Es ist leicht, sich von semantischem Mimimi wie "Was darf ich denn noch sagen?" einlullen zu lassen. Das macht das Thema und die Betroffenen schön abstrakt, sodass man es auf "alle übertreiben" reduzieren kann, hm?
Dann lasst uns das gern mal in Perspektive rücken:
2/10
Der Reichtum des sogenannten "Westens" - als Ganzes! - ist auf Sklaverei und Ausbeutung aufgebaut.
Dieses schockierte Schauen auf die USA, "wir haben das ja nicht so", muss aufhören. Deutschland war ebenfalls Teil der Kolonialmächte, war für den Genozid an den Herero
3/10
verantwortlich, hatte Menschenzoos, und nicht die NS-Geschichte zu vergessen - hier wurde die Idee der White Supremacy verfolgt wie nirgendwo sonst.
Dieses Land muss verdammt noch mal aufhören, die Augen zu schließen. Natürlich spüren Nichtweiße die Auswirkungen dieser
4/10
Geschichte bis heute. Natürlich ist die Ausbeutung von Ländern, die als "Dritte Welt" abgewertet werden, eine Fortsetzung des Kolonialismus.
Rasissmus ist vor allem eines, kapitalistisch.
Umso verhöhnender ist es, wenn weiße Menschen, die offensichtlich keinerlei Wissen
5/10
zum Thema haben, in Talkshows eingeladen und dafür bezahlt werden, dort ihre Ignoranz für ein Publikum breitzutreten, das sich schön beruhigen lassen möchte mit: "Hier gibt es keinen Rassismus, puh, ein Glück."
Wie kann so was der journalistische Standard sein?
6/10
Bei jedem anderen Thema werden Expert*innen geladen, aber sobald es um Rassismus oder andere Erfahrungen von Minderheiten geht, lassen wir Leute über sie hinweg reden, die weder die Geschichte noch die Gegenwart kennen.
Hier Ver-, nicht Aufklärung. Letzte Instanz indeeed.
7/10
Das Ding ist, weiße Mitmenschen: Ich (und wie ich es sehe, viele anderen) würden euch ja entgegenkommen.
Ich VERSTEHE, dass hier Aufklärung und Verständnis fehlt. Wir müssen reden. Aber ihr müsst eben auch zuhören.
Wir sind an dem Punkt der Ausreden vorbei. Egal, wie oft
8/10
ihr den Schwarzen Freund vorschiebt, der "das nicht schlimm findet", behauptet, dass Nichtweiße lügen, oder "nur ganz wenige sich beschweren" ... Es ändert nichts daran, dass Menschen sterben.
Also wenn ihr reden wollt, dann gefälligst darüber, und nicht über euch. FFS.
9/10
Dass sich in Diskussionnen verrannt werden kann, keine Frage. Es ändert nicht das Kernproblem, und das ist nicht basic stuff wie "Respekt".
Um Kimberly Jones zu zitieren: "They're lucky black people are looking for equality and not revenge."
10/10
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Warum das N-Wort rassistisch ist, auch, wenn du es als "neutral" gelernt & benutzt hast, und nie normal genutzt werden kann.
1/10
Vorweg: Ich zensiere das Wort aus Respekt und um eben klarzumachen, dass es nicht neutral ist. Bitte handhabt das entsprechend in den Kommentaren.
Also, los geht's: Das N-Wort ist ein Begriff, aber vor allem ein KONZEPT der Rassenlehre.
Viele weiße Menschen wachsen mit
2/10
der falschen Idee auf: "Das kommt doch vom Lateinischen und heißt einfach nur schwarz."
Das ist ein verkürztes Verständnis. Wir nutzen auch Begriffe für Haarfarben, aber wir reduzieren & rassifizieren Menschen nicht damit, wie es mit dem N-Wort getan wurde & wird.
Es ist spät, ich sollte mich ausloggen und schreiben. Davor will ich aber Flagge zeigen 😤
Die "LGB Alliance" hat jetzt einen deutschen Ableger auf Twitter. Ja, ihr lest richtig, ohne T - die sind nämlich offen transfeindlich.
Ich lehne sie ab und ihr solltet das auch tun.
1/5
Wer keine Vorstellung hat, um was es sich dabei handelt, lese den Thread anbei.
Die LGB Alliance ist eine Hate Group, die vorgibt, die Rechte von (cisgender) Lesben, Schwulen und Bisexuellen zu vertreten. Ihr "Argument" für die Ausschließung von
"nur eine Frau"
"nur jemand Nichtweißes"
"nur eine Schrankschwester"
Ich möchte über diese Abwertungen reden, die an mir nagen & die ich in Diskussionen zu Diversität gelesen habe. Nicht von Konservativen, sondern von Marginalisierten gegenüber anderen Marginalisierten.
1/12
Ich habe nun öfter dieses Szenario beobachtet:
1. Es gibt eine Ausschreibung für diverse Literatur (manchmal ein bestimmter Aspekt z. B. queere Antho, manchmal breitgefächtert jegliche Form von Diversität)
2. Entsprechend Leute werden gefunden
2/12
Yeyyyy, super ... sollte man meinen.
Tatsächlich habe ich auch Missgunst gesehen den Leuten gegenüber, die veröffentlicht werden. Anstatt sich zu freuen, dass andere Stimmen mehr Raum und wir mehr Vielfalt kriegen - das, was wir alle wollen - gibt's übles Gerede.
"If race isn’t real, (...) the lived reality of white women (...) is erased. I know and love black people, but (...) (i)t isn’t hate to speak the truth."
Rowlings Worte, nur mit "sex" statt "race" und "black" statt "trans". #Thread
1/22
Das ist ein Gedankenexperiment.
Denkt Rowlings Aussagen durch, mit "race" statt "sex".
Merkt ihr, was passiert? Wie unangenehm, falsch und diskriminierend es klingt?
Bei vielen Menschen würde zu Recht die Alarmglocke angehen, wenn sich eine weiße Person auf "Unterschiede
2/22
zwischen den Rassen" versteifen oder sich mit "race-critical" Menschen abgeben würde.
Hätte Rowling dasselbe, was sie über trans Menschen schreibt, ähnlich über nicht-weiße Menschen geschrieben, wäre ihre Bigotterie offenbar.
Ich bekomme immer wieder mit, dass andere nicht gerne zu ihren Texten zurückkehren, und verstehe, warum.
Es springt einen vieles an, was man im Nachhinein anders machen könnte, bin da total selbstkritisch. Trotzdem kann ich immer Schönes in meinen Texten sehen und mich
2/5
davon gefangen nehmen lassen.
Bei dem Biest war es besonders stark. Ich hatte so vieles vergessen, das mich, obwohl ich es selbst geschaffen habe, nun bewegt und verzaubert hat.
Der Text ist nicht perfekt, vor allem stilistisch habe ich viel vor, aber wow, es war MAGISCH!
3/5
Irgendwie hat mich das Bild angelacht, weil es voll positiver Energie ist. Man sieht uns den Spaß an.
Carina und ich sind einen langen, teils ähnlichen Weg gegangen, anfangs #Indie, übers @Nornennetzwerk, nun veröffentlichen wir beide bei Knaur. Wir standen uns nie im Weg,
2/8
im Gegenteil, haben uns über jeden Schritt der anderen gefreut.
Ich bin als Schreiberin aktiv, seit ich 17 war, also acht Jahre. In dieser Zeit habe ich viele Menschen getroffen, die mich weitergebracht, herausgefordert, aufgefangen haben.