Ich habe mit den Text der Mutter, die sich trotz hoher Inzidenz für eine Öffnung der Schulen in einer Petition ausspricht einmal angesehen. Hier meine Antworten. @nordbayern@marcuskoenignbg
Eine kurze Zusammenfassung: Wem die zarte Selle der Kinder wichtig ist, stellt nicht den Wunsch ungestört zu arbeiten und die Kinder daher in der Schule betreut zu sehen über den Gesundheitsschutz von Kindern.
Die beschriebene Belastungssituation von Eltern ist der Pandemie geschuldet, nicht der Tatsache ob Schulen geöffnet sind oder nicht. Es muss das Ziel sein, die Pandemie so schnell wie möglich zu beenden, nicht Schüler bei hoher Inzidenz in die Schule zu schicken.
Wer an erster Stelle an die Kinder denkt, der verhindert, dass sich Kinder infizieren und lässt sie bei hoher Inzidenz daher nicht in großen Gruppen in Innenräumen für einen Schultag zusammenkommen.
Wer an erster Stelle an die Kinder denkt, der möchte die Pandemie so schnell wie möglich beenden, nutzt Distanzunterricht also, um effizient Mobilität und Kontakte in der Bevölkerung zu reduzieren.
Wer an erster Stelle an die Kinder denkt, der hört auf die Wissenschaft, die Lockerungen erst unterhalb einer Inzidenz von 35 für sinnvoll hält.
Die knappe Inzidenz von 100,3 für gestern ist heute schon Geschichte: Sie wurde korrigiert auf 101,5, heute beträgt die Inzidenz schon 107,8.
Bei Grundschulkindern liegt die Inzidenz in #Nürnberg in dieser Woche bei über 148!
Kinder leiden unter Angst, ihre Eltern oder Großeltern anzustecken. Trägt eine Kind die Infektion tatsächlich nach Hause und stirbt ein Elternteil, ist dies eine schreckliche Belastung für ein Kind, die mit allen von vorgetragenen Leiden und Langzeitfolgen nicht vergleichbar ist.
Die größte Trauer und Verunsicherung bei einem Kind tritt ein, wenn ein Familienmitglied an COVID-19 stirbt. Der Mutter ist der Maßstab irgendwie verrutscht. In Nürnberg ist bereits je eine oder einer von 638 Einwohnerinnen und Einwohnern COVID-19-bedingt gestorben.
Viele Kinder bei einem hohen Ansteckungsrisiko in die Schule zu schicken, damit einige wenige zu Hause womöglich nicht Gewalt erleben, ist keine Abwägung die sinnvoll ist. Deutschlandweit gibt es mittlerweile viele Konzepte, um Jugendschutz während der Pandemie zu gewährleisten.
Schule bei hoher Inzidenz bedeutet zudem ständige Fälle von Ansteckungen und damit von Quarantäne für eine Vielzahl von Schülerinnen und Schülern. Der tolle Präsenzunterricht, gleichzeitig unterbrochen von ständigem Lüften, ist augenblicklich eine Mär.
Mehr als 80 Schulkinder waren letzte Woche betroffen, seit den ersten Schulöffnungen ab 1.2. steigen die Zahlen der Bürgerinnen und Bürger in Quarantäne steil an. online-service2.nuernberg.de/aswn/ASW.exe?a…
Für Künstler, Gastronomen, Hoteliers, Einzelhändler und viele, viele weitere Menschen läuft in Nürnberg derzeit nichts normal weiter, sie sind durch die Pandemie maximal betroffen und für alle diese müssen wir die Pandemie so schnell wie möglich beenden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens hingegen arbeiten – auch aufgrund unverantwortlicher Forderungen z.B. in solchen Petitionen – an der Grenze des Machbaren und weit über das normale Maß hinaus.
Alle schulpflichtigen Kinder in Nürnberg hatten und haben Distanzunterricht und damit eine Struktur im Alltag. Sie haben oft mehr Freiheiten und einige kommen mit dem freien Lernen sogar deutlich besser zurecht, als mit dem durch ständiges Lüften gestörten Präsenzunterricht.
Die Schnelltests an den Nürnberger Schulen sind mehr als schleppend angelaufen. Oft gab es keine Tests, noch öfter hat nur ein kleiner Teil der Eltern überhaupt zugestimmt, der Großteil der Kinder bleibt ungetestet. Darauf kann und darf man keine Schulöffnungsstrategie aufbauen.
Beim Gesundheitsschutz für Kinder gibt es in guter Tradition keine Toleranz. Weil es für die Plastikproduktion ein bisschen billiger wäre, darf in Kinderspielzeug trotzdem nicht ein bisschen Dioxin enthalten sein. Das gilt daher zurecht auch für das Infektionsrisiko mit Corona.
Die #Corona-Zahlen für #Nürnberg: Bis heute wurden 24659 (+114, +0,4%) #COVID19-Fälle in der Stadt gemeldet. Leider steigt auch die Zahle der COVID-bedingten Todesfälle um +5 auf 815. Die Zahl der rechnerisch aktiv Erkrankten steigt deutlich auch etwa 1450. #DritteWelle
Die Geschäfte in #Nürnberg profitieren davon, dass der vorläufige Inzidenzwert des @rki_de genutzt wird, der die aktuellen Fälle mit 1-2 Tagen Verzögerung abbildet. Mit dem inzwischen korrigierten Wert für den 11.3. der nun auch über 100 liegt, wäre ab Montag wieder Schluss.
Das Wunder von #Nürnberg bleibt aus: Man kann nicht bei sehr hoher Inzidenz immer weiter lockern, ohne dass die Fallzahl steigt: Bis heute werden 24545 (+143, +0,6%) #COVID19-Fälle in der Stadt gemeldet. Die Inzidenz liegt über 100.
Die vorläufig für #Nürnberg gemeldete 7-Tage-#Inzidenz liegt heute bei 100,3. Für die bay. Notbremse muss dieser Wert 3 Tage überschritten werden. Ein Kreis dürfte aber selber handeln, wenn er die Notwendigkeit dafür erkennt.
Die Stadt muss heute für die kommende Woche entscheiden, ob sie die Schulen weiter öffnet, Alles so belässt wie es ist, oder wieder schließt.
Ich befürchte eine recht eigene Interpretation der Tendenz bei den Fällen:
Die Impfzentren in Deutschland werden von Politikern sehr geschätzt: Nirgendwo konnte man sich besser als "Macher fotografieren lassen, in einer Zeit, in der man sonst nicht so viel gemacht hat, um die Pandemie einzudämmen.
Mit diesem Bildgewaltigen Engagement der Politik in den Impfzentren verschob sich auch die politische Debatte. Denn plötzlich war die Impfung als Hilfsmittel omnipräsent. Warum also noch in Schulkonzepte oder Luftfilter investieren, wenn doch das Impfen schon bald beginne?
Politikerinnen und Politiker hatten so überall ein neues Prinzip Hoffnung durch die schnelle Impfung. Das klappte dann aber gar nicht, auf die Wissenschaftlerinnen, die genau davor warnten, wurde leider nicht weiter geachtet.
Die @stadtfuerth täte gut daran, die Fallzahlen der letzten Tage so zu interpretieren, als läge die Inzidenz nun 5 Tage in Folge über 100. Die Inzidenz in der Stadt steigt bereits ab Anfang Februar. Wir wissen: Frühzeitige strenge Maßnahmen sind der einzige wirksame Schutz.
Basierend auf den lokalen Daten des Gesundheitsamts der @stadtfuerth lagen die Inzidenzen
am Sonntag, 7.3.2021 bei 104,3
am Montag, 8.3.2021 bei 122,2
am Dienstag, 9.3.2021 bei 118,3
am Mittwoch, 10.3.2021 bei 102,7
Also eigentlich kein Spielraum für offene Geschäfte.
Das Infektionsgeschehen wird im SK Fürth in der zurückliegenden Kalenderwoche 9 von den 20-24 Jährigen angeführt, wie man sieht insgesamt von der arbeitenden Bevölkerung. Die Öffnungen trotz hoher Inzidenz in Fürth werden dies in den nächsten 8-10 Tagen noch verstärken.