Heute, an diesem 25. Februar erleben wir - auch wenn dem Erleben in diesem speziellen Fall an der von vielen mit diesem Wort verbundenen emotionalen Erregung mangeln mag - wie in jedem Jahr seit zu allermindest dem 25. Februar 2009, als der Cartoonist Bastian Melnyk in (1/10)
seinem, online veröffentlichtem und in schwarz weißen Zeichnungen präsentierten, Comic "Vogelscheuche" diesen zum wohl ersten Mal erwähnt hat mit dem Tag der #Schachtelsätze einen dieser, in Ihrer Fülle ebenso unüberschaubaren wie in ihrer praktischen Bedeutung so wenig (2/10)
wie eigentlich alle Beweisfotos für die Existenz des Monsters von Loch Ness glaubhaften, Gedenktage, die einen von vielen liebgewonnenen und von anderen unverstandenen Teil der modernen Kultur der Internetmeme, welche schon in ihrer Begrifflichkeit in ihrer zu einer Humor- (3/10)
form abgewandelten Nutzung des Mem-Begriffs des britischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins auf der Metaebene selbst zu einer Form des Internetmems geworden sind, und bringt damit jenen von uns, die Gefallen an der Schnittstelle von linguistischer Verschnörkelung und (4/10)
plattem modernen Humor Gefallen finden, ein wunderbares Beispiel für einen Humor, der, fast wie ein komplexes Fraktal, das in seiner verwirrenden Schönheit trotz allem weit hinter der berühmten Mandelbrotmenge zurückbleiben muss, so wie ein mit, ebenso wie die (5/10)
Internetmeme wesentlichem Bestandteil unserer modernen Kultur seinenden und damit eine weiter Ebene fraktaler Verschachtelung unseres Satzkonstruktes beisteuernden, Fastfoods übersättigter Läufer hinter einem auf den Wettbewerb hervorragend trainiertem Konkurrenten zurück (6/10)
bleiben muss, auf sich selbst bezugnehmend eben jene Irritation bei unbedarften Betrachtern hervorruft, wie es das gesamte Phänomen der verschiedenen vermeintlich ernsthaft begangenen Gedenktage und ebenso auch der ziselierte, sich durch immer länger werdende Landschaften (710)
des Textes wie ein langsam durch eine fruchtbare Ebene mäandrierender Fluss windende Schachtelsatz tut und dabei dem Eingeweihten die doppelte Freude am kreativen Ausleben eben dieser Art, vom Selbstbezug lebender, Sprach- und Trivialkultur und zusätzlich dem, an Schaden- (8/10)
freude - diesem wunderbaren, als Lehnwort auch ins Englische übernommenen Begriff der deutschen Sprache - grenzenden Amüsement über eben diese Irritation, die dieses Tun bei den nicht-Eingeweihten oder diese spezielle Art des Humors, aus welchem Grunde auch immer nicht (9/10)
Teilenden hervorruft und bietet so eine flüchtig, belanglose Unterhaltung, die trotz allem vielleicht die Sehnsucht nach dem kreativen Verbinden des Flachen und des Gekonnt-Künstlerischen in uns allen zum Ausdruck bringt. (10/10)

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26 Feb
Da ja ganz gerne mal @ob_palmer in talkshows über den Erfolg der Coronamaßnahmen in Tübingen spricht und von einigen als das glänzende Beispiel für gelungenen Risikogruppenschutz gefeiert wird - womit dann oft auch die Forderung nach Lockerungen verbunden ist, schauen (1/n)
wir halt mal auf die Zahlen, okay?
Die Stadt Tübingen hat Stand heute 2.257 bestätigte Coronafälle (tinyurl.com/53h8nwft) bei 90.935 Einwohnern (Haupt- und Nebenwohnsitz: tuebingen.de/1370.html) Damit kommen wir für die Stadt Tübingen auf 2482,0 Fälle je 100.000 EW (2/n)
Für die Todesfälle habe ich leider nur Daten zum landkreis Tübingen gefunden, da gab es 159 Todesfälle, was 69,9 Todesfällen je 100.000 EW entspricht (alle weiteren Daten von hier: tinyurl.com/yj7buen4)
Ich kürze das ab jetzt ab als 2482,0/69,9
Vergleichen wir das mit (3/n)
Read 12 tweets
26 Feb
Nur mal so: Den folgenden Menschen wünsche ich #Covid-19 mit schwerem Verlauf als Strafe für ihre Verharmlosungen der Pandemie:

*

Das war's. Mehr gehört nicht auf die Liste, egal wie daneben sich jemand sich benommen hat!
Leute, das ist eine Textplattform, also ist "*" in dem Kontext ein leerer Aufzählungspunkt, kein Platzhalter für "alle", kein Gendersternchen, kein Symbol für Geburt, astronomische Objekte oder das ASCII-Bild eines Katzen-Afters, okay?
P.P.S. Wer sich fragt, ob der Grundaussage Gutmenschentum oder der Wunsch unverantwortlichen Menschen kein infektiöses Material zu überlassen zugrunde liegt:
Beides!
Read 4 tweets
24 Feb
Wer über "asymptomatisch" redet, sollte klar machen, was er meint, da nur dann abschätzbar ist, ob das nur echt asymptomatische oder auch präsymptomatische und/oder welchen Anteil uneindeutig/übersehen symptomatischer das umfasst.
Dabei helfen folgende Fragen: (1/7)
* Bezieht es sich auf definierte Symptome bzw. sogar nur auf diagnostisch eindeutige Symptomatik?
* Sind Symptome selbst berichtet oder professionell diagnostiziert?
* Bezieht es sich auf den Zeitpunkt der Diagnose oder gab es Monitoring des gesamten Krankheitsverlaufs? (2/7)
Viele Arbeiten zur Infektiosität beziehen sich auf Symptomatik und z.B. Virenanziehbarkeit beim ersten PCR-Test, unterscheiden also nicht zwischen prä- und asymptomatischen und schauen nur auf einen bestimmten Zeitpunkt. (3/7)
Read 7 tweets
18 Feb
Auch wenn selbst in der Pressestelle der Universität Hamburg Leute das aufgreifen und natürlich manche Medien das mehr oder weniger ungeprüft übernehmen:
Es gibt keine aktuelle Studie, die nachweist, dass SARS-CoV-2 aus einem chinesischen Laborunfall stammt.
Was es gibt, (1/n)
ist ein 105-seitiges pdf, das Roland Wiesendanger, ein Physiker mit viel Erfahrung in der Rastertunnelmikroskopie verfasst hat (offenbar im Alleingang) und in dem er aus verschiedenen wissenschaftlichen Artikeln, Pressebereichten und persönlichen (2/n)

de.wikipedia.org/wiki/Roland_Wi…
Mitteilungen (also oft genug "Hörensagen") folgert, dass andere Erklärungen ihn nicht überzeugen, er die virologischen Arbeiten in Wuhan für gefährlich hält und somit einen Laborunfall für eine wahrscheinliche Erklärung des Pandemieursprungs hält. (3/n)
Read 16 tweets
17 Feb
Lieber @SHomburg, das Grundschulverständnis von Evolution als "Kampf ums Dasein" zwischen Arten (die Artdefinitionsdebatte führe ich hier heute aber nicht) hilft beim Verstehen der Vorgänge während einer Pandemie nicht wirklich weiter.
Ja, es gibt zuweilen Konkurrenz (1/n)
zwischen verschiedenen Viren, z.B. wenn eine Virus die Wirte tötet, bevor ein anderes sie befallen kann oder wenn zwei Viren so ähnlich sind, dass eine Infektion mit einem auch eine (teilweise) Immunität gegen das andere ermöglicht.
Und es gibt Hinweise, dass manchmal eine (2/n)
Infektion andere verhindert, indem z.B. die allgemeine Immunantwort so angeregt wird, dass das auch gegen andere Erkrankungen hilft (für ein gruselig-geniales nicht-virales Beispiel siehe Pyrotherapie ) (3/n)
Read 16 tweets
16 Feb
Warum hoffen wir eigentlich darauf, dass eine T-Zell-Immunität nach Impfung oder Infektion auch dann vor mutierten SARS-CoV-2-Varianten schützen könnte, obwohl die Antikörper nur noch schwach binden?
Im Prinzip ganz einfach: Antikörper binden an virale Proteine (1/n)
so, wie sie am Virus vorliegen - es sind also nur bestimmte Bereiche des Proteins gut zugänglich und wenn diese mutieren, ist es relativ leicht, einer Antikörperbindung zu entgehen.
Da verschiedene Antikörper gegen ein virales Protein gebildet werden können und Bindung auch (2/n)
nicht unbedingt eine "alles-oder-nichts" Frage sein muss, kann die Antikörperbindung je nach Mutation mehr oder weniger stark beeinträchtigt werden.
T-Zellen greifen aber nicht direkt das freie Virus an, sondern virusinfizierte Zellen. Und diese werden daran erkannt, dass (3/n)
Read 9 tweets

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