Einige nächtliche persönliche Gedanken über die US-Wahlen am Dienstag, bei denen sich nicht nur die nähere Zukunft der USA entscheidet, sondern auch die Frage, ob sich das Gift des Trumpismus immer weiter in die demokratischen Gesellschaften frisst. Ein Thread mit Überlänge. ⬇️
(Na, das hat Ihnen gerade noch gefehlt! Noch so eine oberschenkellange Predigt über die Wahlen ausgerechnet von dem Typen, der schon 2016 erklären konnte, warum Hillary Clinton gar nicht verlieren kann? Tja, aber warum soll es für Sie weniger quälend sein als für mich?)
Wenn ich auf die letzten Tage, Wochen, Monate, Jahre dieser erschöpfenden Trump-Präsidentschaft (ob es eine weitere geben wird, werden wir hoffentlich bald wissen) und auf die anstehende Wahl blicke, dann betrachte ich diese shit show auf drei verschiedene Arten.
Der erste Blick: Wir schauen auf das, was Trump und seine Leute sagen und tun, man kann ja gar nicht anders. Wir hören, sehen, interpretieren das, was geschieht, und wir reagieren darauf menschlich: empört, angewidert, belustigt, fassungslos, verzweifelt, sarkastisch, gestresst.
Uns stresst das, weil wir sehen, dass Trumpismus (und Foxismus) keine Phänomene sind, die auf die USA beschränkt bleiben. Wie ein Gift sickert dieser anstandslose Kult der Hetze und Verachtung überall in der Welt in die Gesellschaften ein, mutiert und entwickelt sich weiter.
Wir nehmen das persönlich. Es macht uns Angst. Daher wollen wir sehen, wie der Trumpismus in seinem Heimatland seine verdiente Abreibung bekommt, damit der morbus trump, der sich durch die Welt frisst, eingedämmt werden kann. Ohne die Wahlen am Dienstag kann das nicht gelingen.
(Ich weiß, biologistische Metaphern sollte man unbedingt vermeiden, aber mir fällt gerade nichts treffenderes ein, es ist spät und ich will hier vorankommen.)
Das bringt mich zur zweiten Sichtweise, die mir vor vielen Jahren beigebracht und antrainiert wurde: Das Geschehen nicht nur danach zu beurteilen, ob es gut ist oder schlecht, ob es empört oder inspiriert, sondern auch danach, was es politisch bewirkt. Ob es wahlentscheidend ist.
Wie bewegen sich die Zahlen? Welche Worte, Taten, Ereignisse sind dazu geeignet, die Wahldynamik zu Gunsten von Trump oder Biden zu verändern? Wie kann man Ereignisse wahlentscheidend machen oder entschärfen? Man kann diese Sicht zynisch nennen — oder ergebnisorientiert.
Manche Ereignisse, die uns auf den ersten Blick bedeutsam und groß erscheinen, die uns empören, sind auf diesen zweiten Blick non-events. Das bedeutet nicht, dass unsere Empörung darüber unnötig ist: Wir sind Menschen, Staatsbürger:innen. Die Dinge dürfen uns nicht egal werden.
Aber wenn ich mit dieser zweiten Sicht auf das bisherige politische Jahr in den USA schaue (und ich tue das jeden verdammten Tag), dann befindet sich der dortige Wahlkampf seit Monaten in einem brüllenden, stampfenden, tobenden, knirschenden, rasenden Stillstand.
Es ist absurd: Einerseits geschehen die irrwitzigsten Dinge, die uns fassungslos machen, in einer Geballtheit, wie wir sie nie noch erlebt haben. Ereignisse, die früher ganze Präsidentschaften definiert hätten, werden innerhalb eines 48-Stunden-Zyklus nahezu irrelevant.
Und dennoch sind die Auswirkungen dieser Kakophonie auf die politische Stimmung minimal. Schauen wir auf die Zahlen, dann ist es, als würden wir seit elf Monaten im Schaukelstuhl wippend versonnen den vorbeiwehenden Tumbleweeds nachblicken, während die orange Sonne untergeht.
(Ja, ich kenne den Einwand: Vor vier Jahren sei das auch so gewesen. Aber das stimmt nicht. Vor vier Jahren sahen wir ein Rennen, das gegen Ende hin entgegen jeder Vernunft immer knapper wurde, aber wir haben die Dynamik unterschätzt. Darüber habe ich kürzlich herumlamentiert.)
Die Primaries hatten noch nicht einmal begonnen, als die ersten Umfragen die Aussichten u.a. einer fiktiven Biden-Kandidatur gegen Trump ausloteten. Solche Umfragen sind normalerweise weitgehend wertlos, weil gemeinhin viel passiert in einem Wahlkampf. Und erst recht in diesem!
Aber: Die Indikatoren (Wahlabsicht, Zustimmung, Beliebtheit &c.) schwanken seither ein wenig hin und her, wie sie es immer tun, aber sie verändern sich nicht grundlegend. Egal, was passiert, wieviel passiert und wie schrecklich es ist: Die Leute haben sich ihre Meinung gebildet.
Im Laufe des Jahres haben sich die Meinungen augenscheinlich verfestigt, aber kaum verändert, bloß die Unentschlossenen haben sich nach und nach entschieden und das Bild minimal verändert. Tendenz: Die Hardcore-MAGA-Jünger:innen stehen in Treue fest, der Rest wendet sich ab.
Covid? Steuern? SCOTUS? Suckers & losers? Das alles veränderte das Bild nicht mehr. Trump hat seine voter coalition, die ihn vor vier Jahren zum Sieg reichte, zersprengt und konzentriert sich nur auf ihren harten Kern, weil der ihm am lautesten zujubelt.
Dieser harte Kern ist groß, aus unserer Sicht sogar irrwitzig und vor allem beängstigend groß. Aber er allein dürfte für einen Wahlsieg nicht ausreichen.
(Ich dachte, der Tod von RBG und die SCOTUS-Neubesetzung könnten so ein Game Changer werden, eine September Surprise. Ich war ernsthaft in Panik. Aber auch hier galt: Das Ereignis konsolidierte die beiden Lager weiter, aber nichts geriet ins Rutschen. Ich legte mich wieder hin.)
Hat Trump deshalb die Wahl also schon verloren? Nein. Es sind Szenarien denkbar, in denen er die Wahl gewinnt. Sie sind unwahrscheinlich, und sie sind noch unwahrscheinlicher als 2016. Ausgeschlossen ist ein Trump-Sieg dennoch nicht.
Auch hier gibt es wieder verschiedene Arten, um auf die Wahrscheinlichkeiten zu schauen. Betrachten wir die Electoral-College-Karte und schieben die Wahlleute der einzelnen Staaten zwischen den Lagern hin und her, erkennen wir schnell strategische Pfade für Trump.
Aber wie will er dafür innerhalb der entscheidenden Swing States die notwendigen Mehrheiten finden? Betrachten wir die Dynamik in den demographischen Gruppen, ist nur schwer vorstellbar, wie Trump hier noch mehrheitsfähige Voter Coalitions zusammenzimmern will. Wir werden sehen.
Die letzten Unentschlossenen suchen sich nun ihr Zuhause, wovon Biden derzeit stärker zu profitieren scheint als Trump; seine Zahlen werden jedenfalls nicht schlechter in diesen letzten Tagen, aber zu viel sollte man hier nicht hineininterpretieren.
Third Party Support ist niedrig. Bei weißen Wähler:innen blutet Trump weiter aus. Frauen und Senioren laufen ihm davon. Bei Hispanics wiederum könnten die Demokraten möglicherweise schlechter abschneiden als erwartet, insbesondere bei jungen Cuban Americans in Florida.
Nun kommt es auf den Turnout der einzelnen Wähler:innengruppen an. Der ist schwieriger zu prognostizieren als party affiliation oder job approval zu beziffern. Die sich abzeichnende Rekordwahlbeteiligung mag ein Indikator pro Biden sein, aber das kann auch täuschen.
Was mich wirklich überrascht hat, ist das Ausmaß des Chaos in der Trump-Kampagne. Ich gebe zu, auch ich habe mich zwischendurch von dem selbstgewissen Death-Star-Gequatsche blenden lassen.
Keine funktionierende, konsistente, kohärente Strategie. Gescheitert und gedemütigt beim Versuch, den Gegenspieler zu definieren. Trial-and-error-Messaging. Die durchaus bestehenden Chancen, neue Wählerinnen zu gewinnen, achtlos liegengelassen. Alles Geld vorzeitig verbrannt.
Aber wenn Trumpismus bedeutet, Ideologie und Verachtung an die Stelle von Kompetenz und Strategie zu setzen, dann erklärt das nicht nur die Politik der Trump-Regierung, sondern auch die Art und Weise, wie in Trump World Wahlkampf geführt wird:
Kontrafaktisch, ohne Bindung an die Realität, geleitet vom Glauben an eine sich selbsterfüllende Prophezeiung, wenn sie nur laut dröhnt. Und der Versuch, nicht eine Partei, sondern eine Familie zu attackieren, verrät viel über die Ängste und Befürchtungen in der Trump-Familie.
Was Trump gerade spielt, ist Politics of Subtraction: Er beschallt und beglückt eine Basis, die für einen Wahlsieg nicht ausreicht, und vergrault dabei einen Teil seiner Wähler:innen von 2016. Er verschärft den Ton, um diese Dynamik umzudrehen, aber verstärkt sie dadurch weiter.
Die Chancen stehen daher gut für Biden. Das politische System in den USA erfordert von den Demokraten aus verschiedenen Gründen eine gewisse Überperformance, um wirklich die notwendigen Siege zu realisieren, aber die Chancen dafür stehen diesmal nicht schlecht.
Das Verrückte in diesem Jahr ist, dass die Chancen der Demokraten, die Wahl zu gewinnen, trotzdem nicht gleichbedeutend sind mit ihren Chancen, am Ende auch den Präsidenten zu stellen und so den Machtwechsel sicherzustellen. Das könnte der eigentliche Skandal von 2020 werden.
Schon 2016 verlor Trump das Popular Vote, erhielt 2,9 Mio. Stimmen weniger als Clinton. Aber er sicherte sich genügend Stimmen an den richtigen Orten für die nötigen Electoral Votes. Es ist gut denkbar, dass er sich diese EVs in diesem Jahr nicht an der Wahlurne sichern kann.
Das wäre der dritte Blick, mit dem man auf diese Wahlen schauen muss. Ein Blick, den wir alle noch nicht ausreichend geübt haben. Wir kennen zwar mittlerweile viele Mechanismen von Electoral Engineering, Voter Suppression, Voter Disenfranchisement und Election Litigation.
Also Techniken und Tricks der Macht, mit denen man insbesondere im Vorhinein ein genehmes Wahlergebnis sicherzustellen versucht. Hinzukommen könnten weitere Mechanismen, mit denen Wahlergebnisse nachträglich umgedeutet und umgedreht werden sollen. Manufacturing majorities.
Falls Trump erneut genug EVs gewinnt, dann möglicherweise nicht an der Wahlurne, sondern drumherum: vor den Gerichten, in den Bundesstaaten-Parlamenten, mit einem bestimmten Gouverneur, mit Gewalt, provoziertem Chaos und Verschwörungstheorien.
Man verlagert die Entscheidung aus den Wahllokalen und den Wahlvorständen hinaus auf die Straße, in die Medien und vor allem vor die in den letzten vier Jahren mit MAGA-genehmen Richter:innen druckbetankten Gerichte. Letzter Neuzugang: Amy Comey Barrett am SCOTUS.
Schon einmal, im Jahr 2000, hat der Oberste Gerichtshof einen Nachzählungsvorgang gestoppt und so dem letzten republikanischen Präsidenten vor Trump ins Amt geholfen. Ein vergleichbar folgenreiches Szenario könnte wieder entstehen oder hergestellt werden.
Ganz zu schweigen von Fragen wie: Wer benennt eigentlich die berüchtigten Wahlleute des Electoral College und schickt sie mit welchem Wahlauftrag versehen nach Washington? Da gibt es Fragen, die bislang nicht höchstrichterlich entschieden wurden, weil sie sich nicht stellten.
Beide Partei- und Wahlkampforganisationen wenden bereits enorme Summen auf, um sich für diese bevorstehenden juristischen Kämpfe zu wappnen. Dass auch die Gerichte sich vorbereiten, dafür gibt es Anzeichen, auch schon vor der SCOTUS-Vakanz nach RBGs Tod.
Dass man eine Wahl gewinnen und dennoch verlieren kann, das haben die Demokraten 2000 und 2016 erfahren. Die Spielfelder, auf denen man eine Wahl verlieren kann, könnten sich erheblich 2020 erweitern. Das wäre dann das wahre Erbe des Trumpismus.
Wird es so weit kommen? Wie weit wird Trump World gehen, um einen Wahlsieg trotz gegenteiligen Wähler:innenvotums herzustellen? Das wird vermutlich von einer Chancen-Risiko-Analyse rund um den Wahltag abhängen und der Frage, womit man durchzukommen glaubt und womit nicht.
Der Wahlkampf in diesem aufwühlenden Jahr mag langweilig gewesen sein, zumindest was den Blick auf die Zahlen betrifft. Die Wahl wird es sicher nicht – vor allem jenseits der Zahlen.

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3 Nov
Die erste Regel im Electoral Vote Club lautet: KEINE PANIK! Die zweite Regel im Electoral Vote Club lautet: DON’T PANIC! Deshalb ein schneller (nicht kurzer, sorry) Thread zur Panikvermeidung mit einigen Handreichungen für die heutige Wahlnacht in den USA.
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20 Jul
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[Langthread, sorry]
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28 Oct 19
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10 Oct 19
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