Ein Brief nach #Oesterreich in Zeiten der #COVID19 Krise
Ich lebe in Edinburgh, der Hauptstadt Schottlands, wo der Wind fast immer weht und der Virus leise wütet. „Ihr seids spät dran.“ Eh. Großbritannien hat wie immer einen ganz eigenen Lösungsweg eingeschlagen...
Ich lebe in Edinburgh, der Hauptstadt Schottlands, wo der Wind fast immer weht und der Virus leise wütet. „Ihr seids spät dran.“ Eh. Großbritannien hat wie immer einen ganz eigenen Lösungsweg eingeschlagen...
fundierend auf der Theorie der Herdenimmunität. Die (Menschen)- Herde ist dann immun, wenn der Großteil der Bevölkerung durch eine Impfung oder Infektion immunisiert wurde. Nun hat das hiesige Gesundheitssystem allerdings nur 6.6 Intensivbetten pro 100.000 Personen zur Verfügung.
Wenn also zu viele auf einmal krank werden… dann gibt es keine Herdenimmunität, sondern nur Chaos und Leichenwägen. Ich mache mir aber keine Sorgen, denn wenn ich aus meinem Küchenfenster hinausschaue, sehe ich das Dach der Holyrood Distillery. ...
Holyrood produziert Gin, Gin Likör und Whiskey und möglicherweise bald auch Desinfektionsmittel (mit einer Whiskeynote?). Andere Destillerien und Brauhäuser haben angekündigt, dass sie ihre Normalproduktion einstellen und anstatt dessen Desinfektionsmittel produzieren werden. ...
Leith Gin im Hafenviertel hat Anwohner aufgerufen Plastikflaschen mit Pumpe an die lokalen Destillerien zu spenden. Wenn wir also alle mit nach Gin und Whiskey riechenden Handdesinfektionmittel ausgestattet sind, dann brauchen wir keine Intensivbetten mehr. #Scottishsolutions
Die Panikkäufe hier im Altstadtzentrum haben am Montag ihren Anfang genommen, am gleichen Tag alarmiert Boris Johnson die Senioren in dem er sie (trotz Herdenimmunität) in Isolation schickt. Seit Montag ist auch die University of Edinburgh auf digitale Kommunikation umgestiegen.
Die internationalen Studenten sitzen zum Großteil hier fest, bauen sich Türme aus Spaghetti und Dosentomaten, Klopapier und Reinigungsmitteln. Ich sitze nicht fest. Ich bin Doktorats Studentin im ersten Jahr und mache die meiste Zeit über sowieso Home-Office. #SocialDistancingNow
Jetzt wird meine Einzimmerwohnung zum akademischen Elfenbeinturm. Ich hoffe auch, dass ich als EU Bürgerin in Schottland etwas zu dieser Krise beitragen kann. Ich könnte zB meine ehemalige Mitbewohnerin aus Litauen vermitteln. Letztes Jahr noch Ambulanzmitarbeiterin...
jetzt studiert sie Medizin in Cambridge. Gestern kam ein Brief von der NHS der sie bittet an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren wegen Covid-19 Engpässen. Es ist schön wenn man trotz #Brexit so geschätzt wird.
Mein Fitnessstudio hat seit gestern zu, mein emotionaler Auslastungsort- wo werde ich den Ballast jetzt los? Vielleicht im Pub, wo ich meine Herdenimmunität auf die Probe stelle und dem Virus mit gutem Whiskey und lauter Popmusik begegne. ...
Vielleicht bleiben wir alle auch einfach zu Hause, wie man das woanders auch macht #StayAtHome. Die Sonne scheint über Edinburgh. Alles wird gut. #covid19diaries part1. Freue mich über Nachrichten- @derstandard_at @kleinezeitung @diepresse_com @austriainuk
