Bei den politischen Diskussionen zu Corona müssen wir auf eins achten:
Kontrolle ist die Fähigkeit, die Lage in die Richtung zu schieben, die ich haben will.
Wenn ich weniger Kranke und Tote haben will, die Fallzahlen aber steigen,
Haben ich die Lage noch unter Kontrolle?
Und da wir feststellen, dass wir die Kontrolle verloren haben, war oder ist das unvermeidlich?
Ist es das? Wirklich? Kann man das behaupten, nachdem GB die Fallzahlen mit #B117 massiv gesenkt hat, Portugal genauso.
Kontrollverlust durch #B117 ist nicht unvermeidlich.
Und dann wird es dunkel:
Wenn es nicht unvermeidlich war und ist, was dann?
Hat das jemand so entschieden? Und wenn ja warum, in welcher Abwägung?
Lassen wir jetzt gerade die Zahlen steigen, weil jemand sich einen Vorteil davon erhofft?
Wer könnte das sein? @tobiashans , MP des Saarlands vielleicht? Öffnungen als Opfergabe an das Volk, damit die Stimmung im Wahljahr nicht so durchsackt? Oder @arminlaschet, damit die Kanzlerkandidatur noch etwas wird?
Es hat nur keiner Bock auf die Lockerungsgeschenke der @cdu. Klar, alle wollen keinen Lockdown mehr, der nervt! Aber doch nicht zum Preis eines völligen Kontrollverlusts.
Liebe @cdu, ihr habt einen Denkfehler. Das Virus ist, was es ist. Und es verbreitet sich gerne. Diese Verbreitung dämmen wir ein mit Impfen, Quarantäne und Testen. Alles gute Felder, in den gerne Hochleistung gezeigt werden kann.
Bis R=1 ist dann noch ein Lockdown notwendig.
Nur eins ist ganz klar: Der notwendige Lockdown ergibt sich aus der Frage, wie gut wir das Virus mit Impfen, Quarantäne und Testen unter Kontrolle haben.
Wer lockern will, muss in diesen Feldern Spitzenleistung bringen. Dann können wir auch lockern.
Spielt nicht mit dem Kontrollverlust. Das gibt keine Stimmen.
Lasst uns den Lockdown aus dem Wahlkampf heraushalten. Hier ist ein Vorschlag, wie das geht. Die @cdu hätte sehr viel zu gewinnen.
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Ich würde Euch gerne mal ein Lockdown-Management vorstellen, das so wenig Lockdown wie möglich macht und so viel wie nötig macht, damit wir die Kontrolle behalten.
Ohne die MPK, denn die wird sich im Wahljahr keine unangenehmen Wahrheiten trauen.
Bei den R-Werten ist die eins die magische Schwelle. Über eins und die Zahlen wachsen oder wachsen stark. Unter eins und die Zahlen sinken.
Weil wir weniger Ansteckungen, Kranke und Tote wollen, sind wir nur bei R<1 im kontrollierten Bereich.
Der Wildtyp hat einen gewissen R-Wert mitgebracht und mit Quarantäne und Lockdown haben wir R unter eins gedrückt und eingedämmt. 1. + 2. Welle.
#B117 ist leider aggressiver und auch mit Impfung und Testen reicht der Lockdown aktuell nicht. Wir sind außer Kontrolle.
Ich höre immer wieder, dass Menschen in Deutschland nicht mehr daran glauben, dass wir unseren Anteil am Klimawandel in den Griff bekommen, wenn wir bei der viel konkreteren Krise Corona so unfähig da stehen.
Und ich teile das Gefühl.
Denn nicht auf die Zahlen hören ("Konnte keiner wissen"), Wunschdenken ("Zahlen sinken nicht, obwohl es wärmer wird") und ein Unwillen, sich in das Problem einzudenken, das steht einem schon massiv im Weg, wenn man konstruktiv Zukunft gestalten will.
Wichtig ist auch zu verstehen, wo die großen Hebel sind. Eine Impfung für alle Bundesbürger beendet Corona auf die beste Weise.
Das dauert nur. Also, wir haben sehr schnell Impfstoffe entwickelt und die Produktion läuft hoch, aber noch zieht die Lösung nicht.
Schulen sind sicher. Für Lehrer, Schüler und Eltern.
Und Schulen sind soooo unsicher, dass jetzt die Lehrer sofort geimpft werden müssen. Noch vor Haus-, Notdienst- und Kinderärzten (2. Gruppe noch nicht offen), vor Zahn- und HNO-Ärzten (kein MNS möglich). Ist ja dringend.
Versteht mich nicht falsch, LuL müssen schnell geimpft werden. Wegen der vielen Kontakte in dutzende Haushalte, wegen der Übertragung von Klasse zu Klasse und wegen des persönlichen Risikos. Richtig.
Dafür dass Schulen so sicher sind, ging es jetzt doch ganz schön schnell.
Und was ist mit den Kindern?
Leider, leider, leider kein Impfstoff. Tja, da kann man nichts machen.
Doch: Kleine Gruppen, Filter, Lüftung, Masken, Testung, ...
Das Framing der Politiker hat gewonnen. Ihr redet alle von 15km Radius. Mal lustig mal verärgert aber immer mit dem Blick drauf. Dabei gerät etwas anderes völlig aus dem Blickwinkel:
Das war keine Verschärfung der Maßnahmen. Nur verbal.
15 km von zu Hause gilt für Landkreise ab einer Inzidenz von 200. es betrifft jetzt nur einen Teil der Landkreise und niemand will dauerhaft bei so hoher Inzidenz sein. Wer länger über 200 ist bekommt über kurz eher lang noch weitere Maßnahmen.
Aber wir reden schön drüber und es gibt eine Handhabe die Skifahrbilder etwas zu reduzieren. Nur währenddessen wird an anderer Stelle schon wieder gelockert.
Können wir mal über wissenschaftliches Denken in den Ministerien reden, die für Bildung und Wissenschaft zuständig sind?
Also die Anwendung der wissenschaftlichen Methode um den Erkenntnisgewinn voranzubringen?
Zur wissenschaftlichen Methode gehört ja nicht, dass ich mir möglichst viele Studien herauspicke, die meine vorgefasste Meinung vertreten und diese vor mir hertrage.
Das ist Quatsch und trägt nichts zum Erkenntnisgewinn bei.
Sondern ich stelle eine Hypothese, ein Modell auf und versuche dann es zu widerlegen. Falsifizieren. Und wenn meine Hypothese lange genug von fähigen Leuten angegriffen wurde und immer noch steht, DANN betrachten wir sie für JETZT als wahr oder genau genug.
@Karl_Lauterbach Dann wird es JETZT spätestens Zeit, die Schule unter epidemiologischen, pädagogischen und sozialen Aspekten neu zu erfinden! Auf geht's.
@Karl_Lauterbach Große Gruppen und wechselnde Fachlehrer verbinden die ganze Schule zu einer epidemiologischen Einheit. Das ist schlicht dumm.
Kleine (Teil-)Klassen und fest zugewiesene Lehrer sind hier die Antwort.
So verringern wir die Einheitsgröße von bspw. 800 auf unter 20.
@Karl_Lauterbach Schreck, Schock, schwere Not, wie soll ich denn in der Oberschule ohne Fachlehrer und nur mit Klassenlehrern auskommen?
Findet es JETZT heraus, bevor die Schulen aufmachen.