1. Liebe #LongCovid, #MECFS#MedTwitter Bubble.
In den letzten Tagen ist es hier auf Twitter zu einem emotionalen Schlagabtausch gekommen, worauf Ärzte wie @NiniBela1@dokhollidays ebenfalls teils verletzt reagierten. Ich sehe mich als Außenstehender, der hier zu
2. vermitteln versucht und keineswegs neue Gräben aufreißen möchte. Ich engagiere mich nun seit 2021 für Menschen mit #MECFS und #LongCovid, habe in vielen Threads und DM von den schlimmen Zuständen erfahren, unter denen Betroffene oft leben. Es ist nicht übertrieben, wenn
3. ich behaupte, dass, ich oft den Tränen nah war, so unerträglich waren die Berichte von medizinischer Unterversorgung, Absicherung und den sozialen Folgen, die oftmals das gesamte familiäre Umfeld in einen Abgrund aus Hilflosigkeit, Überarbeitung, finanziellem Absturz reißen.
4. Auf der anderen Seite erlebte ich hier auf Twitter sehr emphatische Ärzte, die sich früh in dr Pandemie für Infektionsschutz, Schutz von Kindern und Jugendlichen und nicht zuletzt ”Vulnerabler” (wer auch immer damit gemeint sein soll) eingesetzt haben und so Teil einer
5. schützenden Bubble wurden. Sie klärten auf, verteidigten gegen Schwurbler, teilten Petitionen und sorgten für Reichweite der Belange auch der leider stetig wachsenden #LongCovid Bubble.
6. In den letzten Wochen setzte aus meiner Sicht dann ein für viele Betroffene ein traumatischer Prozess ein: Sie waren sich sicher, in der #MedTwitter Bubble Ally’s und Mitstreiter gefunden zu haben, sie waren sich sicher, diese würde sich
7. stark machen für Masken in Kliniken und Praxen, es erschien ihnen eine Selbstverständlichkeit, denn die Ärzte hatten ja zuvor auf wissenschaftlicher Grundlage die Sinnhaftigkeit, ja Notwendigkeit des Infektionsschutzes besonders Vulnerabler stets betont.
8. Allerdings wurden sie bald enttäuscht: Einige Ärzte relativierten das Masketragen nun und verwiesen auf hohe Grundimmunisierung in der Bevölkerung und die geringen Hospitalisierungsraten durch COVID. Das weiterhin extrem hohe Schutzbedürfnis für die, die nach Wegfall aller
9. Maskenregeln um so mehr verletzlich wurden, erwähnten sie hingegen nicht. Das führte zu einem massiven Vertrauensverlust und ja, es gab dünnhäutige Reaktionen auf beiden Seiten, auch Anfeindungen einzelner, weniger Akteure. Eine Hetzjagd gegen Ärzte mag ich da jedoch nicht
10. ausmachen, ich darf da im Vergleich an die aggressiven teils Lebensbedrohlichen Angriffe der Querdenker erinnern, die im Tod von Lisa Marie Kellermeier gipfelten.
11. Liebe #MedTwitter-Bubble, ich möchte hier nicht einzelne Angriffe, die ihr in diesem Zusammenhang erfahren habt schönreden, verharmlosen, schon allein, weil mir der Einblick in Threads und DM fehlen, um deren Schärfe zu beurteilen.
12. Ich möchte aber darum bitten, euch mit Pauschalisierungen gegen Menschen hinter Hashtags wie #LongCovid#MECFS zurückzuhalten. Zuweisungen wie “maligne Horde”, “aggressive LongCovid-Bubble” sind für all diejenigen verletzend, die sich besonnen, geduldig und engagiert
13. Um Verbesserung der Zustände bemühen.
Ich möchte Euch bitten, anzuerkennen, dass Menschen, die sich seit Anfang der Pandemie buchstäblich von Tag zu Tag kämpfen, am Ende ihrer Kräfte stehen, oft eine besorgniserregende Verschlechterung ihrer Symptome sehen, nicht mehr können!
14. Ihr fordert feinste Differenzierung, beste Umgangsformen, anerkennendes Lob von Menschen ein, denen man teils seit Jahren nicht richtig zuhört, deren Erkrankung oft nicht einmal ihren Hausärzten namentlich bekannt ist. Ihr seht nicht, dass es Menschen sind, die ihren Tag in
15. Krafteinheiten (Spoons) einteilen müssen, wovon ein Toilettengang schon 100% des Kraftbudgets kosten kann, andere nicht mal mehr ihr Bett verlassen können.
Ihr fordert einen nüchternen Blick von Menschen auf die psychologische Dimension ihrer Erkrankung ein, die oft mehrfach
16. erleben mussten, dass man ihnen sagt, ihre Erkrankung sei REIN psychosomatisch, eine somatische Dimension oftmals kategorisch ausgeschlossen wurde.
17. Ich kenne KEINE einzige Leidensgeschichte von #LongCovid oder #MECFS, die nicht mit der voreiligen Diagnose einer psychischen Erkrankung begonnen hat, aus der sich die Betroffenen in oft jahrelanger Odyssee eine somatische Diagnose erkämpfen mussten. Nicht eine einzige.
18. Bitte, bitte seid Euch dessen bewusst, dass das nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist und selbst wenn es endlich eine Diagnose und einen Pflegegrad gibt, ist ja noch immer keine erfolgversprechende Therapie verfügbar.
19. Dieser Monat ist #MECFSAwarenessMonth. Erkrankte haben unter Schmerzen, Entbehrungen und großer Anstrengung Aktionen, unter anderem die Liegenddemo am 12.05. In Berlin geplant. Bitte stellt Eure persönlichen Verletzungen, selbst wenn sie teils berechtigt sein sollten,
20. kurz hinten an und helft mit, dass er ein Erfolg wird. Bitte geht sensibel mit der Frage nach psychosomatischen Ursachen um, es gibt Studien, die PTS der Betroffenen durch wiederholte Psychosomatiisierung klar belegen (sorry, ich habe die Quelle nicht wiedergefunden).
21. Bitte liebe Ärzte seid ein wenig sensibler, auch nachsichtiger dafür, dass ihr es hier mit Menschen am Ende ihrer Kräfte zu tun habt. Sie brauchen Eure Unterstützung so sehr wie nie zuvor.
Ich hoffe, ihr seht meinen aufrichtigen Wunsch nach Versöhnung!
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Bitte, liebe @Die_Gruenen , @FridayForFuture , @lastgenerations: Wieso habt ihr die Weitsicht und analytische Fähigkeit, gas lighting und Behinderung der notwendigen Bewältigung der Klimakrise zu erkennen, und das katastrophale Leugnen der noch anhaltenden Coronakrise nicht? 1/x
Seht ihr nicht, was die Abwasserdaten immer noch über die Pandemie verraten? Merkt ihr nicht, dass das flächendeckende Herunterfahren von Schnell- und PCR Tests nur ein Ziel hat: Die tatsächlichen Coronazahlen zu verschleiern?
Habt ihr keine Kinder in Schulen, deren Lehrer 2/x
ständig krank, Mitschüler und Euer Kind auch? Lest ihr nicht die Warnungen der WHO, die vor unbekümmerten Mehrfachinfektionen deutlich warnt und sagt, jede Infektion muss vermieden werden, weil die Schädigung von Organen und longCovid mit jeder Infektion stark steigt? 3/x
Liebe Schulkinder von Hamburg, wir haben zwar für Millionen Euro Luftfilter für eure Klassenräume angeschafft, aber bitte habt Verständnis, dass der wertvolle Strom für die gemütlichen Weihnachtsmärkte gebraucht wird und in den Kinderkliniken
findet sich immer noch ein Plätzchen im Gang oder der Besenkammer, wenn ihr krank an RSV, Influenza, Corona oder allen drei werdet.
Unsere Experten sagen auch, dass ihr alle viel über die Luftfilterkabel gestolpert seid, das hat furchtbare Verletzungen
gegeben. Deshalb haben wir sie in die Ecken der Klassenräume geschoben, wo sie keinen Schaden mehr anrichten können.
Eine Bekannte hat täglich Angst davor, wenn ihr Partner nachhause kommt. Sie fühlt sich schutzlos ausgeliefert. Keiner glaubt ihr, dass er ihr gefährlich werden könnte, dass er in der Lage wäre, Sie zu umzubringen. Von Außen kann man es ihm nicht ansehen.
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Sie sieht auch nicht aus wie das typische Opfer. Keiner würde Ihr ansehen, welche Angst sie in den eigenen vier Wänden haben muss.
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Sie hat schon so oft gedacht: Ich muss ausziehen, hier weg, alleine leben. Ihre Freunde sagen, sie solle einfach so gut es eben geht ihr Leben weiter leben. Sie liebt ihn.
Ich werde immer wieder gefragt, wieso ich mich so für #Covid prävention ins Zeug lege und meine Tweets zu #Klimakatastrophe viel seltener sind, obwohl das doch viel dringender sei?
Nun, ich bin der Meinung, dass Covid19 durch die exakt gleichen Mechanismen zum Problem wurde, wie
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der Klimawandel: mangelnde Bereitschaft, Realitäten zu akzeptieren und frühzeitig geringst mögliche Mittel einzusetzen, um größtmöglichen Schaden zu verhindern. Corona-Krise und #Klimwandel sind teil eines Politikproblems. Indem ich mich für die Bereitschaft zum Handeln
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und auch mal die Bereitschaft zu Verzichten einsetze, möchte ich die Ursache für die Krisen unserer Zeit bekämpfen. Wir können uns keine Politik mehr leisten, die vorgaugelt, man müsse nur ein bisschen forschen, ein paar mal Impfen, um problemlos so weiterzumachen wie bisher.
Niemand käme auf die Idee, seinen Regenschirm bis auf weiteres nicht mehr zu benutzen, nur weil es im deutschen Sprachraum keine Studie zur Wirksamkeit von Schirmen gegen Regen gibt.
Aber Bei Masken?
Es macht mir Angst, dass in Deutschland mit recht geringem Aufwand gelungen
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ist, Irrationalität und Tribalismus in einem Ausmaß zu etablieren, dass selbst epidemiologische Supergaus wie das Oktoberfest nicht nur geduldet, sondern von Medizinern (z.B. Frau Protzer) geradezu propagiert werden. Ich frage mich, was kommt als Nächstes? Welche Narrative sind
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zukünftig anschlussfähig?
In Hamburg stehen in jedem Klassenraum Luftfilter, die nicht
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Und noch mal #FDP. Diese Partei hat im übrigen par excellance dss Trojanische Pferd des Neoliberalismus ins Herz unserer Demokratie gerollt. Ziel des Neoliberalisms ist nicht der liberale Staat, der möglichst wenig interveniert, Bürokratie abbaut und Eigenverantwortung stärkt.
Nein, so stellt er sich gern selbst dar. Eigentlich ist er staatsfeindlich und demokratiefeindlich, denn er will nicht nur, dass sich der Staat möglichst aus ALLEM raushält (außer Finanzhilfen in Wirtschaftskrisen), er möchte, auf Nr. Sicher zu gehen, es dem Staat
verunmöglichen, sich einmischen zu können. Buschmanns IfSG ist ein Entmächtigungsgesetz. Es lähmt staatliche Handlungsfähigkeit, am besten mit juristischen Finessen. In diesem Fall, der Unmöglichkeit einer rechtssicheren Auslegung und vielen pauschalen Verboten.