"nur eine Frau"
"nur jemand Nichtweißes"
"nur eine Schrankschwester"
Ich möchte über diese Abwertungen reden, die an mir nagen & die ich in Diskussionen zu Diversität gelesen habe. Nicht von Konservativen, sondern von Marginalisierten gegenüber anderen Marginalisierten.
1/12
Ich habe nun öfter dieses Szenario beobachtet:
1. Es gibt eine Ausschreibung für diverse Literatur (manchmal ein bestimmter Aspekt z. B. queere Antho, manchmal breitgefächtert jegliche Form von Diversität)
2. Entsprechend Leute werden gefunden
2/12
Yeyyyy, super ... sollte man meinen.
Tatsächlich habe ich auch Missgunst gesehen den Leuten gegenüber, die veröffentlicht werden. Anstatt sich zu freuen, dass andere Stimmen mehr Raum und wir mehr Vielfalt kriegen - das, was wir alle wollen - gibt's übles Gerede.
3/12
Ich wähle das Wort "Missgunst" ganz bewusst, denn ich habe keine konkrete Kritik an Geschichten gesehen, oder Kritik an unsensibler Umsetzung. Die geht klar, Lesende dürfen ihre Meinung kundtun.
Stattdessen werden Erfolge anderer herabgesetzt mit Worten wie:
4/12
"Ist halt nur eine cis Frau." (Gerne auch Marginalisierung durch strukturellen Sexismus, etwaige andere Queerness, Herkunft etc. übersehend.)
In einer Diskussion mit mir (ich glaube, ich war auch gemeint) gesehen: "Ist halt nur out als Nichtweiße."
Leute, ich meine: WTF?
5/12
Das ist einfach Gatekeeping, wer "marginalisierter" oder "marginalisiert genug" sei.
Gerade die Aussage zum Nichtweißsein macht mich fertig. Wir alle wissen, dass wir noch lange nicht genug Geschichten von BIPoC da draußen haben, reden wochenlang über Black Lives Matter.
6/12
Was soll das?
Zumal ich dieses "nur ne Frau" / "nur nichtweiß" gegenüber Leuten gesehen habe, die SELBST QUEER sind. Aber weil die das nicht superoffensichtlich in die Social Media Bio schreiben, sind sie "nicht genug".
Da kommt übrigens die Schrankschwester ins Spiel:
7/12
Gesehen als Bezeichnung für Leute, die nicht superlaut out sind und damit "cishet Privileg abgreifen". (I can't make this sh*t up.)
Riecht für mich verdächtig misogyn, weil ich das bisher nur gegenüber Frauen und nie das Wort "Schrankbruder" gesehen habe.
Das Ding ist:
8/12
Ich kann den Frust, der zu diesen Worten verleitet, zu einem gewissen Grad verstehen, z. B. wenn trans Menschen sich Luft machen wegen Unsichtbarkeit.
Aber wenn dabei andere Marginalisierte kleingemacht werden, ist das ... eben nicht gut.
Es ist keine Systemkritik.
9/12
Es ist auch sonst keine konstruktive Kritik.
Im schlimmsten Fall ist es sogar eine Stärkung des Status Quo, denn die verschiedenen Communities sollten ihre knappen Ressourcen und Energien nicht verschwenden, um sich gegenseitig fertigzumachen.
Don't get me wrong:
10/12
Kritik ist erlaubt & nötig.
Wir alle wachsen, sind auf Hilfe, Wissen und Perspektiven anderer Communities angewiesen, und die meisten von uns haben auch Privilegien zu balancieren.
Aber wem hilft es, anhand einer Twitter-Bio festzumachen, ob jemand "divers genug" sei?
11/12
Können wir das lassen. Danke.
Btw: Das ist kein Callout an eine bestimmte Person, die mir folgt oder der ich folge. Aber ich habe ein paar (queere) Mutuals, die diesen Kram leider dulden & mittragen. Falls ihr das lest, wäre es toll, wenn ihr darüber nachdenken könntet.
12/12
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"If race isn’t real, (...) the lived reality of white women (...) is erased. I know and love black people, but (...) (i)t isn’t hate to speak the truth."
Rowlings Worte, nur mit "sex" statt "race" und "black" statt "trans". #Thread
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Das ist ein Gedankenexperiment.
Denkt Rowlings Aussagen durch, mit "race" statt "sex".
Merkt ihr, was passiert? Wie unangenehm, falsch und diskriminierend es klingt?
Bei vielen Menschen würde zu Recht die Alarmglocke angehen, wenn sich eine weiße Person auf "Unterschiede
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zwischen den Rassen" versteifen oder sich mit "race-critical" Menschen abgeben würde.
Hätte Rowling dasselbe, was sie über trans Menschen schreibt, ähnlich über nicht-weiße Menschen geschrieben, wäre ihre Bigotterie offenbar.
Ich bekomme immer wieder mit, dass andere nicht gerne zu ihren Texten zurückkehren, und verstehe, warum.
Es springt einen vieles an, was man im Nachhinein anders machen könnte, bin da total selbstkritisch. Trotzdem kann ich immer Schönes in meinen Texten sehen und mich
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davon gefangen nehmen lassen.
Bei dem Biest war es besonders stark. Ich hatte so vieles vergessen, das mich, obwohl ich es selbst geschaffen habe, nun bewegt und verzaubert hat.
Der Text ist nicht perfekt, vor allem stilistisch habe ich viel vor, aber wow, es war MAGISCH!
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Irgendwie hat mich das Bild angelacht, weil es voll positiver Energie ist. Man sieht uns den Spaß an.
Carina und ich sind einen langen, teils ähnlichen Weg gegangen, anfangs #Indie, übers @Nornennetzwerk, nun veröffentlichen wir beide bei Knaur. Wir standen uns nie im Weg,
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im Gegenteil, haben uns über jeden Schritt der anderen gefreut.
Ich bin als Schreiberin aktiv, seit ich 17 war, also acht Jahre. In dieser Zeit habe ich viele Menschen getroffen, die mich weitergebracht, herausgefordert, aufgefangen haben.
Die neue @QueerWelten kam an, als ich im Urlaub war, nun konnte ich sie endlich lesen! 🤩
Zur 1. Ausgabe habe ich einen Mini-#Review auf Twitter gemacht, auf Facebook habe ich das versäumt. Also nachgeholt: Mich begeistert das Magazin, weil es gezielt queerfeministische
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Phantastik bedient. Das hat lange in der Szene gefehlt, wo manche Alteingesessenen moderne Themen scheuen. Hier ist volle Entfaltung angesagt. So hat die 2. Ausgabe nicht nur Kurzgeschichten und ein Essay, sondern auch einen Comic von Sarah Burrini @laburrini.
Eine Story über die Mutter des Krieges, "Ansha Wah", die mein Amazonenherz bewegt! Ihr Kampf gegen das Volk aus Eis und Schatten macht einen Genrewechsel, sodass die Kurzgeschichte am Ende zur Ballade wird. Hammer, Ausgabenliebling!
3/9
So, ihr Lieben, die ist so laut und abgedreht, die Unterhaltung, ich dokumentiere das jetzt ein bisschen.
Eine sagt: Gegen den Virus braucht man anscheinend gar keine Spritze, ein Pflaster reicht. Konnte nicht raushören, warum es dann noch keine großflächige Heilung gibt.
Eine meint, sie versteht gar nicht, was mit den Linken passiert ist, die seien doch immer kritisch und freidenkend gewesen.
Jetzt heißt's: "Ihr marschiert mit Nazis und Faschisten", dabei marschieren die Linken Masken tragend mit dem Staat! Oh boy!
2/?
Nächstes Thema: Immigration.
Schön vage Begrifflichkeiten, aber es ist klar, was gemeint ist. Sie meinen, sie würden sich wünschen, dass einfach mal alle reingelassen werden, "damit Deutschland sieht, was dann passiert". Inklusive Wolf-mit-weißer-Pfote-Metapher.
Worte können nicht ausdrücken, wie wütend und enttäuscht ich mich fühle. Menschen standen mit REICHSFAHNEN vor dem Reichstag und haben auch sonst offen rechtsextreme Symbole getragen.
Am schlimmsten fand ich, dass gleichzeitig Flaggen in Regenbogenfarben und von arabischen
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Ländern zu sehen waren, also: Dass diese Menschen so vereint sind in ihrer irren Mär der "deutschen Diktatur" (die größtenteils die Maskenpflicht betrifft), dass ihnen völlig egal ist, mit wem sie marschieren.
Vor Monaten habe ich einen Beitrag geschrieben, #NotMyFantasy,
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