.de/kampagnen/steu… \1
Es gibt nämlich Menschen, die bei ihren Regierungen nachfragen, wie es zu so merkwürdigen Regelungen wie der Sache mit den 300 Wohnungen kommt. Das bayerische Finanzministerium antwortet (löblicherweise) und begründet die Regel mit “sozialpolitischen Zwecken”. \2
Hinter den “sozialpolitischen Zwecken” verbirgt sich das alte Totschlagargument der Erbschaftsteuer-Diskussion: Bloß keine #Arbeitsplätze gefährden. Logik in etwa: 300 Wohnungen müssen irgendwie verwaltet werden, also hängen da Arbeitsplätze dran, also besser nicht besteuern. \3
Die Argumentation ist aber bei nur etwas Nachdenken irrsinnig: Gehen wir mal von einem Wohungsbestand von 500 3Wohungen aus. Bei einem Wert von 300.000€ pro Stück (konservativ geschätzt, viel Glück bei der Suche nach so einer Wohnung) ist das ein Gesamtwert von 150 Mio. €. \4
Das heißt wiederum: Aufgrund der Erbschaftsteuer-Ausnahmen rund um Wohnungseigentum verzichtet der Staat (genauer: verzichten die Länder) auf etwa 40 Millionen Euro Erbschaftsteuer. (Steuersatz 30 Prozent, 10 Prozent Abschlag) \5
Viel Geld eigentlich, das den Ländern da entgeht. Und jetzt kommt’s: Um wie viel #Arbeitsplätze geht es dabei? Wir haben bei einem Wohnungsunternehmen der genannten Größe nachgeschaut. Stellt sich raus: Es sind ungefähr 20. \6
20 Arbeitsplätze gegen einen Steuerausfall von 40 Millionen, macht 2 Millionen Euro pro Arbeitsplatz. Das muss diese “ökonomische Klugheit” sein, von der Finanzminister #Lindner an anderer Stelle gerne redet. \7
Dazu kommt, dass die Arbeitsplätze auch gar nicht weg wären, selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass die Erbschaftsteuer zu einem Verkauf eines Teils der Wohnungen führt – diese müssten ja weiter verwaltet werden. \8
Aber ernsthaft: Niemand will, dass Unternehmen zerschlagen oder verkauft werden müssen, wenn sie vererbt werden. Das lässt sich aber verhindern, zum Beispiel durch großzügige Stundungsregelungen. Motto: Steuern zahlen, gerne auch später, aber bitte zahlen! \9
Und zweitens: Selbst Gutachten aus dem BMF zweifeln daran, dass Erbschaftssteuern überhaupt Arbeitsplätze gefährden, stattdessen ist es sogar umgekehrt. Weil dank der Familien-Sonderregelungen eher an Leute vererbt wird, die vielleicht gar nicht die Besten für den Job sind. \10
Wir stellen fest: Die 300-steuerfreie-Wohnungen-Regel ist und bleibt ungerecht - und nicht einmal die Regierungen, die dafür verantwortlich sind, können sie vernünftig begründen. Wir sagen daher: Weg mit diesen und anderen Privilegien!! finanzwende.de/kampagnen/steu… \11
Alarm von Großinvestoren, Bank Run, Bankenrettung? Die Silicon Valley Bank #SVB ist am Freitag zusammengebrochen. Wie konnte es dazu kommen? Und was heißt das für Finanzstabilität, auch in Europa? Ein 🧵👇 \1
Also: Was ist das für eine Bank? Das Geschäftsmodell der SVB war, wie der Name vermuten lässt, auf Tech-Start-ups ausgerichtet. Diese haben große Teile ihrer Finanzierung bei SVB angelegt. Dadurch hat die SVB einen hohen Anteil von Einlagen über 250.000$. (wird später wichtig) \2
Das zentrale Problem der SVB lag in ihrer Anlagestrategie. Durch die vielen (Tech-)Unternehmenskunden hatte sie ordentlich hohe Einlagen und steckte diese v.a. in niedrig verzinste Anleihen. Die waren in den Zeiten der insgesamt niedrigen Zinsen noch “gute” Anlagen. \3
“Aber die #Arbeitsplätze!!!” Ein Argument, das wir immer wieder hören: Wer Privilegien bei der #Erbschaftsteuer abschafft, belastet Unternehmen – und gefährdet Jobs. Klingt logisch, ist aber falsch. Sagt sogar das Finanzministerium. Ein Service-Thread 🧵👇
Aktuell gilt in #Deutschland im Schnitt: Je höher das Erbe, desto niedriger die #Steuern. Der Grund sind zahlreiche Ausnahmeregelungen und “Gestaltungsmöglichkeiten”. Das ist unfair – und sollte eigentlich genau andersherum sein, Stichwort progressive Steuer. \1
Trotzdem finden viele diese Ungerechtigkeit okay. Ein Argument: Ausnahmen bei der Erbschaftsteuer sollen verhindern, dass Unternehmen durch hohe Steuerzahlungen ins Schwimmen kommen und zum Beispiel #Arbeitsplätze abbauen. Doch das passiert gar nicht, sagen Experten. \2
Wer ein Haus oder eine Wohnung erbt, muss künftig deutlich mehr #Erbschaftsteuer zahlen - aber stimmt das wirklich? Oder geht es um was anderes? (Spoiler: Ja!) Ein Lesethread zum Wochenende - inklusive Nebelkerzen, Superreichen und Markus Söder. \1
Worum geht es? Um die Neubewertung von Immobilienerbschaften, die angeblich für deutlich höhere Steuerlast sorgt, auch bei “Omas Häuschen”. Grund dafür ist das neue Jahressteuergesetz, das die Bewertungsverfahren bei einem Immobilien-Erbe ändert. \2
Genauer geht es um die sogenannten Sachwert- und Ertragswertverfahren. Hier ändern sich Details, dadurch kann die Steuer tatsächlich steigen. Unter anderem geht es darum, dass eine längere Nutzung der Immobilie angenommen wird – 80 statt 70 Jahre. \3
Liebe #Ampel 🚦 vor einem Jahr wurdet Ihr gewählt. Ende November jährt sich Euer Koalitionsvertrag. Bis dahin könnt Ihr noch ein Versprechen umsetzen: Das Schließen von steuerlichen Schlupflöchern beim Immobilienerwerb von Konzernen - sogenannte #ShareDeals. Worum geht's? 🧵👇
Wenn jemand Anteile eines Unternehmens kauft, das Immobilien besitzt, entfällt die Grunderwerbsteuer. Das kann leicht zur Steuervermeidung ausgenutzt werden!
Außerdem fördert das #Geldwäsche, denn der Immobiliensektor ist anfällig für schmutziges Geld und voller Konzernhüllen. \2
Das Problem betrifft also neben Steuergestaltungen auch #Geldwäsche. Hier wurde nicht genug getan. Zuletzt wurde festgelegt, dass der Erwerb nur noch steuerfrei bleibt, wenn man unter 90 Prozent der Anteile kauft. Das reicht nicht. /3
Spätestens mit #Corona wurde klar, wie wichtig der #Pflege-Sektor ist. Aber auch, wie groß die Probleme sind. Ein Grund dafür ist die zunehmende Finanzialisierung des Sektors. Wie das zusammenhängt, hier im Thread. 🧵👇
Die Studie von @fw_recherche: finanzwende.de/ueber-uns/aktu… \1
Die Finanzialisierung bedeutet hier, dass Pflegeheime immer mehr als Spekulationsobjekte angesehen werden. Genauer: #PrivateEquity Firmen kaufen und verkaufen Pflegeheime, um Profit zu machen.
.@fw_recherche hat sich 3 #Pflegeheime in 🇫🇷 🇬🇧 und 🇩🇪angeschaut, um zu verstehen, was passiert, wenn Investoren Pflegeheime als Kapitalanlagen benutzen. \3
In der Bundespressekonferenz forderten @FabioDeMasi, @HHirte und @SchickGerhard den Ersten Bürgermeister von Hamburg, Peter Tschentscher, wegen #CumEx-Skandal zum Rücktritt auf. Hier eine Erklärung👇/1
Mitte November 2016 entschied das Finanzamt nach Absprache mit der Finanzbehörde in Hamburg eine Rückforderung von 47 Mio. Euro an die Warburg Bank verjähren zu lassen, obwohl das Finanzamt Anfang Oktober das noch anders sah. /2
Innerhalb von 6 Wochen kam es damit zu einer Kehrtwende. Mitinhaber der Warburg Bank Christian Olearius traf sich in der Zwischenzeit mit dem damaligen Bürgermeister Olaf Scholz, obwohl bereits strafrechtlich gegen Olearius ermittelt wurde. /3