Aber es ist ökonomisch falsch und sollte deshalb aus dem politischen Raum verschwinden. Hierzu ein kurzer Thread.
Wenn der Staat sich verschuldet, verkauft er eine Staatsanleihe. Aber dazu gibt es halt auch einen Käufer, der sie erworben hat.
Die Schulden werden vererbt, die Vermögenstitel auch. /2
Beide sind Mitglieder derselben Generation. /3
Aber die Reaktionen auf meinen @handelsblatt Beitrag zu den Corona-Schulden haben mir gezeigt, dass es weiterhin großen Informationsbedarf zu dem Thema gibt.
Daher noch ein paar weitere kurze Anmerkungen. /4
handelsblatt.com/meinung/gastbe…
Das wären schlimme Aussichten... /6
Es ist und bleibt ein Verteilungsproblem im hier und jetzt: tax payer -> bond holder. /7
Wer wie viel Steuern zahlt, ist noch halbwegs einfach zu bestimmen. Aber wem gehören die Staatsanleihen und wer bezieht somit die Zinsen? Das lässt sich leider nur grob abschätzen. /8
Viele Banken oder Versicherungen halten Staatsanleihen. Doch wessen Guthaben, Lebensvers-Policen etc letztlich dahinter stehen, ist unklar. /9
Hier entstehen also Zahlugsverpflichtungen ggü Leuten, deren Kapitaleinkommen der Staat nicht so einfach sekundär wieder besteuern könnte, wenn er es wollte. /10
Da gilt linke Tasche, rechte Tasche -> wir leihen uns das Geld selber (bzw. "drucken" es). /11
NEIN - das ist nicht der Punkt meines Threads! /12
- wie wird die künftige Zinsentwicklung sein?
- spielt die Schuldenquote hierfür eine Rolle?
- oder Demographie?
- können Zentralbanken niedrige Zinsen garantieren (wie #MMT sagt) oder hat das Nebenwirkungen?
Wer vor Staatsschulden warnen möchte - sei es allgemein oder in Bezug auf Corona - der soll das gerne tun. Aber ohne die gedankenlose Binse "Belastung kommender Generationen" /END