Am @imkflash haben wir heute eine neue Simulationsstudie vorgelegt, welche Effekte ein über 10 J. gestrecktes, kreditfinanziertes Investitionspaket mit einem Volumen von 460 Mrd. € hätte.
Es gab eine lange Diskussion um diese Zahl. Inzwischen ist sie weitgehend akzeptiert. Der wissenschaftliche Beirat im @BMWi_Bund nach sorgfältiger Abwägung etwa bezeichnete den Wert als „nicht unplausibel“. 3/ bmwi.de/Redaktion/DE/P…
Seitdem ist einiges passiert: Einige Investitionsmittel sind erhöht worden, gleichzeitig hat die #Covid19-Pandemie gezeigt, dass es in einigen Bereichen noch mehr Investitionsbedarfe gibt (Gesundheit hatten wir 2019 explizit ausgeklammert). 4/
Auch ist das Ziel für die Treibhausgasreduktion für die EU und Deutschland verschärft worden. Das bedeutet mehr öffentlichen Investitionsbedarf in diesem Bereich, und den vor allem in den kommenden Jahren. 5/
In der Summe könnten die Bedarfe über einen 10-Jahres-Horizont damit heute sogar eher etwas größer sein als 2019, aber wir haben jetzt erst einmal mit den 460 Mrd. € gerechnet. 6/
Verwendet haben wir die aktuelle Version des Mehrländer-Modells des @NIESROrg , #NiGEM. Die Investitionssumme haben wir über 10 Jahre verteilt und eine vollständige Kreditfinanzierung angenommen. 7/
Das Ergebnis: Ein solches Programm bringt vor allem mittel- und langfristig deutliche positive Wachstumseffekte. Um 2040 etwa wäre das BIP fast 4 % höher als ohne das Programm. Auch regen die öffentlichen Investitionen spürbar Privatinvestitionen an. 8/
Dadurch finanziert sich das Investitionsprogramm über einen längeren Zeithorizont sogar selber: Bis 2050 würde die Schuldenquote mit dem Programm wieder auf das gleiche Niveau fallen, das wir ohne Investitionsprogramm erreicht hätten. 9/
Mit dem Programm hätte man also spürbar mehr Wirtschaftsleistung bei gleichem Schuldenstand – klar eine bessere Welt. 10/
Allerdings benutzt #NiGEM eine sehr spezielle Modellierung des öffentlichen Kapitalstocks, die wahrscheinlich die positiven Wirkungen einer solchen Investitionsoffensive unterschätzt. 11/
(Technisch: öffentlicher und privater Kapitalstock sind bei #NiGEM Substitute, sodass mehr öffentliche Investitionen die Grenzproduktivität des privaten Kapitals senken.) 12/
Wir haben deshalb das gleiche noch einmal mit zwei alternativen Modellierungen der Produktionsfunktion simuliert, wie sie sich in der modernen Literatur finden. Das Ergebnis: Die positiven Effekte wären noch größer und die Selbstfinanzierung schneller. 13/
Übrigens: Die Simulation baut nicht auf der Annahme, dass die Zinsen ewig niedrig bleiben. Vielmehr ist eine Normalisierung über den Simulationszeitraum angenommen. Die Ergebnisse dürften somit ziemlich robust sein. 14/
Fazit:
Die Vorwürfe, die wir in der öffentlichen Debatte häufig gehört hätten, ein solches kreditfinanziertes Programm würde „künftige Generationen belasten“, ist absolut nicht haltbar. 15/
Im Gegenteil: Wir würden künftige Generationen gerade belasten, wenn wir ein solches Programm jetzt nicht umsetzen würden und aus Angst vor Schulden darauf verzichten würden. /END
Wir (@Sgechert und ich) haben heute einen kurzen @IMKFlash Kommentar veröffentlicht, wie ein steigender CO2-Preis am besten sozialverträglich kompensiert werden kann. Unsere Antwort: Ein Pro-Kopf-Klimabonus scheint die beste Alternative. 1/
Basierend auf früheren Arbeiten argumentieren wir, dass ein solcher Bonus verteilungspolitisch besser ist als etwa die Absenkung der EEG-Umlage oder andere Steuersenkungen. Netto profitieren die unteren Dezile, während die oberen Einkommen belastet werden. 2/
Nicht vergessen werden darf allerdings, dass ein höherer CO2-Preis nur dann vernünftig wirken kann, wenn über öffentliche Investitionen den Menschen die Möglichkeiten gegeben wird, ihr Verhalten anzupassen. 3/
Zum Wochenstart noch ein kleines #covid19-Impfupdate. In der vergangenen Woche sind 4,82 Mio. Dosen verimpft worden, so viele wie noch nie. Trotzdem waren die Zahlen etwas enttäuschend, weil eigentlich die zugesagten Liefermengen 1/
mindestens 5,5 Mio. erlaubt hätten. Vor allem lag die Zahl der für die Hausarztpraxen vorgesehenen Impfdosen eigentlich 50 % höher als in der Vorwoche. Da hätte man sich mehr erhoffen können. 2/
Während in den Vorwochen die Hausarztpraxen jeweils deutlich mehr Impfstoffe bestellt hatten, als zur Verfügung standen, war dies vergangene Woche nicht der Fall. Bei #Biontech lagen die Bestellungen höher als die verfügbaren Mengen, bei #Astrazeneca aber wohl spürbar darunter.3/
Wenn diese News stimmt, wäre das eine ganz schlechte Nachricht für den Fortgang der Impfkampagne in Deutschland: 1/ spiegel.de/politik/deutsc…
Wenn J&J UND #Astrazeneca nur noch an 60+ verimpft würde, wäre eine Durchimpfung der deutschen Erwachsenen bis Ende Juli nur noch schwer möglich, insbesondere, wenn die 60+ Bevölkerung eine Wahl hat, ob sie #Biontech oder einen Vektorimpfstoff nehmen wollen. 2/
Von #Biontech und #Moderna werden bis Ende Juli nur Dosen für ca. 45 Mio. Komplettimpfungen geliefert. Hinzu rechnen muss man die bereits verimpften ca. 6,5 Mio. #Astrazeneca -Dosen. In der Summe hätten wir damit bis Ende Juli Dosen für rd. 48 Mio. Komplettimpfungen. 3/
Jetzt sind auch die offiziellen Impfzahlen da. Kurzbewertung: Impfungen bleiben diese Woche hinter den Hoffnungen zurück, Verlauf lt. Impfpfad von @AndrewWattEU und mir bis Ende Juli aber intakt. 1/
Eigentlich sollten diese Woche 5 Mio. Impfungen möglich sein, vor allem, weil für die Hausärzte 3 statt 2 Mio. Dosen vorgesehen waren (d.h. 1,5 Mio. Dosen #Astrazena, in der Vorwoche haben sie nur #Biontech bekommen, die Woche davor ca. 500k Dosen Astrazeneca). 2/
Gerade bei den Hausärzten verläuft der Impffortschritt allerdings diese Woche nicht besser als in der Vorwoche. Guckt man in die Detailzahlen, liegt das vor allem daran, dass trotz einer für die Praxen dreimal so hohen angekündigten #Astrazeneca Lieferung wie in der KW 16 3/
Nicht so schöne Zahlen von der #Impffront: Gestern wurden in den Arztpraxen nur so viele Impfdosen verimpft wie in der Vorwoche. Das ist ernüchternd, weil eigentlich für die Hausärzte diese Woche 50 % mehr Impfdosen angkündigt waren. 1/
Allerdings: Diesmal sollte es rd. 1,5 Mio. Dosen #Astrazeneca geben & rd. 1,5 Mio. Dosen Biontech – vergangene Woche waren es 2 Mio. Dosen Biontech. 2/
Die Zahlen deuten darauf hin, dass die Hausärzte tatsächlich #Astrazeneca nicht ausreichend losbekommen. Das ist für die Impfkampagne Mist, weil so einfach Tempo verloren geht. 3/
IMPFREKORD: Gestern wurden 1,1 Mio. Menschen in D gegen #Covid19 geimpft, so viele wie noch nie. Der Impffortschritt liegt damit gut auf dem Pfad, den @AndrewWattEU und ich projiziert hatten, um alle impfwilligen 18+ bis zum 31.7.2021 durchzuimpfen. 1/
Zuletzt ist viel diskutiert worden, was diese Durchimpfung bis zum 31.7. konkret für uns bedeutet. Gestern etwa wurde hier von @olafgersemann und @Dvorgrimler gewettet, ob bis Ende Juli „Herdenimmunität“ erreicht würde. 2/
Um das zu beurteilen, muss man sich klarmachen, was „Herdenimmunität“ bedeutet. Der Begriff kommt aus der Epidemiologie und bezeichnet einen Zustand, in dem *ohne weitere Maßnahmen* eine Krankheit sich nicht weiter ausbreitet. 3/