Ich habe jetzt mal eine Weile mit ein paar "besorgten Bürgern" und Mitgliedern der AfD diskutiert und dabei folgende Erfahrungen gemacht:
(Kurzer Thread)
Diese Leute finden es normal einen Diskussionspartner bei jeder Antwort erst einmal zu beleidigen und zu unterstellen er habe vom Thema keine Ahnung und sei ohnehin ein Idiot. Das Konzept unterschiedlicher Meinungen als Basis einer Diskussion ist völlig unbekannt.
Es fehlt oft an jeglicher Sachkenntnis wie zum Beispiel Wirtschaft oder Staaten oder Energieversorgung funktionieren oder politische Entscheidungen gefällt werden. Stattdessen regiert naivster Kinderglaube.
Obwohl sie in einem reichen Land mit geringer Kriminalität leben wähnen sie sich in einem Krisengebiet kurz vor dem Bürgerkrieg mit ständig steigenden Opferzahlen von Ausländerkriminalität und einer Wirtschaft die wegen dem Klimaschutz jeden Moment zusammenbricht
Gleichzeitig sind Klimaschützer aus ihrer Sicht "hysterisch"
Komplexeren Argumentationen können sie nicht folgen, Vergleiche verstehen sie nicht. Geschichtswissen ist praktisch nicht vorhanden
Die gesamte Sichtweise der Welt ist von der Suche nach persönlichem Vorteil geprägt, deswegen wird jedem Gegenüber automatisch unterstellt und vorgeworfen er handele nach dem selben Prinzip
Gegenüber anderen (Schwächeren) begrüßen sie ein gesellschaftliches System das nach dem Recht des Stärkeren funktioniert, beklagen aber gleichzeitig selber im System zu kurz gekommen zu sein und von bösen Mächten um ihr verdientes Gut gebracht zu werden
Gelangt man in einer Diskussion an mak einen Punkt den sie nicht widerlegen können, verlassen sie unter Beleidigungen und der Behauptung man sie halt offenbar aus Dummheit und Böswilligkeit nicht verstehen den Platz
Ohnehin sind vertiefte Diskussionen selten möglich weil diese Leute eigentlich nur ihre Buzzwords abspulen wollen und dann nicht mehr weiter wissen.
Beim Thema Steuern ist man einerseits offenbar sehr stolz darauf welche zu zahlen, weswegen das gerne in der Bio steht, neben der Information man sei deutsch. Gleichzeitig werden Steuern als Raub selbstsüchtiger Politiker verstanden.
Die selbe Widersprüchlichkeit beim Thema Wirtschaft. Einerseits will man lieber im Klimawandel ersaufen als "die deutsche Wirtschaft schädigen" gleichzeitig vermutet man dass alle Politiker und Aktivisten ohnehin nur gekaufte Marionetten einflussreicher Lobbyisten seien.
Zum Thema Buzzwords: Diese Leute erwarten oft zwingend einen bestimmten Gesprächsverlauf. Kommt es zu Abweichungen sind sie irritiert und wollen sie ihn selber erzwingen ("Sie werfen mir jetzt bestimmt gleich wieder vor dass ich ein Nazi bin!!!")
Für politische Gegner wird ohne nähere Begründung ein negativer Narrativ geschaffen (Klimaschützer sind Hysteriker, Grüne und Linke sind "versifft") und dann konsequent verwendet.
Es sind oft grobschlächtige Menschen mit einem Hang zur Grausamkeit gegen andere und Wehleidigkeit für sich selber. Sie finden die Idee eines wölfischen Systems theoretisch super, ahnen aber irgendwie auch dass sie in so einem System selber nicht die Stärksten und Cleversten sind
Das Dilemma lösen sie auf zwei Arten. Sie fordern Härte gegen noch Schwächere und Sonderrechte für sich selber.
Die Komplexität der Welt überfordert diese Leute. Sie denken in monokausalen Zusammenhängen mit kurzem Planungshorizont.
Sie sind unfähig die Sichtweisen und Ziele anderer Menschen nachzuvollziehen. Das führt dazu, dass sie ihre "Gegner" nur als Abziehbilder wahrnehmen können. Die heilige Greta, Klimahysteriker als Sekte, Messermänner die uns alle umbringen und "unsere Frauen" vergewaltigen wollen.
Klimaschutz wird durchweg abgelehnt, aber mit verschiedenen Positionen:
- Klimawandel ist normal
- Klimawandel gibt es nicht
- andere ("China") sollen was dagegen machen
- Klimawandel ist nicht ausreichend erforscht, daher abwarten
- Wirtschaft geht Klimaschutz vor
Interessant auch, dass die Erzeugung von erneuerbaren Energien für diese Leute offenbar nicht zur wichtigen Wirtschaft zählt, obwohl alle großen Energieversorger dort inzwischen aktiv sind und dort Geld verdient und Arbeitsplätze geschaffen werden.
Es fehlt oft auch am Wissen was eigentlich Ironie genau bedeutet. Deswegen wird fremde Ironie nicht erkannt und die vermeintliche eigene Ironie extra groß angekündigt ("Achtung Ironie"). Die Bezeichnung Ironie wird dabei oft nur als Freizeichnung für Beleidigungen genutzt.
Das Gleiche gilt für Satire
Faktenbasierte Diskussionen - wenn man soweit überhaupt kommt - scheitern dann oft daran, dass man schon keine gemeinsame Ausgangsbasis findet. Jede Faktendiskussion lebt ja vom gemeinsamen Vertrauen in Quellen, aus denen man dann seine Schlussfolgerungen zieht.
Obwohl man "Linke" ablehnt, werden sie ständig ungefragt als Begründung herangezogen, warum man bestimmtes Verhalten angeblich hinnehmen müsse ("Die Linken sind aber GENAU SO schlimm/ NOCH schlimmer") oder als Selbstrechtfertigung: ("Ich bin das Ergebnis linker Debattenkultur!")
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Das StGB hat nur lächerliche 358 Paragraphen, da ist man im BGB gerade mal so über den Allgemeinen Teil hinaus. Dazu gibt es im Strafrecht ein Analogieverbot und das Ganze ist gedacht, dass es der Normalbürger verstehen soll, damit er weiss was erlaubt und verboten ist.
KÖNNTE also ein recht einfaches Fach sein, wenn es Strafrechtsprofessoren nicht unnötig kompliziert machen würden!
Neue Atomkraftwerke in Europa bauen. Wie gut läuft das bei unseren Nachbarn in der Realität?
Ein Thread:
Fangen wir an mit Frankreich. Dort wird in Flamanville gerade ein Europäischer Druckwasserreaktor (EPR) gebaut - und das schon ziemlich lange. Baubeginn war Dezember 2007, also vor 13 Jahren und 8 Monaten. Fertig ist es noch immer nicht.
Ursprünglich sollte der Reaktor 2012 in Betrieb gehen und 3,3 Milliarden kosten. Inzwischen ist man aber wohl schon bei Baukosten von 19 Milliarden EUR. Die derzeit geplante Fertigstellung ist 2023.
Die CDU hat im aktuellen Wahlkampf diverse strategische Probleme. Es fängt natürlich mit dem eher schwachen Kandidaten Laschet an, aber da ist mehr.
(Thread)
Zunächst ein mal kann eine Partei, die seit 16 Jahren an der Regierung war eher schlecht damit werben, dass jetzt in Zukunft aber mal alles anders werden müsse.
Das ginge höchstens mit einem Kandidaten der sich von Merkel distanziert - wie damals Merkel von Kohl. Das wäre mit Söder vielleicht gegangen.
Ich sag Euch jetzt mal, warum ich der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens und insbesondere der Idee Leuten ein Einkommen für die Führung ihres eigenen Haushaltes oder der Erziehung der eigenen Kinder ("care-Arbeit") zu zahlen zumindest skeptisch gegenüberstehe:
Dass man für Arbeit von anderen eine Entlohnung erhält, ist ja ein geschichtlich eher fortschrittlicheres Konzept. Ursprünglich galt das Prinzip, dass an einen die eigene Arbeit ernähren musste und wenn sie das nicht tat dann verhungerte man oder war auf Barmherzigkeit angewiesen
Im Zuge der Spezialisierung und Arbeitsteilung entstand dann die Idee, dass man (auch) für andere eine Arbeit erbringt und hierfür dann einen Anteil erhält. Aber auch hier musste diese Arbeit dann zumindest für den Geldgeber werthaltig sein.