Digitale Wissenschaftskommunikation wird nicht zuletzt durch #Corona immer wichtiger. Allerdings stellen sich für #WissKomm im Digitalen besondere Herausforderungen aufgrund dreier Spannungsverhältnisse der Verständigung - bzgl. Zeitlichkeit, Komplexität & Erzählkulturen. (1/6) 
Da ist zunächst das Tempo: Wissenschaft braucht Zeit, das kollidiert mit unserer digitalen Ungeduld. Wir sind es gewohnt, im Internet jede Info sofort zu bekommen, Forschung braucht aber länger - nicht zuletzt, weil Qualitätssicherung eine gewisse Zeit dauert. (2/6)
Angemessene Komplexitätsreduktion ist immer eine Herausforderung für #WissKomm. Im Digitalen kommt die Kürze hinzu. Wissenschaft lebt von ausführlicher Entfaltung der Argumente & Würdigung der Gegenargumente, ein Twitter-Thread zwingt zur Konzentration auf zentrale Punkte. (3/6)
In der Wissenschaft geht es (bestenfalls) um die Sache, im Digitalen hingegen auch um Selbstdarstellung & Personenkult. Offenen Fragen & Lücken in der Forschung stehen stimmige Narrative im Digitalen gegenüber. Sachlichkeit der Wissenschaftssprache trifft auf 'Punchlines'. (4/6)
Deshalb brauchen wir #MetaWissKomm, die auch Bedingungen & Entstehungshintergründe von Forschung kommuniziert. Und einen Dialog auf Augenhöhe zwischen Forschenden & Rezipient_innen, um voneinander zu lernen, wie gute #WissKomm gelingen kann! (5/6)
Aber wir brauchen auch Weiterbildungen für Wissenschaftler_innen, damit sie den kommunikativen Herausforderungen begegnen können. Das gilt besonders jetzt, wo #WissKomm-Kompetenzen auch für Drittmittelanträge u.ä. gefragt sind. #WissKomm ist Teil unserer Arbeit, kein Hobby! (6/6)
Auf meinem eigenen Account @AmreiBahr stelle ich mich diesen Herausforderungen digitaler #WissKomm in der Philosophie mit Threads unter dem Hashtag #InsidePhilo - hier z.B. zu Ungerechtigkeit im dt. Wissenschaftssystem & der Frage nach Verantwortung dafür:
https://twitter.com/AmreiBahr/status/1354078617517629442?s=20
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