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(Wdh.) Die Stadt #Kassel und der Landkreis Kassel, insbesondere die Gemeinde Calden, haben seit Jahren massiv in einen "Kulturkampf" investiert, die Illusion von Urlaub und Ferien, von "mobiler Freiheit" aufrechtzuerhalten. Die
lokale Zeitung #HNA profitiert davon mit dem Verkauf von Werbung für die Automobil"lobby" in "Anzeigensonderveröffentlichungen". Der Flughafen Kassel-Calden, der Fetisch Auto, die langen km auf dem Land, die Flucht aus dem Arbeitsgefängnis, das von Deutschen gestützt und
gehasst wird, machen den "autoritären Charakter" dieser "imperialen Lebensweise", wie die kritischen Alternativen das sehen, aus. Der automatische Überrollbügel, das neue elektrische Motorrad und der ganze "Fahrspass" holen die Leute - wen eigentlich genau? - ab, wo sie nicht
stehen wollen. Fahren und Bewegung sind Synonyme und sich zu bewegen wird einerseits zur technischen Vitalität vermarktet, andererseits als Inhalt von Lebendigkeit angesehen und schließlich völlig asozial und gesamtgesellschaftlich entsolidarisierend aufgestellt. Der
Vorgänger des jetzigen Oberbürgermeisters (OB) der Stadt Kassel ist Porschefahrer. Er war vor seinem Posten als OB Regierungspräsident in Nordhessen. Frau ist vielleicht gut beraten, diese soften "kulturellen" Fakten, die in Wirklichkeit härter sind als ÖPNV-Statistiken,
mit in die Visionen vom Wandel einzubeziehen. Der Widerspruch Stadt-Land kann bei der Verteilung der Wünsche in der Region kein großer sein. Wäre er messbar, das heißt, wären Wünsche messbar, müsste dafür eine Verteilung von Mobilitätsverhalten und Eigentum, von Bildungsgraden
Stati und Bedürfnissen angelegt werden, quantitativ und qualitativ empirisch. Solange Verkehrsplanung auf Veranstaltungen wie den Nahverkehrstagen (mowin.net / nahverkehrstage) mit Professor Carsten Sommer der Uni Kassel (der bei einer Infrastrukturplanung GmbH
in Braunschweig gelernt hat) verkündet, die Finanzierung eines freien öffentlichen Nahverkehrs sei nicht nötig oder unbezahlbar, solange wird die immer und immer wieder verkündete Wahrheit vom Individualverkehr privaten Eigentumsspass und Fahfreiheit koppeln.
Dieser Befund ist nicht valide und spekulativ. Marketing- und Werbefirmen kennen Zielgruppen. örtliche Business-Semiotiker wie #GerdumEnders, der in einem Penthaus über einem Parkhaus wohnen soll, codieren diese Wahrheit für alteingesessene Autohäuser wie Glinicke (VW, Audi,
Porsche, Land Rover, Alfa Romeo), deren Geschäftsfeld nun weniger das Auto selber, das Gerät und der Fetisch sein soll, sondern Mobilität. Es ist simpel. Diese Firma hat, exemplarisch, das Interesse die Nischen, die sich mit einer Verkleinerung des städtischen oder gemeindlichen
Raums für PKW ergeben, zu nutzen. Momentan ist aber völlig offen wie. Denn nur das Auto wiederum - Hauptware solcher Händler - scheint allein anschlussfähig an bisher nur vage angekündigte neue Nahverkehrssysteme, wie den per App gesteuerten innerörtlichen Konsum und
den Zugang auf Zeit und Raum in Kilometern und Stunden-Minuten. Bei den antrainierten Ego-Erweiterungen, die mit dem Fahrzeug aufs Engste verbunden sind, kommt es nicht auf den Transport von A nach B an. Verkehr ist auch nicht einfach codierbar und decodierbar oder emotional.
Er ist eine hochdynamische und zur Zeit chaotisch privatisierte soziale Praxis mit kommunikativen und köperlichen Dimensionen. Zum Warentausch ist er nicht "verkommen", er wird täglich einem Enteignungprozess unterzogen, der zum Autoterror zwingt und Fliegen als Ausweg
aus diesem Terror verkauft.
Abb.: Foto, sw, vom Titelblatt HNA. "Fahrspass", 20. September 2019.
Orig. vom 1. Okt. 2019.
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