Die #FDP will sich in Sachen Transparenz bei #Parteispenden offenbar nicht mehr an die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag halten. Es geht um die Frage, ab wann Parteispenden künftig öffentlich gemacht werden sollen. 🧵
Eigentlich wollte die Ampel Parteispenden schon ab 7.500 € (bisher: 10.000 €) transparent machen, so steht es im Koalitionsvertrag. Doch das soll nach dem Willen der #FDP nun offenbar nicht mehr gelten*. Argument: Viele Spender:innen würden ihre Beiträge dann reduzieren.
Und auch die CDU will verhindern, dass Parteispenden künftig ab 7.500 € veröffentlicht werden müssen. Reminder: Bei einem berühmt gewordenen Spendendinner für Jens #Spahn sollen zahlreiche Personen je 9.999 € gespendet haben - also 1 € unter der Veröffentlichungsschwelle.
Bis heute ist unbekannt, wer die Spender:innen waren, es gibt nur Mutmaßungen (s.u.). Würde die Schwelle künftig auf 7.500 Euro abgesenkt, wie ursprünglich von der Ampel geplant, hätten die um Anonymität bemühten CDU/Spahn-Spender wohl nur 7.499 Euro gegeben.
Auch bei anderen Parteien wurden schon 9.999 Euro-Spenden bekannt. 2021 bekam die Berliner #SPD eine solche Spende von dem Immobilienentwickler Primus. Dieser hat in der Hauptstadt dutzende Baugenehmigungen erhalten.
Die damalige SPD-Spitzenkandidatin Franziska #Giffey bedankte sich per Brief für die Wahlkampf-Spende mit der auffälligen Summe. An den Immobilienentwickler schrieb sie: „Sie können mich bei Fragen oder Anregungen gerne direkt ansprechen.“
Überhaupt die Berliner SPD: 2016 spendete der Bauunternehmer Klaus Groth jeweils 5x 9.950 Euro an die #SPD, zum Teil über Tochterfirmen. Eine der Spenden ging ausgerechnet auf das Konto des Bezirksverbandes des damaligen SPD-Bausenators Geisel.
Auch die Berliner #CDU bekam von Groth seinerzeit vier Spenden von je 9.950 Euro.
Zurück zu den Ampel-Plänen für eine Reform der Parteienfinanzierung. Änderungen soll es nach dem Willen der #FDP bei der steuerlichen Absetzbarkeit von Parteispenden geben. Die FDP will erreichen, dass Ledige diese bis 5.000 € steuerlich absetzen können (bislang 3.300€).
Bei Verheirateten sollen Parteispenden nach dem Willen der #FDP bis 10.000 Euro (aktuell: 6.600 Euro) abgesetzt - also vom Staat subventioniert - werden können.
Wer ist der Immobilieninvestor Christoph Gröner, der hohe Summen an #CDU und #FDP spendete? Die Berliner Zeitung* über Gröners Kontakte in die Politik (Pofalla, Schröder, Oettinger): 🧵
"Der Vorstand der Gröner Group besteht ... seit vorigem Jahr nur noch aus ihm selbst und aus Ronald Pofalla. Vor Pofalla hatte Gröner schon mal Gerhard Schröder und den früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger engagiert..."
"Für den Unternehmer ganz logisch: 'Wir sprechen selbst ständig mit den zuständigen Baugremien bis hin zu Ministerpräsidenten. Einem Politiker fällt es jedoch ungemein leichter, bei Kommunen und Ländern Gehör zu finden.'"
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner lädt am 4. Juli zum "Hoffest" ins Rote Rathaus - und alle feiern (sponsern) mit: Amazon, Bayer, KPMG, Pfizer, Sanofi, Siemens, Vattenfall... 🧵
Beim vergangenen Hoffest konnten Sponsoren wählen zwischen den Kooperationspaketen Standard / Standard PLUS / Premium und Premium PLUS. Laut Preisliste kosteten die Pakete zwischen 10.000 und 22.000 Euro. berlin-partner.de/fileadmin/down…
Neben einem eigenen Stand gab es dafür einen "exklusiven Vorempfang ... auf Vorstands- bzw. Geschäftsführerebene". In den Unterlagen zum diesjährigen Hoffest ("Kooperationskonzept") fehlt der exklusive Vorempfang. berlin-partner.de/fileadmin/down…
Neues im Zusammenhang mit der #Amthor-Affäre: Bei dem US-Startup Augustus Intelligence, für das der CDU-Abgeordnete lobbyierte, soll es sich von Anfang an um eine Betrugsmasche gehandelt haben. Es gibt auch Vorwürfe gegen Amthor. 🛢
Es geht unter anderem um den Vorwurf des Betrugs, der Verabredung zum Betrug, Vertragsbruch und Verletzung der Sorgfaltspflichten.
#Amthor war Direktor bei AI. Ihm und den anderen Direktoren wird in einer Klage vorgeworfen, über Missstände und falsche Versprechungen bei AI informiert gewesen zu sein. Sie sollen keine effektiven internen Kontrollen aufgebaut und ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sein.
Und nun zum Sport. Der FC Bundestag strebt bei der Parlamentarier:innen-EM nächste Woche in Österreich die Titelverteidigung an. Der Kader: 🧵 bundestag.de/presse/pressem…
▶️ Aus der SPD: Daniel Baldy, Johannes Fechner, Tim Klüssendorf, Kevin Leiser, Christian Petry, Carsten Schneider, Christian Schneider, Dirk Wiese
▶️ Aus der FDP: Philipp Hartewig, Karsten Klein, Patrick Kurth (MdB a.D.), Bernd Reuther
▶️ Aus der Linksfraktion: André Hahn
▶️ Aus der Grünen-Fraktion: Bruno Hönel, Dieter Janecek, Kassen Taher Saleh, Tina Winkelmann
▶️ Aus der CDU/CSU-Fraktion: Hubert Hüppe, Ingmar Jung, Michael Kießling
Nach der Enthüllung von #Döpfners internen Ansagen zur FDP wird über die Nähe von Medien und Politik diskutiert. In der Vergangenheit machten Verlage keinen Hehl daraus, welche Parteien sie präferierten: Sie überwiesen ihnen hohe Parteispenden 🧵 abgeordnetenwatch.de/recherchen/par…
▶️ Der Zeitverlag, Gerd Bucerius KG überwies CDU und FDP in den Jahren 1984 und 1985 zusammen insgesamt 185.000 DM.
▶️ Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag GmbH (SHZ) spendete CDU und FDP Ende der 1980er Jahre rund 260.000 DM.
▶️ Das Druck- und Verlagshaus Gruner + Jahr AG hatte 1987 51.000 DM für die FDP übrig.
▶️ Der Heinrich Bauer-Verlag ließ der CDU 1993 eine Spende über 60.000 DM zukommen.
▶️ Die Handelsblatt GmbH bedachte die CDU 1994 mit 24.000 DM.
NEU: Das sind die internen Verhaltensregeln für Olaf Scholz und seine Minister:innen. (Die Regierung wollte das Dokument bislang nicht transparent machen. Wir veröffentlichen es.) #ifg abgeordnetenwatch.de/recherchen/inf…
Nebenjobs, Aktiengeschäfte, Gratistickets: In der sog. “Orientierungshilfe” ist festgehalten, was Kabinettsmitglieder dürfen und was nicht. Bekannt wurde die Existenz des Dokuments vom 1.12.2021 erst kürzlich durch einen Bericht des Europarates.
Die “Orientierungshilfe" behandelt unter anderem die folgenden Punkte:
▶️ Aufsichtsratsposten: sind für Regierungsmitglieder unzulässig bei auf Gewinnerzielung ausgerichteten Unternehmen (Bundestag bzw. Regierung können jedoch im Einzelfall eine Ausnahme beschließen)