Präventionsforschung und Epidemiologie.
Vielleicht habe Leipzig bisher einfach Glück gehabt, mutmaßt Zeeb. Und auch sein Fachkollege, der Jenaer Epidemiologie-Professor André Scherag, spricht von einer Momentaufnahme, die man nicht überbewerten solle. Die Gründe seien vielfältig:
"Wir hätten gerne immer möglichst einfache Erklärungen für diese Phänomene. Aber diese Phänomene, wie wir sie beobachten, die setzen sich halt multikausal zusammen."
Der Inzidenzwert steigt der Stadt zufolge nach auch in Leipzig. Zuletzt um 3,8 im Vergleich zum Vortag auf 17,6.
Richtige Hotspots gebe es aber keine, es seien einzelne Fälle über die Stadt verteilt.
Das spricht für eine These von Leibniz-Professor Zeeb. Ein Grund könne sein, dass es insgesamt bisher relativ wenige Infektionen sozusagen als Basis in Leipzig gebe. Damit könne eine Community-
Ausbreitung, wie sie in anderen Städten stattfinde, nicht so schnell an Geschwindigkeit aufnehmen. Ob das länger so bleibe, wage Zeeb aber zu bezweifeln.
Das heißt also, die Infizierten übertragen das Virus womöglich noch nicht so unkontrolliert an Freunde, Familie oder Arbeits-
kollegen, die es dann wiederum an ihre Sozialkontakte weitergeben.
Doch schon ein Superspreader-Ereignis könne reichen, um die Zahlen in die Höhe schnellen zu lassen, erläutert der Jenaer Epidemiologe Scherag. Vielleicht trügen die Menschen in Leipzig ihre Masken aber auch
disziplinierter als die auf dem Land. Der Netto-Effekt der Maske greife im Prinzip nur dann, wenn sehr, sehr viele sich einfach daran hielten, sagt Scherag. "Und wenn ich in meiner Community, in meinem Dorf, in meinem Ort sehe, dass sich da alle Leute nicht dran halten und man im
Prinzip so weiter macht und sich ein Stück weit damit abfindet, dass alles nicht so schlimm sein wird, dann hat man am Ende das dicke Ende", erklärt Scherag.
Woran die geringeren Neuinfektionen in Leipzig also liegen oder ob einfach eine große Portion Glück im Spiel ist, lässt sich letztlich nicht wirklich sagen. ... ."
"Leipzig ist Sachsens größte Metropole – dennoch findet das Corona-Virus dort bisher nicht so stark Verbreitung wie im Rest des Freistaats. Woran liegt das? Die LVZ hat fünf Thesen gesammelt, warum die Messestadt der Pandemie bisher trotzen kann. ... lvz.de/Leipzig/Lokale…
Theorie I: Der Altersvorteil: Dank des ... Zuzugs ist Leipzig zuletzt immer jünger geworden (Altersdurchschnitt 42,3 Jahre). Weil das Virus bei älteren Menschen eher zu Erkrankungen führt, bleibt es unter Jüngeren häufiger unentdeckt. „Dass die Lage bisher in Leipzig anders ist,
hat einerseits sicher damit zu tun, dass Leipzig eine jüngere Stadt ist“, sagt auch Köpping. Allerdings erklärt die These nicht, warum beispielsweise auch Dresden stärker betroffen ist. Dort und in Chemnitz spiele wahrscheinlich die Nähe zur tschechischen Grenze auch eine Rolle.
Theorie II: Kaum Grenzverkehr: Tschechien wurde schon vor Wochen mit Wucht von der zweiten Welle getroffen. Vor allem in den südlichen Landkreisen Sachsens gibt es berufsbedingt, aber auch privat jede Menge Grenzverkehr. „Zum Teil hatten wir in Chemnitz und Dresden auch Fälle
von Menschen, die beispielsweise auf Kur in Tschechien waren und die jetzt nach der Rückkehr krank geworden sind“, sagt Ministerin Köpping.
Theorie III: Die Lage ist unter Kontrolle: Professor Markus Scholz: „Leipzig war es zeitweise gelungen, die Epidemie komplett zu eradizieren.“ Danach gab es dann einige Fälle von infizierten Reiserückkehrern, die aber offenbar rechtzeitig entdeckt und isoliert werden konnten.
„Das erklärt den geringeren Anstieg im Vergleich mit anderen Bundesländern, die eine kontinuierliche Aktivität und Ausbrüche über den Sommer zeigten“, so der Forscher. Gelingt die Isolation, könne die Pandemie eingedämmt werden, sagt auch Martina Menge-Buhk (Stadt Leipzig).
„Nach wie vor funktioniert die Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt gut, obwohl die Lage aufgrund der nun auch in Leipzig steigenden Zahlen angespannt ist.“
These IV: Es wird weniger getestet: Die LVZ erreichen immer wieder Hinweise von Lesern, die behaupten: Ohne Symptome kann man sich in Leipzig nur schwer testen lassen. Seit 15. Oktober soll dies eigentlich generell auch bei niedergelassenen Ärzten gehen.
Konkrete Belege, dass in Leipzig weniger als in anderen Kreise getestet wird, gibt es zumindest (noch) nicht. Laut Kassenärztlicher Vereinigung werden vergleichende Daten nur quartalsweise erhoben.
These V: Leipziger sind solidarischer: Proteste gegen Corona-Verordnungen sind in Sachsen keine Randerscheinung. So sorgten „Maskenverweigerer“ schon überall im Freistaat für Aufsehen – nicht nur an der B96 (Landkreis Bautzen), in Pirna, Aue und Chemnitz, sondern auch in Leipzig.
Dennoch scheint die Mund-Nase-Maske als Indikator für ernst genommenen Corona-Schutz gefühlt immer seltener zu werden,je weiter südlich man in Sachsen kommt. Objektive Belege für diesen Eindruck gibt es allerdings nicht. Seit Donnerstag passt zumindest eine neue Studie zur These:
Junge Menschen halten sich überwiegend an Corona-Maßnahmen und sind sich ihrer Verantwortung bewusst, so Forscher im Auftrag der Tui-Stiftung. Angesichts dessen, dass die Leipziger nicht nur deutlich jünger sind (siehe These I), sondern vielleicht auch etwas solidarischer
auftreten, hatte das Virus dort bisher vielleicht einfach geringere Chancen auf Verbreitung als anderswo in Sachsen. ... ."
Leipzig: 23 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner_innen in den letzten sieben Tagen. Die anderen beiden kreisfreien Städte und Landkreise in Sachsen haben mittlerweile eine 7-Tage-Inzidenz von (knapp unter) 50 bis hin zu 156 im Erzgebirgskreis.
Als ich gerade etwas über Bill Bishops #BigSort vertwitterte fand ich auch diese interessante Abbildung wieder, die sich möglicherweise auch mit einigen Abstrichen auf Leipzig und die Landkreise in Sachsen übertragen übertragen läßt:
Wie bitte? Andersrum wird wohl eher ein Schuh draus. Die politische Einstellung beeinflusst die Entscheidung für oder gegen einen Wohnort bzw. eine Nachbar_innenschaft zusammen mit den damit verbundenen Infrastrukturen zumindest mit.
"Für die Studie haben Forscher der University of Maryland und der Washington University in St. Louis Umfragedaten des Meinungsforschungsinstituts Gallup analysiert. Diese stammen aus den Jahren 2003 bis 2018 und enthalten eine Reihe von biografischen Daten (etwa Wohnort, Alter,
Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Religion und Bildung) sowie die parteipolitische Präferenz (demokratisch, republikanisch, unabhängig) der Befragten.
Oh, ein wunderschönes neues Autobahnkreuz am anderen Ende meiner Straße. Das wird den Verkehr hier bestimmt ganz stark entlasten, so wie es vor ca. 20 Jahren schon mal geplant worden ist. Und solche Planungen werden ja auch nicht schlechter mit der Zeit. #Autostadt
Aktuell sind die beiden Georg-Schwarz-Brücken gefährlich schmal. Das geht natürlich nicht mehr in einer richtigen Großstadt - wie den glanzvollen 1970er Jahren.
Nicht nur platzsparend und modern, nein, besonders preiswert ist es auch noch: "Kostenpunkt laut Verkehrsamt 50 Millionen Euro. Wie bei solchen Projekten üblich, muss man wohl eher von 60 bis 70 Millionen Euro ausgehen." oekoloewe.de/nachhaltige-mo…
"Fachkräfte, die zu unserem #Kulturkreis passen." @MPKretschmer gibt mal wieder eine Lektion in Rassenlehre.
Eine Frage bleibt noch: Wenn Leipzig nicht mehr zum sächsischen Kulturkreis passt, kann es da erstens ausscheiden und sich zweitens seine Zuwander_innen selbst aussuchen?
Uuups, das sind ja sogar zwei Fragen, die noch bleiben.
Und noch ein Nachtrag: Selbstverständlich eine Lektion in #Kulturkreislehre (nach Leo Frobenius), nicht in Rassenlehre (nach Arthur de Gobineau und anderen). Also ein komplett anderes, sehr modernes Konzept.
Was ist eigentlich los auf den #Leipzig'er Wohnungsmarkt? Weil sich gerade Anfragen häufen und das Interesse an der Frage viel größer ist als in den letzten Monaten und Jahren und weil ich es sowie mal für mich sortieren muss - ein Thread der Threads. Gerne ergänzen! #WoPoLE
Mehrere unterschiedliche Untersuchungen haben ergeben, dass die #Angebotsmieten im stadtweiten Durchschnitt in den vier bzw. fünf Jahren von 2014 bis 2017/2018 um 25 bis 30 % gestiegen sind.
Laut @statista_com betrug die durchschnittliche Angebotsmiete für eine 60 bis 80 m² große Wohnung im vierten Quartal 2014 5,24 Euro/m² und im vierten Quartal 2018 6,60 Euro/m². Das ist eine Steigerung um 26 %!
freigeben wolle. Ich hätte auch eine #Sanierungspflicht und so ein #Leerstand werde nicht länger geduldet“, sagte er entsetzt, „Das Haus gehört mir. Es ist meine Freiheit zu entscheiden, was ich damit mache. Ich bin der Leidtragende dieser Sauerei.“
Da das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege (ABD) mit Kathrin Rödiger eine Amtsleiterin und das Stadtplanungsamt (SPA) nur einen amtierenden Amtsleiter hat und aufgrund der Nachrichten der letzten Tage sprach er sicherlich mit Dr. Frank Amey, Amtsleiter des Amtes für Wohnungsbau
@GeraldSwarat@JustinKadi Mal ein wenig weiter weg geguckt: In Japan hat Homeoffice noch einen anderen Nebeneffekt: Viele Menschen ziehen aus der hektischen Stadt auf das ruhige Land. Ländliche Gebiete profitieren von Firmen, die Homeoffice einführen.