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Mit heute ist die Wien-Wahl als gerichtet.
Ein (bisserl ein) Rant:

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#wien2020

kurier.at/chronik/wien/w…
Erstaunlich wenige Parteien haben es diesmal geschafft, was ich vor allem auch der sehr kurzen Sammelfrist zuschreibe und der über allem drohenden Corona-Angst samt entsprechender Maßnahmen. Unterstützungserklärungen (UEs) zu bekommen, war dieses Mal eine Schinderei.

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Man hat ja als Bürgermeister ja schon immer gern die Zeit für das UEs Sammeln in den Hochsommer gelegt, allerdings hatte man meist zumindest den Anstand, die Sammelperiode länger zu halten, 2015 waren es etwa 2 Monate.

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Dieses Mal war es nur ein Monat und auch die Verlautbarung war so knapp, dass man kaum Zeit zur Vorbereitung hatte. Dazu eben Corona, dh generell weniger Leute auf den Straßen & die auch nicht unbedingt hochinteressiert dran, von wildfremden Personen angequatscht zu werden.

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Dazu noch die verpflichtende Maske, die wir alle heiß lieben, und ohne der eine UE Unterschrift am Magistrat nicht zu leisten war. Das war demokratiepolitisch schon eine richtige Sauerei und schlägt sich auch in den nun zugelassenen Antritten wieder.

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Dass zB ein Wandel nur in einem Bezirk antreten wird, ist eine herbe Niederlage. Generell schnitten alle Parteien sehr viel knapper oder schlechter ab, als das 2015 oder bei den NR-Wahlen der Fall war.

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Michael Ludwig hat hier durch eine Finte und völlig ohne Phantomschmerz der Demokratie einen Tiefschlag verpasst, nur um die Chancen seiner Partei zu erhöhen. Das ist mindestens ein kräftiges Pfui wert.

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Es gibt aber noch etwas anderes, und ich meine schlimmeres, was diese Wahl jetzt schon zeigt. Die erfolgreichste Partei dieser Vorausscheidung war die Bierpartei.

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Ein Satire-Projekt eines musikalischen und zugegeben lustigen Vollalkoholiker-Prolos, der sich anschickt, das demokratische System als das zu enttarnen, was es ist: Ein Witz.

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Und das ist trotz fehlendem Wahlprogramm, nennenswerten Web-Auftritt und fast gänzlich fehlender Berichterstattung gelungen und zwar indem jede*r UnterstützerIn ein Gratis-Bier im Austausch für eine UE verabreicht wurde. Welch ein Clou.

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Die UEs konnten in diversen Bars in Wien gegen die Milch des Vergessens eingetauscht werden und davon wurde reichlich Gebrauch gemacht.

Mal abgesehen davon, dass das eine blanke Verhöhnung unserer demokratischen Werte ist, war das auch sehr erfolgreich.

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Eine Partei, so groß und charmant wie ein Mobi-Klo, tritt nun Wien-weit an, wofür tausende Unterstützungserklärungen notwendig waren. Deutlich ernsthaftere Parteien hingegen schafften grade mal den Antritt in einigen wenigen Bezirken.

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Was sagt das über den Zustand unserer Demokratie aus, wenn eine zynische Wuchtl-Partie mit fragwürdigen Methoden den Antrittt mit Leichtigkeit schafft, ....

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... aber ernsthafte politische Parteien, die Jahre darauf verwendet haben, gscheite Programme zu schreiben und vor Ort aktiv etwas zum Besseren zu verändern, grade mal noch so mitdürfen?

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Eigentlich habe ich mich als politisch aktiver Mensch von Zynismus freizumachen versucht, weil er wirklich gar nichts ändert, außer einen selbst.

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Wenn ich aber sehe, dass reiner Zynismus sehr viel erfolgreicher ist, als verzehrende politische Arbeit, dann komm auch ich nicht umhin, dem Elektorat gegenüber zynisch zu werden.

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Mit anderen Worten: Wenn man mit einer Gratis-Hüsn mehr Menschen dafür begeistern kann, ihren verdammten Arsch von der Couch zu heben und es sie dann noch nicht mal stört, dass dieser scheinbar politische Akt auch noch absichtlich und per Design eine völlige Farce ist, ...

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...dann hat diese Stadt auch genau jene Politiker verdient, die das Volk ohnehin für zu blöd halten, um sich in den politischen Prozess einzumischen. Dann werden wir völlig zu Recht politisch entmündigt und nur ich war zu naiv und zu idealistisch, um das zu bemerken.

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Daher ein passendes Abschlusswort an all jene, die Politik mittlerweile als Gaudium verstehen, dem Wandlung sowieso niemals möglich sein wird:

Ja, aber auch wegen Leuten wie euch. Gehts scheißn.

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#wien2020
kaufe ein "o" zum also. Sorry.
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