Herzlichen Dank für Eure Eindrücke! Wie versprochen hier ein Einblick in meine Lehre. Meine Challenge dieses Semester im Seminar zu Philosophie & #Corona:

➡️ 50 Studierende sollen aktiv & kollaborativ philosophisches Argumentieren einüben & dabei was über #WissKomm lernen. (1/8)
Damit alle eigene Argumente erproben können, gab es Teams mit 6-7 Personen, die anhand von Leitfragen 45min diskutiert haben (Plattform nach Wahl, Rocket.Chat-Raum als Angebot). Danach hat jedes Team seine Ergebnisse im Forum gepostet & da 45min mit anderem Team diskutiert. (2/8)
Zu jeder Forendiskussion habe ich anschließend ca. 10min Feedback per Sprachnachricht eingesprochen: Ergebnisse kommentiert, Nachfragen beantwortet, Impulse zum Weiterdenken gegeben. Zusätzlich zu diesen Arbeitsphasen gab es 2x zweiwöchige asynchrone Team-Arbeitsphasen: (3/8)
Phase 1: Teams haben anhand von mir ausgewählter Seminartexte (philosophische Blogbeiträge, Zeitungsartikel, Stellungnahme des Ethikrats) Kriterien für gute #WissKomm in der Philosophie erarbeitet. Phase 2: Auf dieser Grundlage haben Teams weitere Seminartexte ausgewählt. (4/8)
Von den ausgewählten Texten habe ich wiederum welche als Diskussionsgrundlage für die letzten Sitzungen gewählt. Ablauf der Diskussionen war wie oben.

Mein Fazit, das sich mit dem Feedback der Studierenden deckt: (5/8)
Studierende haben in Teams viel voneinander gelernt, waren in den ersten 45min für sich und konnten sich so in geschütztem Raum begegnen. (Achtung: Da ich mich rausgehalten habe hab ich einen Konflikt erst mitbekommen als er an mich herangetragen wurde.) (6/8)
Neben Erproben argumentativen Fähigkeiten haben sie super Überlegungen zu #WissKomm in der Philosophie angestellt & angewendet. Allerdings hat diese Seminargestaltung ihren Preis: Aufwand war ca. 3x so hoch wie Präsenz, zumal ich digitale Infrastruktur selbst bauen musste. (7/8)
Der Mehraufwand geht zulasten von Forschung & anderen karriereförderlichen Aktivitäten (Arbeit an Drittmittelanträgen ...), mit Blick auf #95vsWissZeitVG & #ACertainDegreeOfFlexibility strategisch unklug. Wir brauchen mehr Wertschätzung für Aufwand in der (digitalen) Lehre! (8/8)

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28 Feb
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28 Feb
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27 Feb
1000 Dank für die aufschlussreiche Diskussion zum wiss. Publikationssystem! ⬇️ 🤩2 Themen interessieren Euch besonders:

1) Missverhältnis von Investition (Arbeit Forschender & Geld der Unis) zu Profit (Verlage)

2) Peer Review: Machen, und wenn ja, wie?

Erstmal 🧵zu 1):

(1/8)
Die Problemlage hat @KathrinGaertner im Tweet unten absolut treffend auf den Punkt gebracht. ⬇️ Viele glauben nun, #OpenAccess sei ein Allheilmittel. Einen Vorteil hat OA fraglos: Nur Publikation kostet einmalig, dann können alle kostenlos zugreifen. (2/8)
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25 Feb
Bislang hab ich zu Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft allgemein Stellung genommen. Jetzt möchte ich Euch von meiner persönlichen Situation berichten. Ich bin 35, seit 2017 promoviert. Vor Stellenantritt an der HHU war ich Monate arbeitslos & dachte Karriere sei vorbei. (1/9)
Aktuell habe ich zwei 1/2 Stellen bei zwei Chef_innen, mit unterschiedlichen Vertragslaufzeiten. Seit Beginn in Düsseldorf 2017 hatte ich 7 Arbeitsverträge, die z.T. ein halbes Jahr liefen und nie länger als 2 Jahre, ein halbes Jahr hatte ich eine 1/2 Stelle. (2/9)
Da mein Mann in einer anderen Stadt eine unbefristete Stelle hat, es mir aber wichtig ist, an meiner Uni präsent zu sein (nicht zuletzt für Gremientermine, bin z.B. Vorstandsmitglied meines Instituts), habe ich zusätzlich zu unserer Wohnung eine kleine Wohnung in D'dorf. (3/9)
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25 Feb
Danke für Eure Stimmen! 56% liegen richtig: Von den betreffenden Wissenschaftler_innen haben 92% einen befristeten Arbeitsvertrag. Dabei sind sie die größte Gruppe unter Forschenden & Lehrenden: 2018 kamen auf 48.111 Profs 167.777 befristete Wissenschaftler_innen unter 45! (1/9)
Ihr seht: Einen erheblichen Anteil in Forschung & Lehre (sowie Administration & #WissKomm) stemmen befristete Wissenschaftler_innen. Dabei sind die Befristungen oft kurz (1/2 Jahr ist keine Seltenheit) & in Teilzeit, obwohl deutlich mehr gearbeitet wird (dazu später mehr). (2/9)
Lebensplanung, Familiengründung, Freundschaften pflegen, Kontakte knüpfen, am Arbeitsort ankommen: Für viele der Betreffenden (mich eingeschlossen, bin 35) nicht machbar. Wenn ein Vertrag ausläuft, wird oft ein Ortswechsel erforderlich (wenn nicht Arbeitslosigkeit folgt). (3/9)
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