In entspannten Zeiten hat es die Regierung nicht gekümmert, was für Zustände in der Pflege herrschen. Nicht mal angesichts von Corona war man gewillt, längst überfällige Schritte zu gehen. Jetzt werden die Pflegenden einfach verheizt. Sie werden mit ihrer Berufsehre erpresst.
Wir sollten das alles in genau den Kontext packen, in den es passt. Angesichts von Corona war und ist die Bundesregierung bereit gewesen, quasi astronomische Summen für Wirtschaftsbereiche zur Verfügung zu stellen, die alles andere als systemrelevant sind.
Schlimmer noch, die Bundesregierung hat auch nachweislich betrügerischen oder steuervermeidenden Unternehmen "keine-Verluste-für-euch"-Blankoschecks ausgestellt oder Querfinanzierungen eingeführt, die jeder verantwortlichen Logik, zumal in Krisenzeiten widersprechen.
Die Bundesregierung war noch nicht einmal bereit, jenen Unternehmen massive Finanzleistungen zu verweigern, die auf ihren Aktionärsversammlungen im April oder Mai sogar von massiven kommenden Verlusten sprachen und dennoch unfassbare Renditen an ihre Aktionäre auszahlten.
Die Bundesregierung ist selbst jetzt, wo sich herausgestellt hat, dass vor allem Superreiche massiv finanziell von Corona und dem damit verbundenen Elend und Tod profitiert haben, bereit, irgendwie Superreiche auch nur ansatzweise zur Bewältigung der Coronakrise heranzuziehen.
Was aber quasi ohne Zucken ging und geht in diesem Land: Personaluntergrenzen für Pflegepersonal über Nacht aussetzen, Pflegepersonal über Monate beim Thema Infektionsschutzausrüstung im Stich lassen, Wochenarbeitszeit auf 60 Stunden anheben und und und.
Nun mag sich manch einer fragen: Was ist denn die Logik hinter all dem? Ergibt doch keinen Sinn. Doch, das, was wir erleben, ist - bitte Verzeihung für dieses komische Wort - Klassenkampf. Genauer sollte man vielleicht sagen. Das Kapital setzt seine Interessen durch.
Was interessiert den Aktionär von einem privaten Krankenhausbetreiber? Dass die Menschen gesund werden? Das Pflegepersonal nicht gestresst ist und gut verdient? Nein, ihn interessiert seine Rendite. Er hat die Aktie doch nicht gekauft, weil er ne Leidenschaft für Medizin hat.
Man sollte vielleicht in diesem Zusammenhang zwei Arten von Logik unterscheiden. Vor allem in Bezug auf "Was Sinn ergibt" oder nicht. Das "Kapital" wird Sinn selbst dann in einer Unternehmung erkennen, wenn an deren Ende die eigene Vernichtung steht.
Jetzt kann man sagen, und demzufolge das alles nachvollziehen, es ist entpersonalisiert. Stimmt. Das ist irgendeine Aktie die jemand besitzt, viele wissen ja noch nicht mal, in welche Unternehmen ihr Fonds investiert. Nicht entpersonalisiert ist es allerdings im Bundestag.
Schlussendlich ist die spannende Frage, wer, warum u zu welchen Konditionen entscheidet im Bundestag eigentlich was? Warum z. B. blockiert die @cducsubt plötzlich ihren eigenen sogar im Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf zum Verbot der Leiharbeit in der Fleischindustrie?
Manch einer würde sagen, weil die so gerne Fleisch so billig wie möglich essen und wirklich glauben, ein Milliardär wie #Tönnies ginge Pleite, wenn er seinen Arbeitern nen Euro mehr zahlen würde. Andere hingegen sagen, das habe was mit Parteispenden zu tun, Sponsoring, Netzwerken
Warum z. B. sorgt die Bundesregierung nicht mal während Corona dafür, dass Mieter besser geschützt sind u Rendite mit der Miete beschränkt wird. Manche sagen, weil sie an die Kräfte des freien Marktes glauben. Andere hingegen, weil die meisten CDU-MdBs selbst damit Gewinne machen
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