Thread by @brodnig

Ich mach jetzt mal einen Thread, mit welcher Aggression ExpertInnen, Behörden & alle jene, die ernst über #COVID19 sprechen, konfrontiert sind

Gerne auch weitere Infos ergänzen!

Beginnen wir mit den Corona-Demos, wo seit Monaten aggressive Botschaften wie diese zu sehen sind

Wie gerade vorher gepostet: Seit Monaten erleben Mitarbeiter*innen des RKI Drohungen & Beleidigungen welt.de/politik/deutsc…

In der Nacht wurden Brandsätze gegen RKI geworfen - was der Hintergrund dieser Attacke ist, muss wohlgemerkt noch ermittelt werden spiegel.de/panorama/rober…

Dieses Bild ist besonders krass: Es zeigt eine erhängte Schaufenster-Puppe, darauf wurde auch das Wort "Covid Presse" angebracht

Das ist meines Erachtens keine Form von politischem Protest: Das ist eine Bedrohung der freien Presse

Bild von @benjamin_piel

https://twitter.com/benjamin_piel/status/1320028502595375109?fbclid=IwAR0xR2_LSVAabuvUov-mcGVGEXeJad_U6twRiceJ3WVZqkdVGA_v8p93A5U

Online müssen Journalist*innen selbst bei harmlosen Recherchen mit Wut rechnen. Hier das Beispiel der Redakteurin @vdolna, die sich erlaubte, auf der Intensivstation nachzufragen, welchen Arbeitsaufwand eine steigende Anzahl von Covid-Patient*innen macht

https://twitter.com/vdolna/status/1317767325232357377

Was ich so krass finde: Die Aggression trifft oft Menschen, die einfach nur ihren Job machen - die zum Beispiel über das Virus aufklären (wie das RKI) oder die am Virus forschen (wie @c_drosten oder @CiesekSandra)

Als ich in Berlin auf der Coronademo war, habe ich wütende Plakate gesehen: Neben jenem oben, wo ein Galgen aufgemalt war, wurde zB nicht nur die Inhaftierung von Politiker*innen, sondern auch die Inhaftierung von Virologe Christian Drosten oder RKI-Chef Lothar Wieler gefordert

Ich persönlich glaube, solche Botschaften sind nicht harmlos: Hier wird die Inhaftierung von Menschen gefordert, nachdem sie unerwünschte wissenschaftliche Daten liefern

Mein Eindruck ist: Nun, wo die Infektionszahlen wieder in die Höhe schießen, wird die Stimmung umso gereizter

Dass Leute unglücklich sind mit den Maßnahmen (womöglich auch unglücklich sind mit härteren Maßnahmen, die bevorstehen können), kann ich auf einer menschlichen Ebene nachvollziehen. Ich verstehe: Die Situation belastet Menschen,nur die Frage ist: Wie lebt man diese Belastung aus?

Und es sind nicht nur prominente oder einflussreiche Personen, die extreme Aggressionen bis hin zur Gewalt erleben – man muss sich mal all die Vorfälle vor Augen führen, wo Gastronomiepersonal, Öffi-LenkerInnen oder einfach Passanten Gewalt erlebten mdr.de/sachsen-anhalt…

Auch ein wichtiger Hinweis von @ismagut_: Auch im Bereich Schule erleben LehrerInnen belastende Situationen - etwa wenn selbsternannte "Querdenker" vor der Schule aufmarschieren

https://twitter.com/immer_bereit/status/1318807460174581762

Bitte gern weitere Hinweise posten! Ich glaube, eine simple Antwort gibt es auf die angespannte Situation nicht - außer dass wir darauf pochen müssen, dass Gewalt (dazu zähle ich auch Bedrohung) keine zulässige Form des Protests ist. Und diese rote Linie wird zu oft überschritten