Frau Kübler erkennt, dass ihr Kind nicht nur selbst gefährdet ist, sondern macht sich auch Gedanken, was es für ihren Sohn bedeuten würde, wenn seine Eltern stark erkranken oder gar sterben würden. Vielen scheint dieser Gedankenschritt leider nicht zu gelingen. 2/19
Die Bauernfamilie scheint weder den Ernst der Lage erkannt zu haben noch einzusehen, dass wir mit mehr und härteren Massnahmen schneller wieder zur gewohnten Normalität zurückkehren könnten. 3/19
Sie fürchtet sich mehr vor Masken als vor einem tödlichen Virus. Mit dem bekannten Argument der Seniorenbusfahrt: “Wir kennen uns doch alle, hier hat niemand Corona.” Die Gefahr sind immer noch die dreckigen Fremden, nicht die sauberen Nachbarn. 4/19
Es scheint noch immer nicht verstanden zu werden, dass man auch von guten Freunden angesteckt werden kann. Selbst wenn die die liebsten und aufrichtigsten Menschen der Welt sind. Sie könnten nicht mal wissen, dass sie ansteckend sind, und keine Symptome spüren. 5/19
Und dann wieder die Behauptung, wir könnten nur zwischen Extremen wählen: Wir machen entweder gar nichts oder “totale Kontrolle”, “Zwangs-App”, “Zwangs-Impfungen”, “Zwangs-Tests”. “Ganz sicher”. Es gibt auch viel zwischendrin, was wir tun können, um mehr Leid zu verhindern. 6/19
Wir sehen hier auch wieder motivated reasoning: Masken findet man unangenehm, also redet man sich ein, dass Masketragen und andere Massnahmen sowieso nichts bringen. Damit entledigt man sich auch jeglicher Verantwortung. Man muss sich nie Vorwürfe machen. 7/19
Paradoxerweise macht die Bauernfamilie aus den völlig falschen Gründen das Richtige: Ihre Kinder bleiben zuhause und gehen nicht in die Schule. Wenn alle Familien das machen würden und die Lehrer vielleicht aus der Ferne Kinder betreuen könnten, wäre ein Konsens möglich… 8/19
Schulleiter Enzler aus Turgi hat gemerkt, dass ein infiziertes Kind in einer Klasse ohne Masken ausreicht, 80-90% der Mitschüler anzustecken. Und dass sich Ansteckungen nicht auf eine Klasse beschränken, sondern auch andere Klassen erreichen. 9/19
Warum das Aufstuhlen, für welches man keine Zeit mehr gehabt habe, eine so grosse Sorge ist, bleibt ein Rätsel. Ich hoffe, das war eine Idee der TV-Crew. “Könnten Sie sich etwas mehr bewegen? Könnten Sie etwas machen im leeren Zimmer? Wir brauchen etwas Action.” 10/19
Dass die Macher von schulcluster.ch beschimpft werden, finde ich bestürzend. Sie schaffen ja nur Transparenz. Und machen damit die Arbeit, die wir eigentlich von unseren Behörden erwarten können sollten. 11/19
Dass viele Menschen lieber die Augen vor der Realität verschliessen und das eigene Wunschdenken höher gewichten als die Gesundheit ihrer Familien, erschreckt mich. Dass sie dann auch noch andere angreifen, die sich um das Wohl aller sorgen, … 12/19
… muss vermutlich mit psychologischen Effekten zum Erhalt der eigenen Scheinwelt zusammenhängen. Mit der Realität konfrontiert zu werden, muss unangenehm sein, daher versucht man es zu vermeiden und sieht sich bedroht von Fakten. 13/19
Dass auch Zuständige an Schulen versuchen, eine Scheinwelt aufrechtzuerhalten und Infektionen zu verstecken, ist besonders verantwortungslos. Welche Ziele werden damit verfolgt? Den Schulbetrieb um jeden Preis unverändert beizubehalten? 14/19
Ist das wichtiger als die Gesundheit und das Leben von Schülern, Lehrern, Eltern, Angehörigen? Wichtiger als die durch länger anhaltende Massnahmen noch stärker gefährdeten Existenzen? 15/19
Wenigstens spricht Professorin Olivia Keiser im Interview Klartext: Ja, Kinder stecken auch andere Kinder an. Vermutlich auch schon vor den neuen Varianten. Man hat einfach nicht hinschauen wollen. Der Schutz an Schulen reicht nicht. Fernunterricht muss diskutiert werden. 16/19
Viele unserer Behörden und Politiker sind leider noch nicht so weit. Wir werden sehen, ob sich diese Vorhersage bewahrheitet: 17/19
Interessant übrigens auch der nächste Beitrag zu Ärzten unter den Corona-Leugnern. “Erniedrigende Sklavenmasken” kommen dort als Argument vor. Wiederum eine skurrile Wahl der Prioritäten. Die eingebildete Verschwörungstheorie ist wichtiger als der Schutz der Gesundheit. 18/19
Mal im Ernst: Wenn das alles ein Staatskomplott wäre zur schrittweisen Unterjochung der Bevölkerung, weshalb hat man dann mit “Masken bringen nichts” gestartet und Maskenpflicht nur langsam und widerwillig eingeführt? Diese Theorien ergeben null Sinn. 19/19
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Keine Massnahmen zum Schutz der Gesundheit und der "Bekämpfung übertragbarer, stark verbreiteter oder bösartiger Krankheiten" zu ergreifen, ist definitiv verfassungswidrig. Zu Präsenzunterricht oder Fernunterricht sagt die Verfassung soweit ich weiss nichts. 1/15
Aufgaben per Email und Videokonferenzen mit der Lehrerin waren 1848 vermutlich noch kein grosses Thema. Nur so eine Vermutung, bin kein Historiker. 2/15
Der NZZ scheint jedes Argument recht, damit die Arbeiter in den Fabriken stehen und der Rubel rollt. Die Gesundheit scheint dabei zweitrangig. Ausser, sie kann eingespannt werden im Sinne der Wirtschaft. 3/15
COVID-19 in der Schweiz: Die Entwicklung der Fallzahlen folgt weiterhin den Szenarien der Taskforce von Ende Dezember.
Eine andere Art der Betrachtung: Wir sind aktuell wieder gleich weit wie wir Anfang Oktober schon waren. Vier Monate später. 1/5
Ein richtiger Lockdown im Oktober hätte uns dies erspart. Und der hätte nur wenige Wochen dauern müssen, nicht Monate.
Das erklärte Ziel des BAG ist, wieder dorthin zu kommen, wo wir Ende August waren... Aber nun mit einer neuen, ansteckenderen Variante. 2/5
Wir verlängern Leiden für alle unnötig, weil wir immer zu zögerlich reagieren. Anstatt die Senkung der Fallzahlen einmal richtig zu machen und dann Fallzahlen tief zu halten, während wir alle ein fast vollständig normales Leben geniessen. 3/5
Im Dezember war noch weniger bekannt über die neuen Varianten.
Die wissenschaftliche Taskforce entwickelte Szenarien, wie sich die Fallzahlen entwickeln könnten abhängig vom (für die alte Variante) erreichten R-Wert und der erhöhten Ansteckungsfähigkeit der neuen Varianten. 1/17
Diese Szenarien sagten sozusagen: “Wenn der R-Wert der alten Variante zwischen 0.8 und 0.9 liegt, erwarten wir eine Entwicklung der täglichen Fallzahlen zwischen diesen beiden Kurven.”
Die Erwartung der Taskforce hat sich bisher sehr gut bestätigt. 2/17
Das Modell der Taskforce scheint also die tatsächlichen Geschehnisse sehr gut abgeschätzt zu haben: die Eindämmung der alten Variante und den schnellen Anstieg der neuen Varianten.
Was, wenn wir auch weiterhin diesen Kurven folgen? 3/17
Dass insbesondere in Deutschland das Ziel #ZeroCovid nun vermischt wird mit Forderungen bezüglich Verstaatlichung von Spitälern, Lohnerhöhungen für Gesundheitspersonal, Verbot von Profiterzielung durch Impfstoffherstellung sowie Einführung neuer Steuern, ist nicht hilfreich. 3/5