Thread by @ernst_gennat

Das. Ist. Falsch.

Die Mär dass #Wärmepumpen nur mit #Fußbodenheizungen funktionieren bzw wirtschaftlich zu betreiben sind, ist eine der Lieblingsvorwände von CDU & Co gegen die notwendigen Pläne von #Habeck. Ich hab mal Heizungsbaumeister gelernt. Daher ein #Thread dazu:

https://twitter.com/polenz_r/status/1638940994899943429

Vereinfacht gesagt verdichtet eine WP Unweltwärme auf ein höheres Niveau um damit zu heizen. Je höher die Temperatur ist die erreicht werden muss, desto mehr Strom braucht sie dazu, desto technisch schwieriger ist es & eben ggf unwirtschaftlich.

Da eine FBH deutlich niedrigere

Temperaturen hat (maximal ca. 40°) als eine mit Heizkörpern ist sie natürlich ideal für eine WP.

Nun der gravierendste Denkfehler der WP Gegner: Sie glauben immer noch jetzt sei 1970 als HK Heizungen mit 65°-70° "gefahren" wurden.

1. Sind ein sehr großer Teil der Häuser

neuer & besser gedämmt als damals (-> weniger hohe Temperaturen nötig).
2. Sind sehr viele Heizkörper in älteren Häusern "zu groß" ausgelegt, d.h sie geben die notwendige Wärmemenge auch bei niedrigeren Temperaturen ab. 3. Die genannten Temperaturen sind Maximaltemperaturen,

d.h. bei -15° Außentemperatur. Die haben wir aber nicht, d.h. die WP & HKs müssen technisch für die maximale Temperatur gerüstet sein, im wirtschaftlichen Betrieb spielt dieser Extemwert kaum eine Rolle
4. Bei den milden Wintern sorgt meist die witterungsgeführte Regelung dafür

dass die Heizung im normalen Betrieb eben meist deutlich unterhalb der maximalen Temperatur läuft.
5. In der Verbrennungsheiztechnik ist seit mittlerweile weit über 20 Jahren Brennwert der Stand der Technik, diese Anlagen laufen wenn sie richtig ausgelegt sind idR mit

Temperaturen von maximal 50-55°, die HK Größen sind oft schon darauf angepasst mit dem üblichen "lieber etwas größer Zuschlag".
6. Die neuesten WP Generationen kommen technisch auf viel höhere Temperaturen als die Geräte vor 20 oder noch mehr Jahren die oft noch als Referenz

herangezogen werden.

Zusammenfassend sage ich Folgendes: Auch wenn man sich natürlich jeden Fall einzeln anschauen muss, bin ich überzeugt, dass die Zahl der Bestandsbauten in denen eine WP technisch & wirtschaftlich nicht möglich ist, sehr viel kleiner ist als man uns auf den

ersten Blick glauben machen will.
Bei sehr vielen kritischen Fällen lassen sich die baulichen Vorraussetzungen für eine WP sehr wahrscheinlich auch ohne eine energetische Totalsanierung schaffen, ggf reichen schon die Vergrößerung einzelner Heizkörper & einzelne Dämmmaßnahmen.

Niemand sagt, dass das insgesamt eine leichte Aufgabe sein wird, aber man braucht sich nicht von den Unkenrufen derjenigen, die sich an das Thema nicht rangewagt haben als sie selbst noch in Regierungsverantwortung waren, erzählen lassen das ginge alles nicht. Ende.

Ein paar (subjektive) persönliche Nachbemerkungen: Nachdem jahrzehntelang Politik für die Reichen gemacht wurde, entdecken ja jetzt auf einmal viele ihr Herz für arme alte Witwen. Ich habe als Handwerker & im Polizeidienst wahrscheinlich schon viele hunderte Häuser betreten...

mit sehr oft lebensälteren Bewohner*innen.
- Arme alte Witwen wohnen allermeistens zur Miete.
- Die allermeisten Hausbesitzer haben genug Geld, denn (Spoileralarm) sonst hätten sie ja kein Haus.
- und ein überraschend großer Teil alter Hausbesitzer*innen die nach außen ein sehr

bescheidenes Leben führen, hat erstaunlich hohe Geldbeträge irgendwo liegen.
Das heißt nicht dass es die Menschen die sich diese Investitionen gar nicht leisten könnten nicht gibt, aber das es nach meiner (subjektiven aber umfangreichen) Erfahrung sehr viel weniger sind als uns

eine lautstarke Gruppe glauben machen möchte, die das Geld zwar hat aber schlicht weitermachen möchte wie bisher.