Gegenüberstellung von Erzeugung und Verbrauch: Die Lücke decken wir mit Netto-Stromimporten.
Der Verbrauch/Last ist während des ersten #COVID19at-Lockdowns (März/April, rot hinterlegt) eingebrochen und dann wieder sukzessive gestiegen.
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Weil wir unseren Verbrauch eben nicht mit inländischer Erzeugung decken können, liegt der Erneuerbaren-Anteil am Stromverbrauch etwas geringer, und zwar bei 72%.
(Es gibt hier verschiedene Berechnungsarten. Wundert euch nicht, wenn ihr anderswo andere Werte seht)
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Wie zum Beispiel hier: Der Anteil (laut EU-Erneuerbaren-Richtlinie) anrechenbarer erneuerbarer Energien im Bereich Strom lag die letzten Jahre klar über diesem Wert von 72%.
Den Anteil 2020 bekommen wir leider erst Anfang Dezember 2021. 2030 sollen wir bei 100% liegen. 💪
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In der Monatsbetrachtung sieht man die Varianz in der Erneuerbaren-Erzeugung. Hier die monatlichen Erneuerbaren-Anteile am Monatsverbrauch.
Im Juni 2020 haben wir uns bilanziell sogar zu 100% mit Strom aus Wasser, Wald (Biomasse), Wind und Sonne (Photovoltaik) versorgt. 🥳
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Das liegt hauptsächlich an der #Wasserkraft, deren Anteil an der Erzeugung'20 bei 62% gelegen ist.
Den Spitzenwert an täglicher Erzeugung gab es am 2. September. 85% des Verbrauchs haben wir an diesem Tag mit Wasserkraft gedeckt (sämtliche Berechnungen exkl. Pumpspeicher).
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Der beste Tag für die #Windkraft war der 5. Februar - ein Drittel des Verbrauchs wurde mit Strom aus Wind gedeckt. Zu sehen ist hier auch, dass die Windkraft in der kalten Jahreszeit mehr Strom liefert als im Sommer.
Anteil an Erzeugung 2020: 14%
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Mit 2,3% Anteil an der Stromerzeugung 2020 ist Photovoltaik noch eher ein Underdog, dieser Anteil wird bis 2030 aber noch steigen.
Der beste Sonnenstromtag war übrigens der 18. Mai - an diesem Tag waren es 9,9 GWh Erzeugung, immerhin 6% des damaligen Tagesverbrauchs.
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Hier noch das Detail zur Stromerzeugung aus Photovoltaik am 18. Mai 2020:
Erzeugungsspitze um die Mittagszeit (12:00 bis 14:00), was prinzipiell ganz gut mit dem Verbrauchsprofil zusammenpasst (Verbrauch natürlich ungleich höher, grüne Kurve)
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Das Komplettbild zur Stromerzeugung 2020 in Österreich 🇦🇹. Gut zu sehen der höhere Anteil an Strom aus Erdgas (gelb) in der kalten Jahreszeit und der Kohleausstieg Mitte April (dunkelgrau).
Maximalwert am 28. Jänner (37% des Verbrauchs). 30 Tage gab es keine oder weniger als 1 GWh Erzeugung aus Erdgas, 50 Tage war die Stromerzeugung aus Erdgas geringer als der Tagesdurchschnitt der Stromerzeugung aus PV (3.417 MWh).
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Fazit: Im Sommer schaffen wir die Deckung mit Erneuerbaren bereits gut, die kalte Jahreszeit ist zu lösen.
Elemente der Lösung: Energieeffizienz, Erneuerbaren-Ausbau (mehr Wind im Winter), Verbrauchsflexibilisierung, Speicher, Strom aus grünem Gas statt Erdgas usw.
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Ergänzung:
Durch Elektrifizierung v. Mobilität (z.B. Elektroautos), Wärme (Wärmepumpen, Prozesswärme) und erste Elektrolysen (für H2) steigt der Stromverbrauch bis 2030 stark an. Das heißt, wenn wir Erneuerbare nicht ausbauen, sinken die Erneuerbaren-Anteile wieder. #nogo
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Zum Vergleich: In Deutschland 🇩🇪 lag der Erneuerbaren-Anteil an der Stromerzeugung bei (grandiosen) 50,5%. (Österreich 🇦🇹: 81%)
Der @MichaelCerveny hat einen Rückblick für Deutschland gemacht. Den gibt es hier:
Wie ihr oben seht ist der Anteil Erneuerbarer in Österreich mit knapp einem Drittel schon höher als in anderen Ländern (PEV). Das liegt vor allem an der Wasserkraft und der Nutzung von biogener Energie 🌲.
Wie man an Deutschland sieht holen andere Länder aber stark auf.
Als Teil der EU hat Österreich auch ein Ziel bekommen, das bis 2020 erreicht werden muss: Einen Erneuerbaren-Anteil von 34,0 % am Bruttoendenergieverbrauch.
Das sollte sich ausgehen, 2019 sind wir bei 33,6% gelegen.
(Die Werte ab hier werden etwas anders berechnet als oben)
🚗 Österreich: Nach dem Rekordwert im September (9%) liegt der Anteil von Elektroautos an den im Oktober neu zugelassenen Pkw wieder bei 7%.
Aber: Tesla werden am Ende des Quartals ausgeliefert (September). Bereinigt man den Tesla-Effekt landen wir im September ebenfalls bei 7%.
Diesel fällt weiter und kommt im Oktober 2020 auf 33%. Der Anteil von Hybriden ist stark gestiegen und liegt bei 18%, aber nur ein Viertel davon sind plug-in-fähig.
Zum Vergleich: In Norwegen 🇳🇴 sieht die Situation schon völlig anders aus. Dort liegt der Anteil von vollelektrischen Pkw an den Neuzulassungen schon bei fast 60%! @eyaven
Die #Niederlande 🇳🇱 haben z.T. sehr konkrete Vorschläge gemacht, wie eine #EUGreenRecovery – ein grünes EU-Konjunkturpaket – ausschauen könnte und wie damit öffentliche und private Investitionen ausgelöst werden.