#ErneuerbareEnergien sind zu teuer, sind immer da, wenn man sie nicht braucht und oft müssen sie sogar abgeregelt werden. Solche Vorwürfe hört man immer wieder.
Aber was sagen die Zahlen? Eine Hochrechnung der Tagesdaten von 2018 🧵
1/12: Das sind die Tagesdaten von 2018 von @AgoraEW. PV+Wind sind noch deutlich unter dem Strombedarf.
2/12: Bei Verdopplung der installierten Leistung würde der PV und Windertrag an manchen Tagen bereits den Verbrauch übersteigen.
3/12: Aber viele Tage wären dies bei Faktor 2 noch nicht.
4/12: Anders sieht es bei Faktor 4 aus:
5/12: Bei Faktor 4 würde bereits an mehr als der Hälfte der Tage mehr Strom aus PV und Wind kommen, als (aktuell) benötigt wird. Trotzdem gäbe es natürlich noch Tage, an denen der Ertrag deutlich unter dem Verbrauch wäre.
6/12: Jetzt werden vielleicht manche einwenden, dass dies ja Tagesbetrachtungen sind, jedoch nachts keine Sonne scheint.
Das sind Zukunftsszenarien. In einigen Jahren wird es in E-Autos und PV-Batterien viele Speicher geben, die Stundenüberschüsse gut puffern können.
7/12: Macht man vereinfachend die Annahme, dass TAGES-Überschüsse abgeregelt werden, kann man berechnen, wie viel Wind+PV in Abhängigkeit vom Ausbaugrad genutzt bzw. ungenutzt bleibt.
8/12: Man erkennt, dass eine Verdopplung der installierten Leistung kaum zu ungenutzten Erträgen führen würde.
Voraussetzung: Das Netz kann die Erträge verteilen und die anderen Erzeuger können entsprechend herunterfahren.
9/12: Interessant wird es, wenn man die Kosten betrachtet. Nach den Zahlen des UBA hat eine kWh Kohlestrom #Klimawandelfolgekosten von 20-70ct. Nimmt man 20ct und setzt 6ct pro kWh Wind oder PV, ist selbst ein Ausbau von Faktor 4 "wirtschaftlich" sinnvoll.
10/12: Dass trotzdem kein massiver EE-Ausbau erfolgt, liegt allein daran, dass die Kosten der fossilen Energienutzung nicht dem Nutzer in Rechnung gestellt werden. Die Kosten zahlen zukünftige Generationen und auch viele arme Menschen außerhalb von Deutschland.
11/12: Wer also aus Kostengründen den Ausbau der EE ablehnt, sollte so ehrlich sein und zugeben, dass er/sie gerne billige Energie jetzt haben möchte und die Kosten doch bitte andere übernehmen sollen.
12/12: Wer mehr Verantwortung hat, sollte folgendes fordern: 1. Massiver Ausbau der EE 2. Flexibilisierung Biomasse 3. Kohle und Gas nur wenn es nicht anders geht 4. Verpflichtung von E-Autos und PV-Batterien zu netzdienlichen Verhalten (Tagespuffer)
Fazit 1: Die Rechnung ist bewusst sehr einfach gehalten. Diese Vereinfachungen werden sicherlich zu Diskussionen führen. Aber ich finde, es gibt keine überzeugenden Gründe, den EE-Ausbau so zu erschweren, wie dies aktuell erfolgt.
Fazit 2: Ein Ausbau von Faktor 2 wäre problemlos innerhalb der nächsten Jahre möglich, ohne das zu viel Ertrag ungenutzt bliebe. Dazu müssten neu hinzukommende E-Autos und Batteriespeicher sinnvoll integriert werden. Die Weichen müssen jetzt gestellt werden.
Fazit 3: Es gibt natürlich Verlierer im System. Je seltener Kohle- und Gaskraftwerke zum Zug kommt, desto unwirtschaftlicher werden diese (siehe Steinkohlekraftwerke). Aber verglichen mit den #Klimawandelfolgekosten sind diese Bereitstellungskosten verschwindend gering.
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1/17: Nach #Vernunftkraft ist 10H (10 x die Höhe, z.B. 2,5km für ein 250m hohes Windrad) eine "erste Annäherung an das Notwendige". 1.000m seien noch viel zu wenig. Besser seien noch größere Abstände.
Eine kleine einfache Twitter-Rechnung, warum die #Windenergie so wichtig ist 🧵
1/10: Hier die Heizlastkurve unseres Einfamilienhauses von 2018. Damals noch Öl - jetzt Wärmepumpe
2/10: Mit den statistischen Daten zum Gesamtenergiebedarf für Gebäudeheizung (bmwi.de/Redaktion/DE/P…) kann man grob die Heizlastkurve für ganz Deutschland abschätzen
1) Liebe Twittergemeinde, ich brauche eure Unterstützung! Es geht um eine Frage, die mit der Akzeptanz der #Windenergie zu tun hat. Eine Frage der Physik, über die man eigentlich nicht streiten kann, fast so wie, ob 1+1=2 oder 1+1=11 ist.
2) Die Geschichte geht wie folgt: Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (#BGR) ist eine technisch-wissenschaftliche Oberbehörde im Geschäftsbereich des @BMWi_Bund. Von einer Bundesanstalt erwartet man absolute Korrektheit. Doch ...
3) seit vielen Jahren verbreitet die #BGR absurd hohe #Infraschall-Drücke von #WEA. Die falschen Zahlen werden von #Windkraftgegnern als Beleg gewertet, dass das UBA und die Landesämter mit ihren deutlich niedrigeren (aber richtigen) Werten verschleiern und manipulieren.