(1/5) Macht - sie beruht auf dem Glauben, das eine Person handlungsfähig ist. Sie ist handlungsfähig, wenn sie aus Ressourcen schöpfen kann.
Fast immer bestehen diese Ressourcen aus Institutionen. Und Institutionen aus Menschen, die ihre Regeln befolgen.
(2/5) Machtverlust - beruht darauf, dass der mächtigen Person Ressourcen entzogen werden. Die Institutionen bocken.
Weil es konkurrierende Anordnungen gibt (Machtkampf), weil Geldmittel fehlen oder weil die Leute gehen. Konfrontation von außen gelingt fast nie.
(3/5) Wer nicht das Glück hat, konkurrierende Anordnungen geben zu können, hat nur einen Weg: Die Leute in den Institutionen zu gewinnen. Wenn die aufhören, ihre Anordnungen ausfüllen zu wollen, ist das viel wirksamer als Geldknappheit oder Machtkampf. nonviolent-conflict.org/resource/succe…
(4/5) Jeder Weg zu einem gelingenden Politikwechsel von außerhalb geht über die heimliche Solidarität der Staatsdiener mit dem Protest. Deshalb sind erfolgreiche Proteste immer friedlich, freundlich und fröhlich - und voller Freunde oder Verwandter.
(5/5) Eine Daumenregel besagt: Wenn 3,5% der Bevölkerung protestieren, haben sie in Flächenländern bislang immer gewonnen.
In Deutschland sind das 3 Mio Leute. Wir haben 10 Mio Schülerinnen und Schüler und vermutlich 20 Mio Eltern. #science#twlz
Die Ankündigung muss dem gemeinen Menschen vollkommen übertrieben vorkommen. Wenn nicht, dann sehen wir wieder einen Kompromiss, der letztendlich nicht funktioniert.
(3/8) Das Rasiermesser, ob ein Gelingen überhaupt geplant ist:
Nennt sie einfache Indikatoren?
Nimmt sie Leuten Hoffnungen (Wichtig - sonst fordern sie sie zu früh ein)?
Nennt Sie Schwellen, die es zu schaffen gilt?
Manchmal entkoppeln sich Maßnahmen & Ziele: Die Maßnahmen bleiben, aber die Ziele ändern sich.
Ich hatte daher beim Lockdown Light @fneuhann gebeten, nach dem Ziel zu fragen. Eine Kollegin hat es dann gemacht. Die Antwort war: "Die Kontakte wieder nachverfolgbar machen." (2/5)
Ich hätte ja nichts dagegen, wenn das @rki_de uns mal einen Zwischenstand gibt.
- Wie viele haben die Grenze von 25 #Nachverfolgern pro 100.000 Bürgern erreicht?
- Was wäre *pragmatisch* nötig?
- Wie viel % der #Neuinfektionen kommen aus nachverfolgten Kontakten? (3/5)
Clemens Fuest von #NoSchiffSteck: "Wir sollten alle gemeinsam das Schiff frei buddeln. Denn dahinter warten schon 20.000 weitere, auf deren Ladung wir angewiesen sind."
(Thread) Das Chart zu Infektionsorten ist fast nicht zu gebrauchen. Mit etwas Mut allerdings schon.
Farbig = Die Nachverfolger wissen, wo infiziert wurde.
Grau = Sie wissen es nicht.
Damit ist per Definition klar: Graue Balken waren vorher nicht Kontaktpersonen. (1/5)
Die grauen Balken waren garantiert keine bereits zuvor identifizierten Kontaktpersonen und damit potenzielle Infektionen. Sie kamen überraschend. Das heißt aber nicht, dass die farbigen Balken notwendigerweise vorher bekannt waren. Trotzdem heißt das was (2/5)
Das CDC kennt die "Recruitment Rate": Wie viele der Neuinfektionen waren bereits vorher als KP1 oder KP2 bekannt? Warum das wichtig ist: Es misst den Beitrag zur Dämpfung, den die Nachverfolgung leisten kann.
Das sind maximal 50%. Wir schaffen 8%, KW 7 waren es noch 17%.
Zum Glück sind alle über 80 schon geimpft - Nein. Über alle 9 Bundesländer (?!) hinweg sind es zwei Drittel mit Erstimpfung und ein Drittel mit Zweitimpfung. D.h. 1,8 Mio sind es noch nicht. Ein Cluster Senioren mit B117 genügt für eine Klinik.
Stand der Technik: Das RKI macht den Bericht auf Basis von “aggregierten Emails“ aus den Bundesländern, heißt “detailliertere regionale oder gruppenspezifische
Auswertungen“ ist nicht. 2/6
Test: Die PCR-Labore melden eine Wochen-Kapazität von 2,3 Mio (Nov. noch 1,8 Mio) und eine Auslastung von 1,35 Mio (58,4%, Nov noch 1,7 Mio).
Heißt: 950.000 PCR-Tests pro Woche, 135.000 pro Tag, ungenutzt. 3/6
Was jetzt passieren wird, ist für uns neu. Die Gesellschaft ist wundgescheuert. Gereizt in Schonhaltung. Jede Bewegung ist 1. selten, aber 2. dann groß. Blut wird dicker, Wasser selten.
Amos Burton:
“The churn comes, and the tribes get small again.“
Unsere Lage ist historisch. Die nächsten 6 Monate prägen uns auf Jahre, Jahrzehnte. In #Krisen kommt es oft zu ruckartigen Anpassungen:
0. Es müsste etwas passieren 1. Lange nichts 2. Zu lange nichts 3. Gähnende Leere 4. Crunchtime 5. Neues etwas
Wir sind kurz nach 2.
Aber was ist es? Wir alle werden ganz hektisch verrückt dabei, einander die Beweise für ein Vakuum zu zeigen.
Hier müsste doch etwas sein?
Staatskunst, Gemeinschaftssinn? Oder wenigstens Technokratie? Ruchlosigkeit? Bitte - wenigstens einen Evil Masterplan. Aber nicht nichts.