Hier wird #PLURV betrieben. Ein Thread zu Testzahlen.
Die mit starken Symptomen, also hoher Corona-Wahrscheinlichkeit werden immer getestet.
Wird mehr getestet, sind das vor allem solche mit geringer Wahrscheinlichkeit. Schneider ignoriert das komplett.
Eine Erhöhung der Testzahlen um 20% führt also nicht zu einer Erhöhung der Fallzahlen um 20%.
Denn die Positivrate unter denen, die jetzt aufgrund der Testausweitung extra getestet werdenoegt deutlich unter dem Schnitt.
Mehr Testung verringert die Positivrate.
Das ist offensichtlich, wenn man sich die Positivrate anschaut. Momentan bei fast 10%.
Es haben aber in einer zufälligen Stichprobe allerhöchstens 0,5% Corona. 20 Mal weniger!
Stellen wir uns vor es werden momentan 1 Mio Tests pro Woche gemacht. Davon 10% positiv. Also 100T.
Jetzt weiten wie die Testung aus. Verdoppeln die Zahl der Test. Testen aber die extra Million zufällig in der Bevölkerung.
Da dort nur 0,5% positiv sind kommen nur 5T dazu.
Insgesamt also 105T positiv.
Positivrate sinkt auf 5,3% von 10%!
Eine Verdopplung der Testzahlen hat nur zu einer Steigerung der Fallzahlen um 5% geführt. Die Positivrate hat sich aber fast halbiert.
Was ist in diesem Fall also der bessere Indikator?
Ganz klar: die Fallzahl, nicht die Positivrate.
Klar wird in Wirklichkeit bei einer Ausweitung nicht ganz zufällig getestet. Aber es geht in die Richtung. Die Positivrate sinkt ziemlich sicher, außer wir priorisieren total falsch.
Warum ist das hier #PLURV?
Es handelt sich um einen Logikfehler.
Testung in D ist nicht zufällig.
In Schneiders Beispiel sieht es so aus, als ob wir bereits jetzt zufällig testen würden. Das stimmt aber natürlich überhaupt nicht.
Denn dann wäre die Positivrate allerhöchstens 0,5%. Sie ist aber 10% und damit 20 Mal höher.
Wir machen also sehr gezieltes Testen.
Ich hoffe, dass das nur Unwissenheit und keine bewusste Manipulation ist.
Diese "Fallzahlen sagen nichts ohne Testzahlen"-Debatte geht mir schon lange auf den Geist.
Ja, wenn mehr getestet wird gibt's auch mehr Fälle. Aber der Impact ist geringer als man naiv denkt.
Eine Verringerung der Tests ist bedeutender als eine Erhöhung. Warum?
Jetzt über Ostern werden viele mit Symptomen nicht zum Arzt testen gehen, weil die Praxis zu hat. Da verpassen wir also viele Positive.
Eine Ausweitung der Testung hingegen ist tendenziell eher Stichprobe.
Ideal wäre es, wenn die Positivrate konstant wäre. Z.B bei 2%. So stellen wir sicher, dass immer genug getestet wird um klar Symptomatische zu erwischen.
Steigt die Rate auf 10% wie jetzt gehen uns sehr sicher ziemlich viele durch die Lappen.
Passen wir die Zahl der Tests so an, dass wir bei 2% bleiben, dann sind die Fallzahlen das Maß aller Dinge. Warum? Verdoppelt sich die Zahl der echt Infizierten verdoppeln wir die Tests und finden doppelt so viele Fälle. Alles super. Und dennoch bleibt die Positivrate bei 2%!
Es ist also ganz klar, dass dir Fallzahlen bei einer vernünftigen Test-Strategie deutlich aussagekräftiger sind als die Positivrate.
Hohe Positivrate ist ein Zeichen, dass wir zu wenig testen!
Je höher Positivrate, umso höher die Dunkelziffer. Und das wollen wir nicht.
Noch ein Gedankenexperiment: angenommen unsere Dunkelziffer ist momentan ca. Faktor 3.
Wenn wir jetzt alle alle testen würden, jeden Tag, dann könnten die Fallzahlen sich nur maximal verdreifachen.
Das war's. Mehr nicht.
Die Positivrate würde aber ins Bodenlose sinken.
300T/800M=0,04%
Gegenbeispiel: wir testen 100x weniger.
Die Positivrate würde kaum über 50% steigen. Es sind immer andere Krankheiten dabei.
Die Fallzahlen würden also um Faktor 20 sinken.
Nach unten ist also viel mehr Spielraum als nach oben.
Die ganzen #PLURV Pseudo-Experten tun aber immer so als sei es genau andersrum. Wir haben die Pandemie weil wir testen.
Was für ein Bullshit.
Leider geht Schneiders Argument genau in diese Richtung. Weil er die Sache nicht so differenziert betrachtet wie ich hier.
Wer findet Schneiders Pseudo-Expertise ganz super? Das who's-who der üblichen Verdächtigen. Ihr kennt sie sicher.

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2 Apr
Hier framet ein Mitglied von @ArminLaschet's "Expertenrat" ohne Belege die, die für einen konsequenten Lockdown sind als Egoisten, die sich im ewigen Lockdown wohl fühlen.
Manipulativer Stuss.
Wir wollen #NoCovid, damit wir keinen Lockdown mehr brauchen.
Propaganda von einem der 2 Marktforscher des "Expertenrats".
Die Konsequenz: wir machen nur halbe Sachen und bekommen damit einen Dauerlockdown, und auch noch die Schuld dafür. Dabei ist es Laschet, der verhindert, dass wir die Pandemie so schnell wie möglich hinter uns bekommen
Dieses Video wird von Querdenkern gefeiert, weil es sie in Ihrem Glauben bestätigt, dass Lockdownbefürworter ein Problem für "unser Land" sind, auch wirtschaftlich.
Querdenker kämpfen also aus ihrer Sicht einen gerechten Krieg.
Und Laschets Marktforscher liefert die Argumente.
Read 8 tweets
1 Apr
#COVID19-#Prognose-Challenge
Bei welcher 7-Tage-Inzidenz von @risklayer stehen wir in Deutschland am 01.05.21?
Genaue Schätzungen in die Kommentare (gerne mit 50% Schätzintervall)!
Am 1.5. schauen wir dann wer "gewonnen" hat.
Heute sind wir bei 146.
#COVID19-#Prognose-Challenge
Bei welcher 7-Tage-Inzidenz von @risklayer stehen wir in Deutschland am 01.05.21?
Erweiterte Skala von 150-400.
Weil am 1.5. ein Feiertag ist, nehmen wir die Inzidenz, die Risklayer am Abend des 30.4. veröffentlicht.
Ansonsten gibt es einen kleinen Feiertagseinbruch von ein paar Prozent und wir wollen ja genau sein ;)
Read 5 tweets
28 Mar
Modellversuch Tübingen. Ein Thread.
Vieles erinnert mich leider an die Heinsberg-Studie:
Es geht nicht um die Erkenntnis sondern die mediale Inszenierung.
Ich fordere, dass die wöchentlichen Zwischenberichte veröffentlicht werden. Nur so können wir sehen, was wirklich passiert.
Es ist gut, dass breite Testung in Pilotprojekten ausprobiert wird. Da ist nichts falsch dran. Aber es sollte dann darum gehen, praktische Erfahrung mit dem Testen zu sammeln.
Das Projekt eignet sich NICHT für epidemiologischen Auswirkungen der mit Tests verbundenen Lockerungen.
Die epidemiologische Frage ist: wie wirkt sich kombinierte Testung und Lockerung auf Ansteckungen der betroffenen Personen aus.
Da Besucher und Personal aus der ganzen Region bis Stuttgart kommen, kann man NICHT einfach auf die Inzidenz der Stadt Tübingen schauen.
Read 6 tweets
27 Mar
Kann mir das jemand erklären?
Wieso beschwert sich der wirtschaftsnahe Volkswirt @michael_huether aus @ArminLaschet's Expertenrat darüber, dass der Staat etwas nicht so gut organisiert bekommt wie private Unternehmen?
Würde der Vorwurf von einem Sozialisten kommen, ok. Aber so?
Gerade weil die Unternehmen auch in der Krise funktionieren, ist es wichtig, dass genau dort die bestehende Strukturen für den Infektionsschutz genutzt werden. Dort lassen sich Testungen schnell umsetzen. Und Übertragungen unter ArbeitnehmerInnen verhindern. Im Interesse aller.
Es gibt leider Unternehmen, die sich einen Dreck um den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeiter kümmern. Das war schon immer so.
Deshalb braucht es Regulierung, Unfallversicherung, Krankengeld etc.
Und in der Pandemie eben Testpflicht für Präsenzmitarbeiter. Simple.
Read 4 tweets
27 Mar
Pandemisch befinden wir uns heute genau dort, wo wir am 1.11. in der zweiten Welle standen:
gleiche Inzidenz, gleiches Wachstum
Politisch aber könnte die Reaktion nicht unterschiedlicher sein.
Damals: Lockdown.
Heute: Lockerungen/"Modellprojekte"
Das wird tausende Leben kosten
Was ist heute noch anders?
B.1.1.7: 64% mehr Hospitalisierung und Sterblichkeit!
Impfungen: 10% erstgeimpft, gleicht B.1.1.7-Effekt nicht aus, verringert höchstens Todeszahlen
Schnelltests: (noch) viel zu wenig für deutlichen Effekt
Saisonalität: gering
In Summe: sehr schlecht
Bitte keine 1:1 Maßnahmenvergleiche.
Heute haben wir eine 50% übertragbarere Variante.
Die Bevölkerung reagiert auf politische Richtungsangabe so sehr wie echte Maßnahmen.
Die Rhetorik ist jetzt komplett falsch.
Im Gegensatz zu November.
Also geht der Trend weiter nach oben.
Read 4 tweets
26 Mar
Anscheinend hat @ArminLaschet entschieden, dass er keine Zukunft mehr hat. Also jetzt noch schnell für sich und Joe rausholen was geht.
Anders kann man das doch nicht verstehen.
"Will bestellen", das ist Präsens.
Es handelt sich hier um eine NEUE Bestellung. In 2021.
CDU/FDP: Stoff ist besser für die Haut! 🤡
Was wohl wirklich dahinter steckt: wenn van Laack jetzt den Auftrag "sauber" bekommt spart sich Laschet peinlichen Schadensersatz (letztes Mal war nicht ordentlich ausgeschrieben, deshalb storniert).
Ganze Story: www1.wdr.de/nachrichten/la…
Read 4 tweets

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