Behördliche Nutzungsuntersagung und #Mietminderung:
Der #shutdown ist für die bundesdeutsche Rechtsprechung beispiellos.
Bisher musste man sich nur mit der Frage beschäftigen, ob eine etwa wegen Baumängeln nicht erteilte Gaststättenkonzession zur Mietminderung berechtigt.
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Nach h.M. sind Gewerberäume nur dann in einem vertragsgemäßen Zustand, wenn dem vertragsgemäßen Betrieb keine öffentlich-rechtlichen Hindernisse entgegen stehen.
These: Die aktuellen behördlichen Verfügungen zu den Geschäftsschließungen dürften ein solches Hindernis sein.
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Dann wären die von behördlichen Schließungsanordnungen betroffenen Gewerbemieter*innen zur Minderung der Miete auf Null berechtigt.
Einzelne Verträge wälzen das Risiko solcher Genehmigungen auf die Mieter*innen ab. Viele dieser Klauseln wurden für unzulässig erklärt.
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Aber sicher ist derzeit nichts. Wenn alles vorbei ist, werden die Gerichte entscheiden müssen, welche Vertragspartei tatsächlich das Risiko für den #ShutDownGermany tragen muss.
Da erscheint mir zumindest aktuell keine der beiden möglichen Antworten als "gerecht".
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Unter diesen Umständen ist es nicht sinnvoll, die Miete auf eigene Faust zu mindern. Zahlen Sie besser so lange es geht unter dem Vorbehalt der Mietminderung.
Und suchen Sie das Gespräch mit Ihrer/m Vermieter*in. Die ist derzeit mindestens genau so verunsichert wie Sie.
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Ach so: Beraten lassen schadet nix. Es gibt nicht nur in #Berlin viele gute Kolleg*innen, die weiterhelfen können.
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#otd 1882 wurde der Rechtsanwalt Michael Siegel geboren.
Bekannt wurde er durch das untenstehende Foto vom 10.3.33, als er in München von SS-Leuten durch die Straßen getrieben wurde. Er hatte im Auftrag eines jüdischen Mandanten bei der Polizei eine Anzeige aufgeben wollen. 1/4
Er wurde dort in den Keller gebracht und so stark verprügelt, dass ihm einige Zähne herausfielen und das Trommelfell platzte. Danach zerschnitt man seine Hose und er wurde von der barfuß mit einem großen Schild um den Hals durch die Innenstadt gehetzt: 2/4
Mit seiner Frau konnte Siegel 1940 noch aus Deutschland fliehen und sich mit seinen zwei Kindern in Peru niederlassen. 1953 erhielt er seine Anwaltszulassung zurück und arbeitete in Lima, wo er 1979 starb, als Vertrauensanwalt für die Bundesrepublik. 3/4
#otd 1892 wurde Maria Otto in Weiden in der Oberpfalz geboren. Sie war Deutschlands erste Rechtsanwältin. 1/6
Nach dem Otto 1916 ihr Jurastudium mit "gut" abgeschlossen hatte, durfte sie immerhin noch im gleichen Jahr den Vorbereitungsdienst in Bayern wenn auch nur "informatorisch" beginnen. Zwei Anträge von 1919 und von 1921 auf Zulassung zur Staatsprüfung wurden dennoch abgelehnt.
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Ihr 3. Antrag 1921 war schließlich erfolgreich: Im Februar 1922 wurde Otto endlich zum Staatsexamen zugelassen und bestand dieses im Juni 1922. Über 2 Jahre musste sie darauf warten. Ein Zeugnis, das ihr den Weg zum Richteramt eröffnet hätte, wurde ihr dennoch verweigert.
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Heute vor 83 Jahren nahm sich Hans Litten im KZ Dachau das Leben.
Der breiten Öffentlichkeit wurde er durch #BabylonBerlin wieder bekannt. In der Weimarer Republik gelangte er durch sein Auftreten im Edenpalast-Prozess zu Berühmtheit, weil er dort #Hitler in die Enge trieb. 1/6
Hitler war in der zweistündigen Befragung durch den 27jährigen Litten in
Rage geraten und schrie mit hochrotem Kopf herum. Er sah sich schließlich
gezwungen, sich von Goebbels zu distanzieren und seine Verfassungstreue
zu beschwören. anwaltverein.de/de/engagement/…
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Zuvor hatte er in den Untersuchungen zum Blutmai 1929 auf sich aufmerksam gemacht. Es kam zwar nie zum Prozess gg. Polizeipräsident Zörgiebel. Die Verantwortung für das blutige Vorgehen der Polizei lag aber eindeutig in höchsten politischen Kreisen. vdj.de/aktivitaeten/h…
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Hier wird gern und viel darauf hingewiesen, dass #Berlin im #Länderfinanzausgleich ein Nettoempfänger sei. Daraus wird dann gern die Schlussfolgerung gezogen, Berlin sei undankbar und habe sich bei seinen Ausgaben in besonderem Maße zurückzuhalten.
Dazu ein Thread:
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Die damit verbundene Drohung, Berlin finanzielle Mittel wegen nicht genehmer politischer Entscheidungen entziehen zu wollen, ist nicht nur schlicht undemokratisch, sondern auch geschichtsvergessen.
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Bis 1933 war Berlin DAS herausragende soziale, wirtschaftliche und politische Zentrum Deutschlands.
Das änderte sich mit der Übergabe der Macht an die Nazis. Dabei hatten die Berliner*innen eine Suppe auszulöffeln, die vor allem anderswo gekocht worden war.
2/16
Und ja: Es geht in dem Forderungspapier um die ortsübl. Vergleichsmiete - mehr nicht. Klingt erstmal vernünftig. Allerdings sind Wohnungskataster keine kommunistische Erfindung. Es gibt sie in der Schweiz (bfs.admin.ch/bfs/de/home/st…) und in Österreich (de.wikipedia.org/wiki/Gebäude-_…).
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Bei der aktuellen Idee von #r2g käme lediglich die weitere Verknüpfung mit vertraglich vereinbarten Mieten hinzu. So ließe sich grundsätzlich eine bessere Transparenz am Mietwohnungsmarkt herstellen. Das eröffnet auch Chancen für eine bessere Wohnungspolitik.
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Die juristische Diskussion dazu läuft gerade auf Hochtouren. Ich habe dazu in den letzten Tagen etwas für das nächste AnwaltZertifikatMietrecht von @DasRechtsportal aufgeschrieben: schoenhauser.berlin/hks-2019/wp-co…
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These 1: Da Vermieter*innen die Mieträume aktuell nicht mehr so zur Verfügung stellen können, dass ihre Mieter*innen in der Lage sind, darin den Vertragszweck umzusetzen, sind diese Räume mangelhaft. Das nennt man Beschaffungsrisiko.
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