Alle reden von #Wahlforschung, wir auch von #Nichtwahlforschung. Nach der #Bundestagswahl 2021 haben wir mehr als 20.000 Deutsche repräsentativ befragt und gewichtet, darunter auch >6.000 Nichtwähler*innen. Und schon dieser Begriff ist falsch und ich erkläre auch warum🧵👇 (1/n)
Bei der #BTW21 lag #Wahlbeteiligung bei 76,6%, 23,4% wählten nicht, das sind ca. 14 Millionen. Unsere Forschung zeigt, dass nur jede*r Vierte wählen kategorisch ausschließt, der Rest sind #Mobilisierbare. Jede*r 5. (3 Millionen. !) hat sich erst am Wahltag demobilisiert. (2/n)
Gründe für das Fernbleiben an der #Urne sind vielfältig: Fehlende wahrgenommene Interessenvertretung durch die #Parteien, wenig überzeugende #Kanzlerkandidat*innen, mangelndes #Politikinteresse, aber auch #Zeitmangel und Entscheidungsschwierigkeiten spielen eine Rolle. (3/n)
Selbstverständlich unterscheiden sich die Gründe der Nichtteilnahme an der #Wahl nach dem Grad der Mobilisierbarkeit. Bei grundsätzlichen #Nichtwähler:innen dominiert fehlendes Interesse & mangelnde Repräsentation ihrer Interessen sowie grundsätzliche Politikverdrossenheit. (4/n)
Bei den 3 Millionen #Mobilisierbaren, die erst am #Wahltag selbst ausgefallen sind, dominieren nach deren Angaben zeitliche Gründe. #Politikverdrossenheit spielt hier eine untergeordnete Rolle, was bedeutet, dass diese Menschen bei der nächsten Wahl wieder gewinnbar sind. (5/n)
Spannend auch, wen diese 3 Millionen Spätentscheider:innen gewählt hätten: Im Schnitt kamen 1,3 Parteien in Frage und zwar überproportional die, die im Vergleich zur #BTW17 deutlich zugelegt haben: #SPD und #Grüne. Salopp formuliert: Sie wären mit dem Flow gegangen. (6/n)
(Und zwar nicht, wie häufig fälschlicherweise behauptet wird, weil sie 'Sieger wählen' oder 'zu den Siegern gehören' wollen (das wissen sie nämlich gar nicht), sondern weil über diese Parteien eher positiv gesprochen wird und sie bei Ihnen den besten Eindruck hinterlassen) (7/n)
Meine Kollegin @fausie von der @pollytix_gmbh sagte dem @derspiegel, der bereits über unsere Studie berichtete, das Zeitproblem ließe sich lösen, zum Beispiel durch einfachere Briefwahl oder die Durchführung der Wahl über mehrere Tage. (8/n) spiegel.de/politik/deutsc…
Klar ist auch, dass man einen 'Grund' zum Wählen geben muss. Ob Zeitmangel o. fehlendes Vertrauen, ein Großteil der sog. 'Nichtwähler:innen' ist mobilisierbar: Durch gute Kandidat:innen & klare Kommunikation. Nur geringeres Übel zu sein reicht für diese Wähler:innen nicht! (9/n)
Die gesamte #Nichtwahlforschungs|studie gibt's natürlich auf unserer Website. Have a look.
cc Nicht @wahlforschung Nicht @Wahlforscher ;)(10/n) pollytix.de/umfrage-zur-bu…
Bei Landtagswahlen, (bald in #ltwnrw und #ltwsh) kommen noch weitere Schwierigkeiten hinzu, unter anderem die wahrgenommene fehlende Relevanz der Landesebene. Haben wir 2014 für die Kolleg:innen von #Elephantlogic am Beispiel #Sachsen erforscht. (11/n) pollytix.de/pollytix-studi…
Stay tuned for more infos on 'Spätentscheider' and when they decide who to vote for in the next edition:-)
Dann wieder #Wahlforschung #btw21
(12/n)
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