Guten Morgen! Heute steht die ~Forschung~ auf dem Programm. Wie man auch an dieser Woche sehen kann, ist sie (leider) nur noch ein Teil meiner Arbeit. Das bedauere ich auf der einen Seite, auf der anderen kommen viele interessante Aspekte hinzu. 1/
Nichstdestotrotz kann ich Euch heute nicht alle Dinge vorstellen, in die ich involviert bin, sondern möchte drei Themen herausheben, von denen ich zwei eher kurz vorstellen werde, da sie an anderer Stelle gut ausdokumentiert sind. 2/
Zur Freiheit an Universitäten gehört, dass ich in der Forschung frei bin. Ich darf mir also meine Gegenstände selbst wählen, zu denen ich arbeite. Ein, zwei Haken hat das aber. Zum einen muss sich jemanden finden, der meine Fragestellung und damit mich finanziert. 3/
Zum anderen bin ich Teil einer Communitas, und die sollte idealerweise auf meine Fragestellungen und Ergebnisse reagieren (können!). Bei der Wahl eines Gegenstands müssen diese beiden Aspekte berücksichtigt sein, sonst ist, besonders nach Qualifikationsphasen, häufig Schluss. 4/
Und noch ein Punkt kommt dazu: Man sollte sich für eine Fragestellung persönlich interessieren. Ist man nicht entsprechend motiviert, wird es kaum gelingen, den Anforderungen, die z.B. Qualifikationsphasen mitbringen, gerecht zu werden. 5/
Entschuldigt, dass ich Euch mit #Konstruktionsgrammatik und #DigitalHerrnhut zwei umfassende Gegenstände vorstellte. Allerdings war das notwendig, um bereits an einem Wort zu zeigen, wo diese beiden komplexen Themen zusammenlaufen. 9/
Ich freue mich, dass ich eine Projektidee von Marlene Rummel (@MalNeAndere) unterstützen und fördern darf, die sich aus kritischer Perspektive u.a. mit "Conceptualizising Languages in Colonization" beschäftigen wird. Drückt die Daumen, dass ihr Antrag gefördert wird. 10/
Erwartet für heute bitte nicht mehr viel von mir, ich muss noch ein Paper bis Ende Sonntag finalisieren. Nichtsdestotrotz: Morgen geht es hier weiter mit dem Thema ~akademische Selbstgestaltung~ aus meiner Perspektive an der @tudresden_de@GSW_TUDresden. 12/12
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Ihr erinnert Euch? Vor gefühlter Ewigkeit, also am Dienstag, habe ich über Universitäten als Institutionen gesprochen, die im Kern mittelalterlich seien. Universitäten als Communitates also. Das muss man bedenken, wenn man über ~akademische Selbstgestaltung~ spricht. 1/
Die kleinste Einheit an einer Universität ist danach ein Kollegium. Das besteht, minimal, aus Doktor:in und zwei Studierenden: Im Mittelpunkt von Universität steht also die Lehre. Ihr wundert Euch vllt.: Was ist mit den Professor:innen? Den Heerscharen an Lehrbeauftragten? 2/
Professor:innen sind Doktor:innen, mit einer spezifischen Funktion in der nächstgrößeren Struktureinheit, der Fakultät, der ~Schule~. Manche Fakultäten haben die Möglichkeit, ihrer Doktor:innen Lehrstühle einzurichten. Sie bestimmen gemeinsam die Entwicklung ihrer Schule. 3/
Das dritte Thema, das ich vorstellen will, steht im Kontext #BarrierefreieKommunikation. Das beschäftigt mich bereits seit 2013 in Auseinandersetzung mit #LeichteSprache. Ich möchte an diesem Beispiel einen zentralen Aspekt für Forschung herausheben: #Funding. 1/
Forschung lebt mittlerweile nicht nur von einer guten Idee oder kommunikativer Anschlussfähigkeit in der Communitas, sondern immer häufiger nur noch durch erfolgreiche Drittmitteleinwerbung. 2/
Ursprünglich zusätzliches Anreizmittel, um Forscher:innen zum lebenslangen und hochmotivierten Forschen zu ermuntern, werden heute viele Biographien dadurch geprägt, von Projektstelle zu Projektstelle zu ziehen, im akademischen Prekariat. 3/
Was ist #DigitalHerrnhut? Das wird jetzt etwas umfassender, denn in der Tat stelle ich schon einige Jahre Fragen, immer in verschiedener Intensität, an diese kulturell äußerst bedeutungsvolle Gemeinschaft der #HerrnhuterBürdergemeine. 1/
Die Herrnhuter Brüdergemeine ist eine Glaubensgemeinschaft, die sich am Anfang des 18. Jh. aus verschiedenen Wurzeln heraus in Ostsachen institutionalisiert. Sie stellt Prinzipien des Zusammenlebens zentral, die zu dieser Zeit als sozialrevolutionär gelten dürfen. 2/
Das sind in loser Folge: Vor Gott sind alle Menschen gleich. Nach der "Tropenidee" ist es dabei zunächst erst einmal nicht vorrangig, welche:r Gott das sei (im Mittelpunkt der Gemeinschaft steht aber Jesus Christus, wir reden von einer protestanischen Gemeinschaft). 3/
Weil es den Kern linguistischer Forschung berührt, steige ich mit einem Thema ein, das mir sehr am Herzen liegt. Ich bin froh, dass es mich und ich es gefunden habe: #Konstruktionsgrammatik. 1/
Ich hatte am Montag schon erwähnt, dass es mich vor allem mit Alexander Ziem (@HHU_de) zusammenschweißt: Vier der fünf konstruktionsgrammatischen Titel, an denen ich mitgearbeitet habe, sind zusammen mit ihm entstanden. Die Aufsätze nicht mitgezählt. 2/
Aber worum geht es in der Konstruktionsgrammatik? Es ist ein Sprachwissensmodell, das, wie andere auch, auf spezifischen (und nicht immer expliziten) Prämissen aufruht und den Gegenstand Sprache aus einer bestimmten Perspektive in den Blick nimmt. 3/
Jetzt nehme ich Euch mit zum Zukunftslabor "Lehre" @tudresden_de. Die Diskussionen hier, zwischen allen Statusgruppen unserer Communitas, sind zwar nicht öffentlich, aber ich stelle Euch das Format parallel gern vor. 1/
"Wie wollen wir lehren, wie wollen wir lernen?" Das ist die Leitfrage des fünften Zukunftslabors. Tina Engel und ich moderieren den Themenzirkel "Digitalisierung"; Kira Lauber (@kilau_hd) und Marie-Theres Ueberlein unterstützen uns dabei. 2/
Über 200 Teilnehmer:innen unserer Hochschule sind bei den Diskussionen dabei; thematisch werden neben der Digitalisierung, das Lehrleitbild, QM, Studiengangsentwicklung, LLL, Schlüsselkompetenzen und Studierendenzentrierte Services fokussiert. 3/
Heute möchte ich mich der ~Lehre~ zuwenden. Das wird etwas persönlicher, denn Lehre ~ist~ persönlich. Wenn es sich anbietet, werde ich immer wieder Brücken zum Thema ~Digitalität~ und ~Forschung~ bauen. 1/
Zunächst: Ich liebe die Universität für die Möglichkeiten, die sie mir für gemeinsames Lernen und Lehren gibt. Ich bin nämlich frei (§ 4 SächsHSFG) - und das muss man sich in jeder Bedeutungsnuance auf der Zunge zergehen lassen. Es ist ein Privileg meiner Communitas. 2/
Freilich, es gibt die ein oder andere Reglementierung. Diese erlegen sich (1) die Universitäten selbst auf, indem Sie z.B. bestimmte Studiengänge anbieten. Andererseits werden durch Land und Bund an (2) Studiengänge mit Staatsexamensabschluss Vorgaben gemacht. 3/