Der Eigentümer des besetzten Hauses in der Ludwigstraße 71 (#luwi71) sprach mit der BILD. Die schreibt nun:
"Mit dem Bauamtsleiter der Stadt telefonierte er nach eigenen Angaben Freitagvormittag. „Man fragte mich, ob ich mein Haus nicht als #Wächterhaus
bild.de/regional/leipz…
"Mit dem Bauamtsleiter der Stadt telefonierte er nach eigenen Angaben Freitagvormittag. „Man fragte mich, ob ich mein Haus nicht als #Wächterhaus
bild.de/regional/leipz…
freigeben wolle. Ich hätte auch eine #Sanierungspflicht und so ein #Leerstand werde nicht länger geduldet“, sagte er entsetzt, „Das Haus gehört mir. Es ist meine Freiheit zu entscheiden, was ich damit mache. Ich bin der Leidtragende dieser Sauerei.“
Da das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege (ABD) mit Kathrin Rödiger eine Amtsleiterin und das Stadtplanungsamt (SPA) nur einen amtierenden Amtsleiter hat und aufgrund der Nachrichten der letzten Tage sprach er sicherlich mit Dr. Frank Amey, Amtsleiter des Amtes für Wohnungsbau
und Stadterneuerung (AWS).
Die unterschiedlichen Berichte sind nicht ohne Widersprüche, aber laut Aussagen von Zuhörer_innen war Dr. Frank Amey am Dienstag vor dem Haus, sprach mit den Besetzer_innen und soll eine Rolle als "Mediator" und "Briefkasten" angeboten haben.
Der Rechtsanwalt, ex-FDP-Stadrat und Präsident von Haus & Grund Sachsen e.V. René Hobusch hatte die Politik davor gewarnt, "sich mit den Hausbesetzern gemein zu machen". "Sonst ist der Rechtsstaat Geschichte", sagt er.
lvz.de/Leipzig/Lokale…
lvz.de/Leipzig/Lokale…
In einem gestern erschienenen Interview mit der LVZ erläuterte Hobusch, "wie sich der Konflikt lösen ließe":
"Aber anstatt zu besetzen, sollte man damit auf die Eigentümer zugehen und gucken, ob es Bereitschaft zur Vermietung, Verpachtung oder zum Verkauf gibt.
"Aber anstatt zu besetzen, sollte man damit auf die Eigentümer zugehen und gucken, ob es Bereitschaft zur Vermietung, Verpachtung oder zum Verkauf gibt.
Als Verband sind wir hier durchaus auch vermittelnd tätig. ... Die nachhaltigste Variante wäre es, das Objekt als Eigentümergemeinschaft zu kaufen. Hier ist das #NetzwerkLeipzigerFreiheit mit vielen Beratungsangeboten und Kontakten im Hintergrund sehr aktiv. Wenn es nicht nur
um das Symbol der Besetzung geht, dann ist das sicher ein wichtiger Ansprechpartner. Aber es braucht die Bereitschaft des Eigentümers. Das ist die Grundvoraussetzung. ... ."
Recht bemerkenswert sind auch diese Äußerungen des Rechtsanwaltes und ex-Stadtrates:
"Übrigens: Selbst bei der stadteigenen LWB stehen Wohnungen unsaniert leer. Warum werden diese Häuser nicht besetzt? Dort wäre der politische Einfluss viel größer."
"Übrigens: Selbst bei der stadteigenen LWB stehen Wohnungen unsaniert leer. Warum werden diese Häuser nicht besetzt? Dort wäre der politische Einfluss viel größer."
René Hobusch stellt ja nur Fragen. In dem Zusammenhang kurz zu den Zahlen:
Die kommunale LWB hatte nach eigenen Angaben Ende 2019 insg. 1.514 leerstehende Wohnungen, davon
- 1.274 Wohnungen zum vermietbaren Kernbestand (3,8 % Leerstand) und
- 240 im unsanierten Kernbestand bzw. Kernbestand mit Sanierungsplanung (überwiegend nicht marktaktiv, 14,8 %).
- 1.274 Wohnungen zum vermietbaren Kernbestand (3,8 % Leerstand) und
- 240 im unsanierten Kernbestand bzw. Kernbestand mit Sanierungsplanung (überwiegend nicht marktaktiv, 14,8 %).
Komplett leerstehende Häuser hat die LWB nur wenige, fast immer sind in den un- oder teilsanierten Häusern im Kernbestand mit Sanierungsplanung noch einzelne Wohnungen bewohnt, da die Häuser allmählich leergezogen werden.
Diese un- oder teilsanierten Häuser der LWB mit hohen Leerstandsraten liegen häufig in der Südvorstadt und Connewitz. Der Leerstand bei den unsanierten Wohnungen im Stadtbezirk Süd belief sich im Frühjahr 2019 auf 135 Wohneinheiten:
ratsinfo.leipzig.de/bi/to020.asp?T…
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In #Connewitz und #Südvorstadt gibt es einen Gesamtbestand von rund 25.000 Wohnungen, davon gehören 5 % der LWB. Dies sind ca. 1250 Wohnungen, von denen etwa 900 saniert, 150 teilsaniert und 250 unsaniert sind.
Laut Antwort auf die Anfrage VI-F-02826-AW-01 von Stadträtin @luna_le sollen in Leipzig-Connewitz und in der Südvorstadt bis 2022 340 Wohneinheiten saniert werden.
Mit Stand Februar 2018 wurde die Sanierung der Richard-Lehmann-Straße 39-43 angegangen.
Mit Stand Februar 2018 wurde die Sanierung der Richard-Lehmann-Straße 39-43 angegangen.
"Der Fragestellerin ist bekannt, dass es bereits Planungen in Bezug auf die Häuser in der Teichstraße 17/19 sowie Mühlholzgasse 44, 46, 48 gibt."
ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?V…
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Antwort des Dezernats Stadtentwicklung und Bau auf die Anfrage der Stadträtin Juliane Nagel (@luna_le) von Anfang 2018 zum "Stand der Sanierung und Umgang mit Mieter*innen von LWB-Objekten in Connewitz und der Südvorstadt"
Vorlage - VI-F-05488-AW-01
ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?V…
Vorlage - VI-F-05488-AW-01
ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?V…
"Bei den im Süden zu sanierenden Beständen handelt es sich um ca. 340 von insgesamt 3.218 hier von der LWB gehaltenen Wohnungen ... Der Leerstand liegt in den betroffenen Objekten aufgrund der mangelhaften Gebäudesubstanz im Schnitt bei etwa 50 %."
Schriftliche Antwort des Dezernat Stadtentwicklung und Bau zur Anfrage der Stadträtin Jule Nagel zur "Sanierung von LWB-Objekten in Leipzig-Connewitz und in der Südvorstadt" 2016
Vorlage - VI-F-02826-AW-01
ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?V…
Vorlage - VI-F-02826-AW-01
ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?V…
Mit der aktuell laufenden Übertragung des städtischen Wohnungsbestandes an die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH und die Saatzucht Plaußig Grundstücksgesellschaft mbH kommen einige neue Gebäude mit leerstehenden Wohnungen hinzu.
ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?V…
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Vollständig unvermietet sind zwei Häuser in Volkmarsdorf und drei zusammenstehende Häuser in Mölkau. Ein leerstehendes Haus in Kleinwiederitzsch geht an die Saatzucht Plaußig Grundstücksgesellschaft mbH.
Bei diesen Häusern wird aktuell geprüft, welche der zu übertragenden Immobilien (max. 5) für eine #Konzeptvergabe (entsprechend DS 8052) im Erbbaurecht für kooperatives und bezahlbares Wohnen gemäß Punkt 1 geeignet sind.
ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?V…
ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?V…
Zurück zu den leerstehenden Wohnungen in Leipzig. Die neun großen Genossenschaften im VSWG hatten Ende 2019 einen Leerstand von 3.788 WE (7,1 %), davon 1.409 (2,6 %) wegen mangelnder Nachfrage und 1.729 WE (3,2 %) wegen "sonstigen Leerstandsformen".
650 Genossenschaftswohnungen (1,2 %) stehen wegen "geplanter Instandhaltung/Modernisierung" leer. Dabei handelt es sich überwiegend (ca. 500) um kleinere und größere Wohnanlagen der #VLWeG, die bis 2024 revitalisiert werden sollen (Thread zu Leerstand).
Die Gesamtzahl der leerstehenden Wohnungen in Leipzig ist Gegenstand einer schon länger anhaltenden Debatte, wobei v.a. die großen Genossenschaften die Zahlen der @StadtLeipzig und unabhängiger Studien immer wieder anzweifeln.
Die im Juli 2019 veröffentlichte Studie "Untersuchung der Zweckentfremdung von Wohnraum in Leipzig - Endbericht" von "Quaestio - Forschung und Beratung, Bonn" kam auf einen Leerstand von 12.000-12.500 Wohnungen und eine Leerstandsquote von 3,7 %. Hierzu:
Laut einer Stichprobe befindet sich ca. ein Viertel der leerstehenden Wohnungen in vollständig leerstehenden Mehrfamilienhäusern. Das wären etwa 3000 Wohnungen und bei ca. 6 bis 10 Wohnungen pro Haus 300 bis 500 komplett leerstehende Mehrfamilienhäuser.
Mehrfamilienhäuser, in denen mehrere Wohnungen leerstehen, konzentrieren sich in den #Großwohnsiedlungen in #Grünau und #Paunsdorf sowie in den Ortsteilen Gohlis-Mitte und Eutritzsch (darunter mehrere der oben genannten Häuser der VLW eG):
Die von Quaestio - Forschung und Beratung (Bonn) erhobenen
Leerstandszahlen für Anfang 2019
insges. 12.000-12.500 WE (3,7 %), davon
ca. 5.000 WE (1,5 %) Fluktuationsreserve,
ca. 3.000 WE (0,9 %) in komplett leerstehenden Gebäuden und
ca. 4.000 WE (1,2 %) kurzfristig aktivierbar
Leerstandszahlen für Anfang 2019
insges. 12.000-12.500 WE (3,7 %), davon
ca. 5.000 WE (1,5 %) Fluktuationsreserve,
ca. 3.000 WE (0,9 %) in komplett leerstehenden Gebäuden und
ca. 4.000 WE (1,2 %) kurzfristig aktivierbar
liegen nahe an den Daten der kommunalen Statistik für Ende 2017:
insges. ca. 13.500 bis 14.000 WE (4 %), davon
< 6.700 WE (unter 2 %) marktaktiv und
ca. 7.000 (2 %) nicht marktaktiv
Sie gehen zum Teil auf die gleichen Datengrundlagen (Register) zurück.
insges. ca. 13.500 bis 14.000 WE (4 %), davon
< 6.700 WE (unter 2 %) marktaktiv und
ca. 7.000 (2 %) nicht marktaktiv
Sie gehen zum Teil auf die gleichen Datengrundlagen (Register) zurück.
Damit entfielen Ende 2018/Anfang 2019 5.392 leerstehende Wohnungen - etwa jeweils 2.700 marktaktiv und nicht marktaktiv - auf die LWB und die neun großen Wohnungsgenossenschaften und entsprechend etwa 7.000 leerstehende Wohnungen auf private Eigentümer.
Die etwa 300 bis 500 komplett leerstehenden Mehrfamilienhäuser sind dabei bis auf wenige Ausnahmen in privater Hand. Ein größerer Teil gehört Bauträgern, die die Häuser erworben haben & fast immer den Verkauf als Eigentumswohnungen und Sanierung mit gehobener Ausstattung planen.
Die ca. 3000 Wohnungen in komplett leerstehenden Mehrfamilienhäusern gehören damit zum allergrößten Teil zu den ca. 210.000 Mietwohnungen privater Eigentümer_innen, davon über 20.000 von großen, häufig börsennotierten Wohnungsunternehmen. Thread:
